In einem Jahr wird die Schifffahrtsbranche durch eine große Veränderung auf den Kopf gestellt.

Der Treibstoff, der den globalen Handel antreibt, wir eine radikale Veränderung erleben.

Die Vereinten Nationen zwingen die Industrie dazu.

Tanker, Frachtschiffe und sogar Kreuzfahrtschiffe müssen eine neue Art von Treibstoff verwenden – oder den Preis dafür zahlen.

Die meisten Schiffe werden heute mit Schweröl betrieben. Dieses hat nicht mit dem Benzin oder Diesel zu tun, welches Sie mit Ihrem Auto tanken.

Es ist ein schwerer Schlamm, der von Rohöl übrigbleibt, nachdem Raffinerien es in andere Brennstoffe und Produkte umgewandelt haben.

Schweröl hat einen hohen Schwefelgehalt. Nach den geltenden Vorschriften kann es bis zu 3,5% Schwefel enthalten.

Die maritime Industrie verbrennt etwa 4% des gesamten Öls.

Mit dem schwefelreichen Brennstoff ist sie damit auch einer der schwersten Umweltverschmutzer.

Die Luftqualität auf einem Tanker mitten im Meer kann schlechter sein als die einer verkehrsreichen Stadt.

Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) ist der Arm der U.N. für maritime Angelegenheiten.

Im Jahr 2008 begannen Überlegungen, die Schwefelbelastung durch die Industrie zu reduzieren.

Diese Pläne verfestigten sich im Jahr 2016 und es wurde festgeschrieben, dass ab dem 1. Januar 2020 ein neuer Grenzwert von maximal 0,5% Schwefel in Kraftstoffen gilt.

Wir sehen bereits Auswirkungen des neuen Gesetzes.

Diesel wird – im Verhältnis zu Benzin – teurer

Besonders in Ländern wie den USA, in denen der Diesel nicht wie in Deutschland steuerlich begünstig wird, sind die Auswirkungen zu spüren.

Dort kostet Diese inzwischen 50% mehr als Benzin.

Für die gesamte USA hat sich der Aufpreis für Diesel von 0,38 USD im Juli auf 0,76 USD im Dezember verdoppelt. Und auch in Deutschland, wo Diesel durch die steuerliche Begünstigung weniger kostet als Benzin, ist der Preisunterschied geringer – Diesel im Verhältnis also teurer geworden.

Die Ursache dafür ist, dass der neue Schiffskraftstoff, bekannt als sehr schwefelarmes Schweröl (VLSFO), Raffineriekapazitäten bindet, die ansonsten für Diesel- oder Flugzeugtreibstoff genutz würden.

Wenn die Prämie für Diesel wächst, wird dies auch den Ölpreis beeinflussen.