Lieber Börsianer,
die Börsianer erwarten mit Spannung die am Mittwoch anstehende Sitzung der US-Notenbank Fed. Im Kern erwartet der Markt die erste Zinssenkung der US-Währungshüter seit rund 10 Jahren. Mehr noch: Der US-Zinsentscheid markiert möglicherweise einen neuen Einstieg in eine ultralockere Geldpolitik. Diese Erwartung hat die internationalen Börsen zuletzt ins grüne Terrain gehoben.
Bereits in der vergangenen Woche erklärte EZB-Chef Draghi, dass man zu weiteren Zinsschritten bereit ist, sofern sich die Konjunktur nicht wieder spürbar aufhellt. Im Gespräch ist eine Senkung des Zinssatzes der sogenannten Einlagefazilität, also vereinfacht gesprochen für das Tagesgeldkonto, dass jede Euro-Geschäftsbank bei der EZB führt. Derzeit liegt dieser Zinssatz bei minus 0,4 %.
Momentan deutet generell viel darauf hin, dass wir nicht nur in den USA oder in der Euro-Zone eine erneute Lockerung der Geldpolitik sehen werden, sondern sogar nahezu weltweit. Zuvor hatte bereits die russische Notenbank den Leitzins gesenkt. Die Bank of Japan steht ebenfalls bereit, um die Leitzinsen bei Bedarf weiter ins negative Terrain zu schleußen. Im Falle eines harten Brexit wird wahrscheinlich auch die Bank of England aktiv, um den Austritt der Insel-Volkswirtschaft entsprechend „konstruktiv“ zu begleiten.
Die Geldpolitik trägt den Aktienmarkt
Was auch immer wir langfristig von der Politik des billigen Geldes halten mögen, zunächst wirkt sich die erwartete globale Lockerung der Geldpolitik am Aktienmarkt günstig aus. So kamen in der vergangenen Woche der DAX und auch der S&P 500 rund 1,5 % voran. Noch stärker präsentierten sich im Schnitt die Technologie- und Wachstumsaktien des US-Kurszettels. So legte der maßgebliche NASDAQ-100-Index auf Wochensicht sogar deutlich über 2 % zu.
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Wie geht es nun kurzfristig weiter? Global betrachtet stehen die Börsenampeln auf grün, solange die Erwartung sinkender Zinsen fortbesteht. Daneben rücken in dieser Woche besonders in Deutschland die Unternehmenszahlen in den Fokus der Investoren. So werden in den kommenden tagen allein 10 DAX-Titel ihre Quartalszahlen vorlegen, darunter so Schwergewichte wie Fresenius, Bayer oder Siemens.
Besonders gespannt bin ich daneben auf die BMW-Zahlen. Setzt sich der Abwärtstrend in der deutschen Autobranche oder sehen wir vielleicht eine erste Stabilisierung auf niedrigem Niveau?
Sie sehen also, diese Woche wird richtig interessant für uns als Börsianer. Bleiben Sie unbedingt am Ball!