Lieber Börsianer,

derzeit droht uns ein veritabler Fehlstart ins neue Börsenjahr. Vor allem die typischen Export-Indizes wie der Nikkei oder der DAX geraten heute unter Druck und verlieren fast 2 %. Was sind die Belastungsfaktoren? 

Am vergangenen Freitag haben die USA mittels eines gezielten Drohnenangriffs den iranischen Top-Militär Qasem Soleimani getötet. Seitdem kochen die Emotionen vor allem in Teheran hoch. Im Iran ist der Mann sehr populär und gilt als eine Art Kriegsheld. Das Mullah-Regime schwört nun Rache. Donald Trump hat genau für diesen Fall weitere militärische Maßnahmen angekündigt und erinnerte dabei an die Geiselnahme des US-Botschaftspersonals in Teheran Ende 1979. 

An den Börsen befürchten einige Marktteilnehmer nun einen Flächenbrand in der Region zwischen Afghanistan und Mittelmeer. Folglich steigen die Ölnotierungen stramm, und die Krisenwährung Gold geht gleich mit. Daneben geht die Lufthansa-Aktie in den Sinkflug und verliert auf Wochensicht knapp 5 %. Die üblichen Marktreaktionen also!  

Ich erwarte, dass die Korrekturwelle insbesondere beim DAX auch in den nächsten Tagen anhalten wird. Stand heute gebe ich für den DAX kurzfristig ein Kursziel von rund 12.500 Punkten aus. Erst hier sehe ich eine Stabilisierung der Notierungen.  

Neuer Groß-Konflikt im Mittleren Osten eher unwahrscheinlich

Gleichwohl rechne ich nicht mit einer anhaltenden Eskalation in der Region. Letztlich ist die Situation nämlich für beide Seiten potenziell existenz-gefährdend. Donald Trump dürfte seine Chancen auf eine Wiederwahl als Präsident im November schmälern, wenn er jetzt einen Groß-Konflikt in der Region vom Zaun bricht. Hier gilt: Das Fußvolk der US-Armee gehört zur Stammwählerschaft des Donald Trump, und diese Wähler wollen heim. Man hat sprichwörtlich die Nase voll vom Wüstensand. Donald Trump wurde von vielen Amerikanern genau deshalb 2016 zum Präsidenten gewählt.  

Die Mullahs in Teheran hingegen wissen genau, dass sie militärisch und technologisch den USA in einem offenen Krieg unterlegen sind. Das Soleimani-Attentat hat der Führung in Teheran nochmals eindrücklich vor Augen geführt, wie weit der Arm des US-Militärs reicht und wie punktgenau man zuschlagen kann. Hinzukommt, dass das Regime im eigenen Land nicht unbedingt ganz fest im Sattel sitzt. Erst jüngst kam es in vielen iranischen Städten zu gewaltsamen Protesten gegen die Führung. Angeblich starben dabei mindestens 200 Menschen. Mit anderen Worten: Der Rückhalt des Mullah-Regimes in der eigenen Bevölkerung ist dünn. Also keine Situation, in der man sich mit der Weltmacht Nr. 1 anlegen wird.  

Fazit: Derzeit rechne ich mit einer begrenzten Korrektur am Aktienmarkt, die möglicherweise bereits in der nächsten Woche ausgestanden ist. Selbstverständlich informiere ich Sie, sobald die Luft wieder rein ist.  

 

P.S. Gerade in unsicheren Zeiten spielen Infrastruktur-Aktien ihre volle Stärke aus. Noch in dieser Woche erläutere ich Ihnen, wie Sie mit dieser konservativen Aktiengattung optimal arbeiten. Hier schaffen Sie gleichzeitig Stabilität und sehr anständige Renditen für Ihr Depot.