Lieber Börsianer,

in unserer Lieblingssportart, der Renditejagd, sehen wir gelegentlich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.
D
a verführen uns großartige Einzeltitel zum schnellen Kauf, und gleichzeitig verlieren wir das große Ziel aus dem Blick.  

Was könnte so ein großes Ziel für uns sein? Mein Vorschlag: Die Verdoppelung unseres Depotvermögens alle 10 Jahre. Für dieses Ziel gehen viele Privatanleger teils erhebliche Risiken ein. Man kauft exotische Aktien etwa aus dem Minensektor, dann noch einige Wasserstoff-Aktien, obwohl deren Unternehmen noch tiefrote Zahlen schreiben. Man jagt so ziemlich jedes vermeintliche Trendthema, um reich zu werden. Und tatsächlich holen wir uns bei einigen dieser Hoch-Risiko-Titel mitunter sogar prozentual dreistellige Renditen.  

Viele dieser Titel neigen allerdings auch zu erheblichen Schwankungen. Wer hier Pech hat, fährt dann nicht selten satte Verluste von 50 und mehr Prozent ein. So wird das allerdings mit dem Vermögens-Verdoppler nichts.  

Stattdessen rate ich zunächst zu einer gewissen Bescheidenheit. Peilen Sie nicht einzelne exorbitante Kursgewinne an, sondern stattdessen eine durchschnittliche Rendite von 7 % pro Jahr. Dann werden aus – sagen wir 100.00 Euro – nach 10 Jahren ziemlich genau 200.966 Euro. Wenn Sie jetzt nochmals 10 Jahre Depotarbeit obendrauf packen, wird Ihr Depotvermögen am Ende satte 403.873 Euro betragen, und das mit einer jährlichen Rendite von 7 %.  

Warum eigentlich genau 7 %? Dies entspricht ziemlich genau der langjährigen DAX-Performance, also dem Potenzial des Gesamtmarktes. Eingerechnet in diese Performance-Zahl sind auch einige scharfe Rücksetzer, die am Gesamtbild freilich nichts ändern. 

So schaffen Sie eine gleichmäßige Performance und vermeiden tiefe Rücksetzer

Wie schaffen wir nun also diese magischen 7 %. Hier gelten drei einfache Regeln: 

  1. Vermeiden Sie auf Ebene des Gesamtdepots massive Rücksetzer! Eine Beispielrechnung: Wenn Ihr Depot einmal 25 % verloren hat, brauchen Sie anschließend eine Performance von 33 %, um diesen Verlust wieder aufzuholen. Zu Deutsch: Sie werden also wahrscheinlich 2 bis 3 Jahre darauf verwenden, nur die Verluste aufzuholen und per saldo nichts verdienen. So wird das nichts mit dem Vermögens-Verdoppler.

  2. Investieren Sie mindestens 50 % Ihres Depots in anerkannte Standardwerte aus dem DAX oder dem S&P 500, damit Ihr Depot nah beim Markt bleibt. Hilfreich sind zudem Dividendenaktien wie etwa Deutsche Post oder Rockwell Automation. Denn Dividendenzahlungen helfen, Kursverluste abzumildern. Sie sorgen dafür, dass sich Ihr Depot auch in schwachen Marktphasen nicht zu weit von den angepeilten 7 % entfernt.

  3. Haben Sie die Steuern im Blick! Die Abgeltungsteuer ist der große Renditekiller in unseren Depots. Langfristig wirkt sie sogar stärker als jeder Crash. Deshalb rate ich Ihnen: Holen Sie sich abgeführte Abgeltungsteuer vom Finanzamt zurück und veräußern Sie speziell zum Jahresende gezielt Verlustpositionen. Anschließend kaufen Sie diese Positionen zurück, sofern Sie von den Aktien weiterhin überzeugt sind. Ein Beispiel: Im Juni haben Sie Kurserfolge von 4.000 Euro realisiert und folglich 1.055 Euro Abgeltungsteuer abgeführt. Wenn Sie jetzt im Dezember Kursverluste von – sagen wir – 2.000 Euro realisieren, erstattet Ihnen der Fiskus sofort 527 Euro zurück. Diese frische Liquidität können Sie wieder anlegen und damit weitere Gewinne schaffen.   

Ich fasse zusammen: Schauen Sie nicht nur auf die Bäume (Einzelaktien), sondern haben Sie immer Ihr Gesamtdepot und dessen durchschnittliche Wertentwicklung im Blick. Dann wird die Börse für Sie zum Selbstläufer, und Sie werden alle 10 Jahre Ihr Vermögen verdoppeln. 

 

P.S. Kommen Sie jetzt zu uns ins RENDITE TELEGRAMM und erfahren Sie, wie die eben beschriebenen 3 goldenen Regeln der Kapitalanlage konkret für Sie funktionieren.