Lieber Börsianer,

Autoaktien sind gegenwärtig nicht unbedingt der Liebling der Anleger. Der Diesel-Skandal stürzte die Unternehmen der Branche in eine veritable Sinnkrise. VW, Daimler und Co. lebten lange in der Welt von gestern. Man wollte den heißgeliebten Diesel nicht verabschieden und stand der Elektro -Mobilität skeptisch gegenüber. Die Kritikpunkte sind bekannt: Zu teuer, zu wenig Reichweite, keine Lade-Infrastruktur.  

Nun, die Zeiten ändern sich. Mittlerweile haben alle großen deutschen Autobauer ihre Chefs in die Wüste geschickt, und die neue Führungsgeneration glaubt an die Stromer. Man hat wieder einen klaren Kompass und gibt nun richtig Gas. Tesla, der aktuelle Marktführer, wird sich warm anziehen müssen.  

Keine Frage: Die Angebotspalette für den interessierten Kunden ist mittlerweile groß. Im Kleinwagen-Segment tummeln sich besonders die Franzosen etwa mit den Modellen Renault Zoe oder dem neuen Peugeot iOn. BMW wiederum hat zuletzt den bewährten i3 optisch aufgehübscht und neu aufgelegt.  

Allen vorweg wird allerdings in den kommenden Monaten der neue ID.3 aus dem Hause Volkswagen fahren. Tatsächlich sind die Kunden aus dem Häuschen. Derzeit liegen dem norddeutschen Autobauer 30.000 Reservierungen aus ganz Europa vor. Rechtlich verbindlich sind diese Reservierungen zwar nicht, allerdings musste jeder Interessent 1.000 Euro auf den Tisch legen, um auf die Liste aufgenommen zu werden.  

Vor rund einer Woche startete im VW-Werk Zwickau auf einer Montagelinie die Serienproduktion des Kompaktwagens. Im April soll hier eine zweite Linie angefahren werden. Die Werkleitung hat die Mannschaften in der Produktion bereits auf Sonderschichten und Überstunden eingeschworen.

Der Preis: Richtig ist, dass E-Autos immer noch teurer sind als vergleichbare Verbrenner. So wird der neue ID.3 in der Basisversion knapp 30.000 Euro kosten. Zum Vergleich: Der neue Golf 8 wird in der Basisversion lediglich knapp 20.000 Euro kosten. Bringt man allerdings die staatliche Förderung von 4.000 Euro, die jeder Käufer eines E-Fahrzeugs nutzen kann, in Abzug, schrumpft der Preisnachteil der Stromer deutlich zusammen.  

Der Markt explodiert: Über 200 % Wachstum in China und den USA 

Schauen wir einmal auf den Weltmarkt! Die Zahlen sind beeindruckend. Zwischen 2015 und 2018 wuchs der Absatz der Stromer allein in China um 279 %. In diesem Zeitraum wurden im Reich der Mitte fast 1 Millionen Stromer an den Mann oder die Frau gebracht. Der US-Absatz wuchs um 242 %,  und das obwohl sich Donald Trump sich für die Klimawende oder die Elektro-Mobilität interessiert. Förderprogramme existieren in den USA nur in einzelnen Bundesstaaten.  

Natürlich ist der Absatz der Stromer im Vergleich zu den konventionell angetriebenen Pkw immer noch klein. Auch wird natürlich kein Autobauer einem Kunden einen Stromer und einen Verbrenner zur gleichen Zeit verkaufen können. Mit anderen Worten: Die beiden Produktlinien werden sich teilweise kannibalisieren.  

Trotzdem: Die Stimmung in der Autobranche hat gedreht. Man hat endlich wieder ein großes Wachstumsthema für sich entdeckt. Autobauer gelten jetzt wieder als moderne Unternehmen, die den technologischen Fortschritt vorantragen. 

Dieses Thema können Sie natürlich mit der VW-, BMW- oder Daimler-Aktie spielen. Aber tatsächlich bietet die Elektro-Mobilität Ihnen viel mehr als nur Autoaktien. In der zweiten Reihe scharren etwa die Spezialisten für automobile Leichtbauweise – wie etwa die Österreicher von Polytec – mit den Hufen. Aber auch die Aktie der Infineon – der Chip-Spezialist der Branche – war zuletzt wieder massiv gefragt. Gleichzeitig fahren die Lithium-Förderer wie SQM oder Orocobre die Produktion in Chile und Australien wieder hoch und füllen die Lager. 

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