Lieber Börsianer,

Durchschnitte und Statistiken müssen nicht immer die ganze Wahrheit sagen. So haben Analysten errechnet, dass im abgelaufenen Quartal die Unternehmensgewinne im Schnitt in den USA um 3 und in Europa sogar um 5 % gefallen sind. Trotzdem tendieren die Aktienmärkte unverändert freundlich. Der DAX rückte in der vergangenen Woche über 1 % voran und nimmt unverdrossen Kurs auf die Marke von 13.000 Punkte. Der S&P 500 war zwar nicht ganz so dynamisch zuletzt, da hier die Luft etwas dünner ist. Schließlich arbeitet der US-Index an einem neuen Allzeit-Rekord, das vermutlich in dieser Woche geknackt werden dürfte. 

Warum steigen die Börsen, obwohl die Gewinne der Unternehmen zuletzt gefallen sind? Entscheidend war, dass die wichtigen Leuchtturm-Unternehmen, die die Entwicklung des Marktes üblicherweise bestimmen, geliefert haben. Hierzulande überraschten etwa Daimler oder BASF mit starkem Zahlenwerk. In den USA erfreuten etwa Tesla, PayPal oder Intel.  

Bärenstark waren daneben die Geschäftszahlen des Software-Giganten Microsoft. Obwohl das Unternehmen mittlerweile zu den ganz etablierten Dickschiffen der Tech-Branche gehört, wächst das US-Unternehmen fast wie ein Startup. Man steigerte den Umsatz um 14 % auf über 33 Milliarden US-Dollar. Davon blieb fast jeder 3. Dollar als Gewinn in den Microsoft-Kassen hängen. Insgesamt verdiente das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Washington 10,7 Milliarden US-Dollar und damit 21 % mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.  

Der Krieg um die Cloud: Microsoft attackiert Amazon 

Nicht überraschend sahnte Microsoft wieder einmal im Cloud-Geschäft ab. Dieser Geschäftsbereich wuchs um fast 30 %. Auch Konkurrent Amazon meldete hier zuletzt wieder ganz exzellente Wachstumszahlen. Noch ist der Cloud-Markt groß und bietet Platz für mehrere Teilnehmer.  

Gleichwohl zeichnet sich jetzt schon am Horizont ein veritables Gigantenduell um die Cloud ab. Derzeit dominiert das Dreigestirn aus Amazon, Microsoft und Google den Markt. Absehbar wird allerdings Google (Alphabet) nicht mithalten. Die Anwendung ist in der Bedienung relativ kompliziert und wenig intuitiv und eignet sich daher auf Dauer nicht für den Massenmarkt. Am Ende des Tages wird der Krieg um die Cloud zwischen Microsoft und Amazon ausgefochten. Noch ist Amazon der Marktführer. Die Azure-Anwendung aus dem Haus Microsoft punktet aber mit ihrer perfekten Verknüpfung mit der Office-Software. Dieses Doppel aus Office und Azure punktet derzeit gleichermaßen sowohl bei Privat- wie auch bei Unternehmenskunden.  

Wer wird sich am Ende durchsetzen? Habe ich schon eine Prognose für Sie? Ja, in zwei Jahren wird Microsoft mit Amazon gemessen am Marktanteil mindestens gleichziehen. Deshalb gilt für Microsoft-Aktionäre: Geben Sie bis auf Weiteres keine Aktie aus der Hand! 


P.S.
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