Lieber Börsianer, 

Ihnen allen ist die Diskussion der vergangenen Jahre rund um die Windkraft gerade in Deutschland bekannt. Jahrelang waren Unternehmen wie Nordex, Vestas oder Gamesa die Lieblinge der Politik. Im Rahmen der Abkehr von der Atomkraft setzte man auf alternative Energien wie Wind- oder Sonnenkraft. Die Nebenwirkungen dieser Politik sahen wir schnell: Überall sprießte der Spargel.  

Vor allem in der eigenen Nachbarschaft waren die knatternden Windräder selbst bei Umweltschützern nicht sonderlich beliebt. In der Folge ruderte die Politik zurück, regulierte und begrenzte den Ausbau der Windkraft. Folglich erreichte das Volumen der Neuinstallationen in  Deutschland – gemessen an der Megawatt-Zahl – im ersten Halbjahr 2019 einen neuen Tiefpunkt. Aber auch international stieß die Branche an ihre Grenzen, nachdem man in den Boomjahren Überkapazitäten aufgebaut hatte.  

Der Schweinezyklus nähert sich nun allerdings seinem Ende. In der zweiten Jahreshälfte erwartet die Branche wieder neue Nachfrage. Die letzten Unternehmensberichte sprechen eine klare Sprache: So meldete Vestas einen Zuwachs bei den Neuaufträgen in Höhe von 35 %. Nordex meldete ebenfalls starkes Neugeschäft und hat die Produktion schon wieder hochgefahren. Die Turbinenmontage steigerte man im ersten Halbjahr um satte 52 % auf 1.735 Megawatt. Gleichzeitig stellte man 659 Rotorblätter her und damit 48 % mehr als im Vorjahreszeitraum.  

Ihre Chance: Noch ist der Turnaround nicht amtlich 

Noch ist nicht alles Gold, was glänzt. Aus Sicht der Produzenten sollten die Preise für Neuanlagen noch spürbar anziehen. Insgesamt sind die Margen teils noch bescheiden. So schaffte Marktführer Vestas zuletzt nur eine EBIT-Marge von 6 % nach zuvor 15 %. Auch bei Nordex sprudeln die Gewinne noch nicht wie gewünscht. Aber das ist normal. Denn ein neuer Zyklus startet nie auf seinem Höhepunkt, sondern gewinnt erst allmählich an Wucht.  

Das ist Ihre Chance. Noch pfeifen es die Spatzen nicht von allen Dächern. Anders formuliert: Noch hat sich die neue Perspektive der Branche nicht in den Aktienkursen niedergeschlagen. Betrachten Sie hierzu beispielhaft bitte auch den 5-Jahres-Chart der Nordex-Aktie! 

Eine weitere Zutat des Branchen-Turnarounds ist die neue erwachte Liebe der Politik zur Windkraft. Denn seit Greta Thunberg weiß man, wir brauchen wieder mehr Windkraft. Anders werden wir insbesondere in Deutschland den Ausstieg aus der Kohle kaum bewerkstelligen. Daneben kommt in absehbarer Zeit eine neue CO2-Steuer. Wenn Stromerzeuger wie RWE langfristig konkurrenzfähig bleiben wollen, müssen sie ihre klimaneutrale Stromproduktion ausbauen.  

Noch ein Detail am Rand: Die Strompreise ziehen wieder an. Derzeit kostet eine Kilowattstande in Mitteleuropa – ohne Umlagen und Steuern – rund 4 Euro-Cent. Schenkt man dem Terminmarkt Glauben, werden die Preise in den nächsten 12 Monaten auf über 5 Euro-Cent anziehen.  

Es ist also alles vorbereitet für den großen Turnaround. Suchen Sie das maximale Renditepotenzial? Dann werfen Sie einen Blick auf die Nordex-Aktie! Wünschen Sie es hingegen etwas „ruhiger“, rate ich zur Aktie des dänischen Marktführers Vestas oder zum Anteilsschein Siemens-Gamesa. Am Ende ist es fast egal, was Sie kaufen. Wichtig ist nur: Bringen Sie jetzt wieder Wind(kraft) in Ihr Depot!