Lieber Börsianer,

das war ein historischer Börsengang. Die Investoren rissen sich um die ersten Aktien des US-Unternehmen Beyond Meat. Es waren einfach zu wenig Stücke da. So schoss die Aktie des Börsenneulings nach der Erstnotiz in New York binnen weniger Minuten um 163 % in die Höhe. Was waren dagegen die Börsengänge der Vergangenheit von Unternehmen wie Netflix, Alibaba oder Google? Das waren im Vergleich ganz langweilige Veranstaltungen.

Die Börsianer sind offensichtlich begeistert und wittern eine neue Boombranche.

Aber der Reihe nach! Was macht Beyond Meat konkret? Beyond Meat bedeutet zu Deutsch „jenseits von Fleisch“ oder etwas freier übersetzt „alles außer Fleisch“. Das ist genau das Geschäftsmodell dieses jungen Disruptor-Unternehmens. Man entwickelt und produziert Fleischersatzprodukte auf Basis pflanzlicher Proteine.

Eigentlich ist das Geschäftsmodell nicht ganz neu. Hierzulande produziert etwa der Mittelständler Rügenwalder Mühle diverse fleischähnliche Produkte wie vegetarische Leber- und Bratwurst oder etwa Frikadellen. Freilich schmecken diese Lebensmittel nur eingeschränkt nach Fleisch. Die Rügenwalder Mühle ist mit dieser Veggie-Produktpalette durchaus erfolgreich, aber den echten „Fleischfresser“ lockt man mit den Bohnen- und Tofu-Würsten nicht aus der Reserve.

Anders der Beyond-Meat-Burger: Mit großer Hingabe haben die Entwickler des US-Unternehmens in Laborküchen Fleisch nahezu perfekt kopiert. Dabei achtete man nicht nur auf die Optik oder den Geschmack, sondern imitierte ebenfalls die Konsistenz. Der Saft der roten Beete sorgt in den Bratlingen sogar für den typischen Saftfluss von gebratenem Hackfleisch.

Das ist eben der Unterschied: In Deutschland werden Tofu-Würstchen für Vegetarier produziert. Beyond Meat stellt Veggie-Burger für den Fleischliebhaber her.

Das Konsumentenverhalten hat sich stark gewandelt

Das US-Unternehmen profitiert derzeit von einem gewandelten Konsumentenverhalten, das ich bereits seit einigen Jahren beobachte. Die Auswahl der „richtigen“ Lebensmittel wird für den Verbraucher immer wichtiger. Kaufentscheidungen im Einzelhandel werden schon lange nicht mehr nur vom Preis bestimmt. Die Einen ernähren sich gesundheitsbewusst, andere Verbraucher haben z.B. die schlechte CO2-Bilanz der konventionellen Fleischproduktion im Auge. Alle diese Menschen werden nun auf ihre Kosten kommen.

Nicht überraschend ist zudem, dass die großen Lebensmittelhersteller dieser Welt wie Nestlé oder General Mills diesen Trend wieder einmal verschlafen haben. Die international operierenden Konzerne der Branche sind nicht mehr flexibel. Generell beobachte ich, dass sich gerade jüngere Konsumenten immer mehr von den globalen Markenkonzernen abwenden und speziell komponierte Nischenprodukte setzen. (Zu diesem wichtigen Thema schreibe ich übrigens an dieser Stelle nächstens nochmals ausführlich.)

Deshalb legte die Beyond-Meat-Aktie an einem Tag so stark zu wie die Nestlé-Aktie in den vergangenen 10 Jahren, obwohl beide Unternehmen der gleichen Branche entstammen.

Ich will fair sein mit der Nestlé-Aktie: Der Schweizer Titel hat zweifellos seine Qualitäten, und die Aktie ist auch bestimmt gegenwärtig kein Verkauf. Die Frage ist allerdings: Brauchen wir die neue Veggie-Aktie als ambitionierter Investor jetzt auch für unser Depot?

Denn eine Tatsache ist unbestritten: Hier rollt ein gewaltiger Trend an. Veggie ist das neue Tech, wie man derzeit an der Wall Street sagt. Deshalb befasse ich mich in der nächsten Wochenausgabe des Rendite Telegramm nochmals ausführlich mit dieser neuen spektakulären Aktie.

Dann erfahren Sie, ob der Titel nach der gewaltigen Kursexplosion für Sie noch ein Kauf ist. Solche Inside-Informationen zu neuen Trendaktien finden Sie regelmäßig nur im Rendite Telegramm. Hier finden Sie weitere Informationen zu diesem Börsendienst!