Lieber Börsianer, 

ich fasse mich kurz: Die vergangene Woche brachte wenig neue Impulse für die internationalen Aktienmärkte. Die Grundstimmung bleibt positiv. So kamen die wichtigen westlichen Aktienmärkte leicht voran. Der DAX verteuerte sich um 0,5 %, während der US-Leitindex S&P 500 um 0,8 % vorrückte. Lediglich an der Börse Hongkong haben wir stärkere Abschläge gesehen. So verlor der Hang-Seng-Index rund 2 %, nachdem die pro-demokratischen Kräfte bei den dortigen Kommunalwahlen obsiegt hatten und nun erstmals alle Bezirksräte besetzen werden.  

Diese Bezirksräte sind politisch nicht allzu einflussreich und sind vor allem mit administrativen Fragen des Alltags befasst. Gleichwohl zeigte die Wahl, dass die junge Demokratiebewegung in der Stadt breite Zustimmung genießt. Börsianer folgern daraus nicht ganz zu Unrecht: In der asiatischen Metropole wird es weiterhin politisch unruhig zugehen.  

Unterdessen warten die Investoren weiterhin auf einen Durchbruch im us-chinesischen Handelskonflikt. Rhetorisch haben sich beide Seiten zuletzt durchaus angenähert. Gleichwohl die harten Taten, sprich ein neues Handelsabkommen, lassen weiter auf sich warten.  

Das bringt die aktuelle Woche  

Die neue Woche sollte für uns als Börsianer etwas ereignisreicher werden. Heute trifft die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments zusammen. Es wird erwartet, dass die Französin erstmals den künftigen Kurs der EZB umreißt. Niemand rechnet hier mit einer Revolution. Gleichwohl wird sie neue Akzente im Detail setzen. Möglich ist z.B. eine Neudefinition der Inflationsziele. Außerdem hofft gerade die europäische Bankenszene auf neue Unterstützung aus Frankfurt, wenn es darum geht, die Auswirkungen des Strafzinses für die Geschäftsbanken abzumildern. Hier werde ich Sie noch konkreter informieren.  

Daneben warten wir auf die neuen Arbeitsmarktdaten aus den USA. Wie üblich hoffen die Investoren, dass die Daten nur „mittelprächtig“ ausfallen und der US-Notenbank noch Raum für eine weitere Zinssenkung lassen. Wichtig ist für uns vor allem, dass der dortige Arbeitsmarkt nicht überhitzt, denn das wäre eher ein Fingerzeig für mittelfristig steigende Marktzinsen in den USA.  

Außerdem treffen sich die Vertreter der OPEC-Staaten. Es wird erwartet, dass die Förderbremse nochmals verlängert wird. Gerade im 3.Quartal hatten die Öl-Notierungen nochmals spürbar nachgegeben. Vor allem der wichtige Förderer Saudi-Arabien ist kurzfristig an stabilen Preisen interessiert, da man dort den historischen Milliarden-Börsengang des staatlichen Öl-Monopolisten Aramco vorbereitet. Mehr zu diesem spektakulären Börsengang lesen Sie nächstens nur hier.    

Korrektur: So stark ist der Rücklagenfonds wirklich 

In der vergangenen Woche hatte ich an dieser Stelle kurz den Rentenfonds Rückenlagenfonds besprochen. Dieser Fonds ist besonders geeignet, um Barbestände kurz- und mittelfristig verzinst zu parken. Derzeit erfreut sich der Fonds hierzulande starker Nachfrage, da immer mehr Banken das sog. Verwahrentgelt (Strafzinsen) für Barbestände einführen. Mit dem Rücklagenfonds können Sie dieses Entgelt elegant umgehen und erwirtschaften dabei sogar noch eine kleine, aber nahezu garantierte Rendite. 

In meiner Besprechung habe ich leider die verschiedenen Anlageklassen des Rücklagenfonds verwechselt. So habe ich irrtümlich die Klasse S – für Stiftungen– empfohlen. Tatsächlich ist allerdings die Anlageklasse R (WKN: A1JRP8) für Sie günstiger. Diese Fondstranche wurde eigens für Privatanleger aufgelegt und zeichnet sich durch eine günstige Kostenstruktur aus. So hat die Klasse R in den vergangenen 12 Monaten eine Rendite von 1,84 % erwirtschaftet. Ich hatte die Rendite lediglich mit 1,63 % angegeben.   

Freundlicherweise hat mich der Fondsinitiator auf meine ungenaue Darstellung hingewiesen. Dafür meinen kollegialen Dank!