Lieber Börsianer, 

da ist uns gehörig der Schreck in die Glieder gefahren. Im Luftraum über der Himalaya-Region Kaschmir begegneten sich indische und pakistanische Militärmaschinen. Wie Sie sicherlich wissen, verfügen sowohl Indien wie auch Pakistan über Atomwaffen.  

In Europa wiederum ist keine Lösung der Ukraine-Krise absehbar. Auch hier erleben wir einen dieser sogenannten kalten Dauerkonflikte, die jederzeit eskalieren können. In einem solchen Fall würden natürlich die Aktienmärkte zumindest regional, also etwa in Europa, massiv einbrechen. Auf eine solche Eskalation sind die Investoren definitiv nicht vorbereitet. 

Keine Frage: Auch wenn der DAX und andere Indizes sehr stark in das laufende Jahr gestartet sind, wir leben keineswegs in der besten aller Börsenwelten.  

Gerade kurzfristig kann besonders die Brexit-Problematik an den europäischen Märkten für schwere Irritationen sorgen. Gegenwärtig haben die Investoren das Gefühl, dass Großbritannien am 29. März die EU zunächst noch nicht verlassen wird. Man hat also den Eindruck, die Politik hat den Sachverhalt zumindest ungefähr im Griff. Wie gesagt: Das ist ein Eindruck, ein Gefühl, unsere Hoffnung. Diese Hoffnung kann noch böse enttäuscht werden.  

Im Hintergrund schlummert immer noch die Schuldenkrise der Nationalstaaten. Tatsächlich ist diese Krise aktuell nicht akut. In der EU haben wir in den letzten Jahren tatsächlich sogar einige kleine Schulden abgebaut und gleichzeitig sprudeln die Steuereinnahmen.  

Das ist schön, allerdings eben nur eine Momentaufnahme. Medizinisch gesprochen gilt: Der Krebs ist immer noch da. Er wächst eben momentan nicht. 

Letztlich bedarf es nur einer kleinen konjunkturellen Abkühlung und die Steuereinnahmen schrumpfen zusammen. Damit würde der Krebs sofort wieder wuchern.  

Es muss nicht immer Gold sein 

Wir greifen instinktiv zu Gold, wenn wir als Börsianer gegen die Krise absichern möchten. Das ist völlig richtig und wird im Fall der Fälle auch bestens funktionieren. Es gibt einfach keine bessere Krisenwährung als Gold.  

Gleichwohl möchte ich diesmal Ihre Aufmerksamkeit auf den kleinen Bruder des Goldes, also Silber, lenken. Silber genießt bekanntlich nicht ganz die Wertschätzung des gelben Edelmetalls. Schließlich ist Gold einfach noch seltener und letztlich wertvoller. 

Gleichwohl behaupte ich, dass sich Silber in den kommenden Monaten, ganz unabhängig von der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung, besser entwickeln wird als Gold. Wenn Sie also nicht nur defensive Krisenabsicherung suchen, sondern gleichzeitig auch in die Offensive gehen möchten, bietet Ihnen Silber derzeit einige Vorzüge gegenüber Gold.  

Betrachten Sie hierzu zunächst den folgenden Chart!  

 

 Die Darstellung verdeutlicht zwei Tatsachen: 

  1. Der Silberpreis hat bei rund 14 US-Dollar je Unze einen stabilen Boden ausgebildet – im Chart grün eingezeichnet. Fazit: Silber kann Stand heute nur steigen. Ein weiteres Absinken der Notierung ist sehr unwahrscheinlich. 
  1. In den letzten Jahren hat sich die Preisschere zwischen Silber und Gold sehr weit geöffnet. Das ist eine Marktanomalie, die in den kommenden Monaten korrigiert wird. Solche Marktanomalien bieten nicht selten großes Renditepotenzial.  

Für die „Fundamentalisten“ habe ich abschließend noch ein Kaufargument. Die globale Silberproduktion sinkt bereits seit 2016. Ursächlich hierfür ist natürlich der niedrige Silberpreis, der vor allem die Neuerschließung von Vorkommen unrentabel macht. Aber der Markt wird auch hier nächstens wieder ins Gleichgewicht finden. Denn wenn Produktion laufend gedrosselt wird, werden die Preise explodieren.  

Mein Fazit: Es muss nicht immer Gold sein. Werfen Sie einmal Blick auf Silber. Ich erwarte, dass Silber sich in den nächsten Monaten um bis zu 50 % besser als Gold entwickeln wird.