Lieber Börsianer,

gestern habe ich Sie hier in Börse am Mittag etwas verwirrt. So habe ich Ihnen irrtümlich die Wochen-Information meines Börsendienstes Premium Chancen geschickt. Daraufhin glühten einige Drähte in der Kundenhotline. Viele unter Ihnen wollten den Dienst gleich bestellen. Darf ich Sie hier noch um etwas Geduld bitten? Zurzeit können die Premium-Chancen nicht bestellt werden. Ich gehe allerdings davon aus, dass der Verlag in sehr absehbarer Zeit die Premium-Chancen für Sie wieder öffnen wird. Selbstverständlich werde ich Sie dann als Leser von Börse am Mittag sofort informieren.  

Nun zum Thema der heutigen Ausgabe! Zuletzt hielt ich mich in der deutschen Region auf, wo Fußball nicht einfach nur ein Sport ist, sondern Religion. Die Rivalität zwischen den beiden Ruhrgebietsvereinen Schalke 04 und BVB Dortmund ist legendär. Hier gilt der Satz: Wenn Schalke und Dortmund im Pott sind, dann tusse nich umrühren. Zu Hochdeutsch: Provozieren Sie nicht am falschen Ort zur falschen Zeit!  

Aber auch außerhalb Deutschlands wird Fußball mit Inbrunst gelebt. In den vergangenen Jahrzehnten ist rund um die schönste Nebensache der Welt ein veritabler Milliardenmarkt entstanden. Allein die führenden Vereine aus Deutschland, England, Spanien oder etwa Italien setzten im vergangenen Geschäftsjahr fast 30 Milliarden Euro um. Allein knapp 4 Milliarden Euro davon erwirtschafteten die deutschen Bundesligisten. Nur der FC Bayern und der BVB Dortmund kommen alleine auf einen Umsatz von fast 1 Milliarde Euro pro Jahr. Diese Unternehmen der Unterhaltungsbranche sind mittlerweile Milliarden wertvoll.  

Auch die Spielergehälter erreichen jedes Jahr neue Rekorde. So sicherte sich der BVB Dortmund jüngst die Dienste eines norwegischen Stürmers. Dafür werden die Schwarz-Gelben aus Dortmund bis 2024 mindestens 60 Millionen Euro auf den Tisch legen. Der Transfer wird sich zweifellos rechnen, sofern der junge Norweger das Tor auch trifft. Denn dann kann man das aufstrebende Sturmtalent an einen der Edelclubs aus Spanien oder England für 75 Millionen Euro verkaufen.  

BVB-Aktie stürmt voran – 132 % Kursgewinn in 5 Jahren 

Bereits seit einigen Jahren können Investoren und Privatanleger von diesem Milliardenmarkt profitieren. So jagte etwa die Aktie des BVB Dortmund in den vergangenen 5 Jahren durch die Decke und legte über 130 % zu.  

Allerdings war diese stramme Kursperformance eher eine Ausnahme. So schaffte die Aktie von Manchester United und des AS Rom im gleichen Zeitraum nur eine müde Performance von jeweils rund 20 %. Es erweist sich doch, Fußballerbeine garantieren nicht in jedem Fall hohe Gewinne und steigende Kurse. Wenn der Millionentransfer oder die teuer ausgebildete Perle aus dem Nachwuchs einmal Ladehemmung haben, stehen schnell die sportlichen und damit auch die wirtschaftlichen Ziele einer Saison bzw. eines Geschäftsjahres in Frage 

Davon kann man auch gerade im Ruhrgebiet ein Lied singen. So war der BVB Dortmund 2008/9 von einer Insolvenz bedroht, nachdem einige Topstars und Trainer keinen Erfolg ablieferten. Und auch die Fan-Anleihen des FC Schalke 04 sind nicht unbedingt ein konservatives Investment. Denn die Blauen schieben einen Schuldenberg von fast 160 Millionen Euro vor sich her.  

Am Ende gilt hier eine einfache Wahrheit: Im Fußball geht es um Emotionen und sportliche Erfolge. Das Ziel des FC Bayern oder des BVB Dortmunds ist nicht der maximale Gewinn oder die stabile Dividende für den Investor 

Deshalb meine Empfehlung: Kaufen Sie sich eine Dauerkarte Ihres Lieblingsvereins und singen Sie laut im Stadion mit und schmähen Sie ganz rüpelhaft den Gegner. Das macht Spaß. Wenn Sie allerdings Geld verdienen wollen, dann sichern Sie sich eine Dauerkarte für das RENDITE TELEGRAMM. Hier geht es zwar nicht so emotional zu, aber dafür werden Sie mit schönen Gewinnen entschädigt.  

Hinweis auf Interessenkonflikt: Ich bin unbelehrbarer Anhänger des FC Bayern München. Möglicherweise ist deshalb meine Besprechung der Unternehmen Schalke 04 und BVB Dortmund nicht in jedem Detail objektiv.  

P.S. Morgen lesen Sie an dieser Stelle, wer im Krieg um die Cloud die Nase vorne haben wird. Kann Google wirklich nochmal eingreifen und die Marktführer Microsoft und Amazon gefährden?