Lieber Börsianer,

die Angst vor dem Corona-Virus hält die Märkte in Atem. Seit dem Erobern neuer Allzeithochs vor einigen Tagen haben die wichtigsten Indizes bereits rund 15 % wieder abgegeben. Ich kann mich an keinen schnelleren Kursrückgang so kurz nach dem Erreichen neuer Höchststände erinnern. So manches Depot wurde kräftig durchgeschüttelt. Doch die kräftigen Kursrücksetzer sollten für Sie dennoch kein Anlass sein, um Aktien jetzt den Rücken zu kehren. 

Warum war der Kursrückgang so stark?

Die starken Kursverluste sind auf die hohen Kursgewinne in den vergangenen Monaten zurückzuführen. Viele Anleger und auch große Fonds sitzen auf gewaltigen Buchgewinnen. Man hat die Gewinne einfach immer weiterlaufen lassen und nicht verkauft. Durch das Corona-Virus und die Auswirkungen auf die Lieferketten in China wurde jetzt ein Anlass für erste Verkäufe geschaffen. Eine Kettenreaktion setzte sich in Gang, die zu immer neuen Verkaufsaufträgen führte. Wenn Sie jedoch nicht nur die Kursentwicklung der letzten beiden Wochen ansehen, sondern beispielsweise auf einen 1-Jahres-Chart blicken, relativiert sich die Entwicklung. Eigentlich haben die Märkte nur das abgegeben, was sie seit dem Sommer gewonnen haben. Insofern ist es sinnvoll sich abzusichern, jedoch ist Panik völlig fehl am Platz. 

Aktien sind alternativlos

Kräftige Kursbewegungen gehören bei der Aktienanlage dazu. Dafür brauchen Sie starke Nerven. Doch für Ihr Durchhaltevermögen werden Sie belohnt. Aktien haben in der Vergangenheit in langen Zeiträumen stets besser abgeschnitten, als wenn Sie Ihr Geld auf dem Sparkonto belassen hätten. Gerade jetzt, wo die Zinsen so niedrig sind, bleiben Aktien eine der wenigen Anlageformen, mit denen Sie noch eine Rendite oberhalb der Inflation erzielen können. Es gibt noch einen weiteren Grund, der für Aktien spricht: Aktien sind Sachwerte. Im Falle einer massiven Geldentwertung (=Inflation), werden Sie mit Realvermögen wie Aktien noch am meisten Ihres Geldes retten können. 

Staatsschulden laufen aus dem Ruder 

Eine häufig unterschätzte Gefahr schaffte es selten auf die Titelseiten der Zeitungen und Finanzmagazine. Die Staatsschulden in aller Welt steigen unaufhörlich. Regierungen und Notenbanken drucken immer mehr Geld, um den Wirtschaftskreislauf zu befeuern und das Wachstum anzuheizen. Das wird nicht ewig gutgehen. In diesem Jahr erreichen die weltweiten Staatsschulden nach Berechnungen der Rating-Agentur Standard & Poors den neuen Rekordwert von 53 Billionen Dollar. Das ist ein Anstieg von 30 % im Vergleich zu 2015! 

Die Kreditlust der Staaten steht in keinem gesunden Verhältnis zur wirtschaftlichen Entwicklung. Ich möchte nicht den Teufel an die Wand malen und Untergangsszenarien skizzieren, doch ich bin der Meinung, dass es meine Pflicht ist, Sie zur Vorsicht zu mahnen. Wenn Sie Ihr Geld lediglich auf dem Konto horten, laufen Sie Gefahr enteignet zu werden. Das kann schleichend über eine höhere Inflation geschehen, die von der EZB und der Fed sogar offen angestrebt wird. Lassen Sie sich deshalb auch von einer vorübergehenden Korrektur an den Aktienmärkten nicht aus dem Konzept bringen. Gerade jetzt finden Sie an den Märkten attraktive Kaufkurse. Im RENDITE-TELEGRAMM verrate ich Ihnen meine Favoriten.

P.S.: In dieser Woche wird sich entscheiden, wohin die Reise an der Börse für Sie kurzfristig gehen wird. Rasche Erholung oder zweite Verkaufswelle? Mehr dazu gleich morgen in Börse am Mittag.