Liebe Börsianer, 

nur noch wenige Handelstage erwarten uns in diesem Jahr. Zumindest in den USA geben die Investoren nochmal richtig Gas. So rückt der NASDAQ 100 über 2 % voran und markierte damit am vergangenen Freitag ein neues Allzeithoch. Unter Feuer auch weiterhin britische Aktien. Der FTSE 100 rückte in der vergangenen Woche fast 3 % voran. Nur der DAX enttäuschte, warum? 

Möglicherweise droht Deutschland ein handfester Konflikt mit dem Weißen Haus. So hat der US-Kongress im Rahmen eines umfassendes Gesetzespakets (Defense Bill) weitreichende Sanktionen gegen die Unternehmen verfügt, die derzeit die Ostsee-Pipeline Nordstream 2 bauen. Die Pipeline-Rohre für Nordstream 2 legt ein Schweizer Unternehmen namens Allseas Group. Das Unternehmen hat nun – nach Bekanntwerden der Sanktionen – die Arbeit am Projekt erst einmal eingestellt.  

Es ist unwahrscheinlich, dass Nordstream 2, das ja schon weitgehend fertiggestellt ist, daran scheitern wird. Es wird allerdings zu Verzögerungen bei der für Mitte 2020 geplanten Fertigstellung kommen. Außerdem kann der Sachverhalt das deutsch-amerikanische Verhältnis nachhaltig eintrüben. Nordstream 2 wurde schließlich schon von der Schröder-Regierung initiiert und gilt als eine Art deutsches Prestigeobjekt. 

Überraschung in Schweden: Notenbank steigt aus Negativ-Zins aus 

Unterdessen verabschiedet sich die schwedische Reichsbank vom negativen Leitzins. Die Währungshüter haben den Leitzins von minus 0,25 auf 0 angehoben. Dieser Zinsschritt kam unerwartet und wurde weithin beachtet. Die Reichsbank war schon bei der Einführung des negativen Zinses in Europa Vorreiter. Das Experiment wurde weithin beachtet und schließlich in Dänemark und der Schweiz nachgeahmt.  

Es bleibt nun abzuwarten, ob die Schweden diesmal wieder als Trendsetter agieren, und weitere Notenbanken sich von negativen Zinsen verabschieden werden. In jedem Fall darf dieser Zinsschritt als Indiz dafür genommen werden, dass die Schweden mit der wirtschaftlichen Entwicklung im eigenen Land recht zufrieden sind und derzeit keine nennenswerten Konjunkturrisiken sehen. 

Diese Nachricht aus Schweden gilt im Grundsatz natürlich auch für Deutschland: keine nennenswerten Konjunkturrisiken! In dem Sinn: Das nächste Rekordhoch beim DAX ist letztlich nur noch Formsache. Im Januar sollten auch die DAX-Investoren für ihre Geduld belohnt werden. 

Jetzt schon ein Hinweis in eigener Sache! Ich habe eine handfeste Überraschung für Sie. Wie üblich in Deutschland werde ich diese Überraschung an Weihnachten lüften. Mehr darf ich jetzt noch nicht verraten. Seien Sie gespannt!