Lieber Börsianer,

die Briten haben gestern an den Wahlurnen gesprochen und dabei die konservativen Tories mit einer unerwartet klaren Mehrheit ausgestattet. Die oppositionelle Labour-Partei wurde mächtig abgewatscht und erzielte ein historisch schlechtes Wahlergebnis. Auch die pro-europäischen Liberaldemokraten sind nicht zufrieden und konnten kaum hinzugewinnen. Nun haben wir Klarheit: Großbritannien will den Brexit und wird ihn aller Voraussicht nach am 31. Januar 2020 vollziehen. Damit geht ein 3jährige politische Hängepartie in Europa vorüber.  

Auch gerade auf dem Börsenparkett ist allenthalben die Erleichterung zu spüren. So legen heute Morgen die Aktien des britischen FTSE-Leitindex über 1,5 % zu. Die Briten-Aktie der National Grid, die ich hier in Börse am Mittag am 5. Dezember vorgestellt hatte, legt heute fast 6 % zu. Gestern schon, als die erste Nachwahl-Prognose durchsickerte, ging das britische Pfund im internationalen Devisenhandel steil. Hier sehen Sie die Entwicklung des Pfunds gegen den Euro in den letzten 6 Monaten.

  

Machen Sie sich jetzt bereit für die Briten-Hausse! 

Ist die jüngste Erholung des britischen Kapitalmarktes eine Eintagsfliege oder sehen wir in den kommenden Monaten eine veritable Briten-Hausse? Diese Fakten sprechen dafür: 

  • Das Wahlergebnis schafft für die Unternehmen endlich Klarheit. Milliardenschwere Investitionen, die in den vergangenen 3 Jahren auf beiden Seiten des Ärmelkanals aufgeschoben wurden, werden jetzt frei. 
  • „Börsenschreck“ Jeremy Corbyn von der Labour-Party hat abgewirtschaftet und wird sich nächstens dauerhaft aus der Politik zurückziehen. Die von ihm angekündigte Verstaatlichung der (börsennotierten) britischen Versorgungsinfrastruktur (Gas, Wasser, Strom) wird nicht stattfinden.  
  • Stattdessen wird Boris Johnson eine Steuerreform ins Werk setzen, die das Land Brexit-fit machen soll. Vor allem die unteren und mittleren Einkommensgruppen sollen profitieren. Per saldo sollen 90 % der britischen Steuerzahler entlastet werden.   
  • Gleichzeitig ventilieren die Tory-Strategen Pläne für eine große Unternehmens-Steuerreform. Möglicherweise wird die steuerliche Gesamtbelastung für Unternehmen auf der Insel von 19 auf 17 % heruntergefahren. Selbstredend werden auch ausländische Unternehmen von dieser Steuersenkung profitieren, sofern sie britische Standorte unterhalten.  

Boris Johnson ist nicht blöd und weiß natürlich sehr genau, dass der Brexit wirtschaftlich betrachtet wenig sinnvoll ist. Deshalb werden die Briten nun alle Kräfte anspannen, um die wirtschaftlichen Folgen des Brexit abzumildern. Von den diversen Reformmaßnahmen kann das Land langfristig durchaus profitieren. Das ambitionierte Ziel: Großbritannien soll gestärkt aus dem Brexit hervorgehen. 

Mein Auftrag: Ich bearbeite nun den britischen Kurszettel. Ich bin fest entschlossen, von dieser neuen Konstellation bzw. von der bevorstehenden Briten-Hausse zu profitieren. Nächstens dazu nur in Börse am Mittag mehr!    

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