Lieber Börsianer,

diese Thema „nervt“ uns schon lange: der Brexit. Letztlich brachte auch diese Woche für Europa keinen echten Durchbruch. Immerhin so viel ist klar, ein harter Brexit ist fürs Erste vom Tisch. Das britische Unterhaus hat diese Fragestellung gestern vom Tisch genommen.  

Gleich am 20. März dürfen die britischen Parlamentarier gleich wieder abstimmen. Dann steht nochmals der May-Plan zur Abstimmung. Zwar wurde der zuletzt bereits mit großer Mehrheit abgelehnt. Allerdings geraten die Brexit-Befürworter allmählich unter Zeitdruck. Aus ihrer Sicht droht nämlich die Gefahr, dass der Brexit quasi im Sande verläuft. Auch steigt von Woche zu Woche die Wahrscheinlichkeit, dass die Briten nochmals zu einem zweiten Referendum, dem sog. Final Say aufgerufen werden.  

Das sind die Unwägbarkeiten, die den ein oder anderernBrexiteer“ im Unterhaus veranlassen können, am Ende doch für den zuvor abgelehnten May-Plan zu stimmen. 

Für den europäischen Aktienmarkt war die Nachrichtenlage zumindest nicht schlecht. Der DAX tendierte überwiegend freundlich und wird die Börsenwoche vermutlich mit einem kleinen Plus abschließen. Auch die britischen Standardwerte (FTSE 100) kamen leicht voran. Das britische Pfund präsentiert sich ohnehin schon seit mehreren Monaten zumindest gegen den Euro recht robust.  

Investoren mögen derzeit defensive Titel wie Deutsche Post oder Allianz

Die Investoren agieren derzeit sehr sachlich. Man will zwar weiterhin kaufen, aber bevorzugt eher defensive Titel wie etwa Deutsche Post. Die Post-Aktie gehörte in dieser Woche mit zu den stärksten DAX-Titeln. Ursächlich hierfür war auch, dass die Bundesregierung die Postentgeltverordnung ändern wird. Künftig kann das Unternehmen also die Porti für Briefe und andere Sendungen schneller anheben als in der Vergangenheit. Mittlerweile hat der Titel sogar ein schönes Kaufsignal generiert. Sehen Sie selbst!

 

Daneben waren Titel wie Vonovia oder Allianz gefragt. Also ganz typische defensive und nicht-zyklische Papiere, die in Phasen der Unsicherheit gerne gekauft werden.  

Schwach waren hingegen die Anteile der Beiersdorf. Das Unternehmen der Konsumgüter-Branche wird die hohen Gewinnmargen der Vergangenheit nicht halten, wie die Unternehmensführung im März einräumen musste. In den kommenden Jahren wird man also den Konzern teilweise umbauen. Und das kostet zunächst einmal Geld.  

Ich bin ungeachtet des jüngsten Kursrücksetzers von dieser Aktie nicht überzeugt. Denn die fundamentalen Bewertungen –  hohes KGV und niedrige Dividende sind immer noch eher ungünstig.  

Gerade eben lese ich im Wall Street Journal, dass es in der Unternehmensführung von Facebook offenbar mächtig geknallt hat. So schmeißt Chris Cox die Brocken hin. Der Mann ist ein Facebook-Programmierer der ersten Stunde und galt bislang als Intimus des Firmengründers Mark Zuckerberg. Was ist da los? Diese Vorgänge schaue ich mir nächste Woche für Sie einmal genauer an.