Lieber Börsianer,

der DAX schwächelt plötzlich. Im Kern ist der jüngste Kursrückgang auf den ersten Blick nicht weiter bemerkenswert. Schließlich präsentierten sich die Aktienmärkte zuvor recht freundlich. Eine kleine Gegenkorrektur ist da auf den ersten Blick nicht weiter bemerkenswert. Zudem befindet sich der deutsche Leitindex unverändert in einer Aufwärtsbewegung, wie der folgende Chart zeigt.  

 

Gleichwohl ist der Auslöser der jüngsten Korrektur für uns nicht ganz angenehm. Der Chemieriese BASF hatte nämlich eine Gewinnwarnung abgesetzt, die es in sich hatte. Zwar wird man den Umsatz im laufenden Jahr weitgehend stabil halten, der operative Gewinn wird allerdings um satte 30 % einbrechen, so die neue Prognose der BASF-Führung. Hoppla! 

Das ist schon eine Nachricht wert, wenn einer der größten Chemie-Konzerne der Welt plötzlich spürbar schwächelt. Denn offenbar spürt das Ludwigshafener Unternehmen eine gewisse Abschwächung der Weltkonjunktur. Ganz offensichtlich geht der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China doch nicht spurlos an den wichtigen Volkswirtschaften dieser Welt vorüber.  

In der Folge knickten auch die Notierungen von Lanxess, Covestro oder etwa Wacker Chemie ein. Die Branche ist ohne Frage konjunktur-sensibel und funkt jetzt SOS. Generell leiden bereits seit vielen Wochen Zykliker wie eben BASF, die Autowerte oder etwa die Deutsche Lufthansa. In den USA überraschte zuletzt das Leuchtturm-Unternehmen 3M ebenfalls mit einer Revision der Jahresschätzungen.  

Aber auch die Aktien der Tech-Branchen wirken nicht unbedingt sattelfest. So verloren in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe zyklischer Chip-Hersteller. Bekanntlich läuft es auch bei Apple nicht mehr rund. Da fanden die Analysten zuvor die Erklärung, dass es dem US-Unternehmen einfach an neuer interessanter Hardware fehlt. Der iPhone-Zyklus gilt als halbwegs erschöpft. Die Apple-Schwäche kann man als Einzelschicksal werten oder eben in einen größeren Zusammenhang setzen.  

Weltkonjunktur nimmt sich eine Sommerpause

Derweil spricht viel dafür, dass sich die Weltkonjunktur in den Sommermonaten eine kleine Pause gönnen wird. Wie gesagt, BASF, Apple oder auch die Autowerte sind die Vorboten dieser Konjunkturdelle. Zudem stehen uns nun auch noch die traditionell undankbaren Börsenmonate August und September bevor.  

Fazit: Kurzfristig ist Cash in Ihrem Depot keine Schande, sondern Ausdruck von Klugheit. Halten Sie sich mit bedeutenden Anschaffungen zunächst zurück! Die kommenden Wochen werden für uns als Börsianer nicht sehr erfreulich. Trotzdem: Eine strukturelle Marktkrise wie wir sie etwa 2008 gesehen haben, kann ich nicht erkennen. Deshalb meine Prognose: Die Aktienmärkte werden im August und September abgeben. Im Oktober dürfte die Zwischenkorrektur dann überstanden sein.  

PS: In meinem Börsendienst RENDITE TELEGRAMM profitieren Sie von einer ausgeklügelten Makro-Steuerung. Zu Deutsch: Ich kaufe nur dann, wenn die Märkte starken Aktien zusätzlichen Rückenwind geben. Dieses Vorgehen schafft für Sie höhere Renditen und auch eine bessere Depotsicherheit für meine Leser.