Lieber Börsianer, 

viele meiner Kollegen geben derzeit Durchhalteparolen aus und üben sich in Zweckoptimismus. Tenor der Ansprachen und Kommentare in vielen Börsendiensten: Alles nur halb so schlimm. Man hat ganz offensichtlich Angst um Sie als Leser. Man befürchtet, Privatanleger vertragen die Konfrontation mit der Realität nicht und müssen deshalb „geschont“ werden.  

Ich halte dieses Vorgehen für falsch. Denn echte Börsianer sind keine Memmen, sondern vertragen durchaus auch eine realistische Sicht auf den Markt. Mehr noch: Ich behaupte, Sie möchten auch gerade schlechte Nachrichten erfahren, damit Sie Ihr Depot rechtzeitig anpassen und umstellen können. 

So habe ich beizeiten vor der bevorstehenden Korrektur gewarnt. Am 24. Februar titelte ich an dieser Stelle: Korrektur voraus: Nehmen Sie kurzfristig den Fuß vom Gas! In meinen Börsendiensten ließ ich dann unpopuläre Taten folgen und fuhr die Cashquote hoch und setzte für Sie auf Shorts gegen den Aktienmarkt.  

Möglicherweise hätten Sie in diesem Augenblick lieber von einer spektakulären Wasserstoff-Aktie gelesen statt von einem Short-Zertifikat. Ich habe Sie aber nicht geschont, sondern zum Wasserstoff-Markt im RENDITE TELEGRAMM (Ausgabe Februar) geschrieben: Die Bewertungen in der Branche sind mittlerweile nicht mehr von dieser Welt. Wenn Sie also in den kommenden Monaten Ihr Depot gezielt halbieren möchten, dann legen Sie sich jetzt einige dieser (vermeintlichen) Kursraketen zu.“ 

Ich habe hier ganz bewusst etwas grob formuliert. Denn es war in diesem Moment meine Aufgabe, Klartext zu sprechen und aufzurütteln. Es war mir wichtig, dass mich jeder Börsianer versteht. Ich bin kein Anhänger dieses weichgespülten Analystensprechs. Ein Beispiel dafür: Ich empfehle Ihnen, die Aktien der Branche vorübergehend unterzugewichten.“ Am Ende ist das auch nichts anderes als eine Verkaufsempfehlung, nur versteht man die nicht unbedingt als solche.  

Verstehen Sie mich nicht falsch! Ich bin selbstverständlich ein großer Optimist und betone jederzeit gerne, dass Aktien im Durchschnitt langfristig immer steigen. Das ist keine Durchhalteparole oder unbegründeter Zweckoptimismus, sondern eine allgemein bekannte Tatsache.  

Kurzfristig kann es am Markt trotzdem immer einmal sehr unangenehm rumpeln, wie gerade die vergangene Woche gezeigt hat. Und wenn ich eine solche Situation voraussehe, werde ich das immer klar und schnörkellos kommunizieren. Davon haben Sie als Leser meiner Börsendienste in den vergangenen Tagen profitiert. 

P.S. Sie sind zuletzt von Ihrem Börsendienst enttäuscht worden? Dann testen Sie jetzt die Premium-Chancen oder das RENDITE TELEGRAMM. Hier spreche ich Klartext und fälle gelegentlich auch einmal unpopuläre Entscheidungen, wenn es die Marktlage verlangt.