Lieber Börsianer, 

die Situation in Europa bleibt dramatisch. Die Anzahl der Infizierten explodiert und erreicht in vielen Ländern täglich neue Rekorde. In Italien kollabiert im reichen und infrastruktur-starken Norden die Krankenversorgung. Zuletzt starben dort an einem Tag 800 Menschen.  

Vor diesem Hintergrund mutet die Performance des DAX richtig gut an. Diesmal verlor er auf Wochensicht nur etwas über 3 %. Für solche Ergebnisse sind wir ja mittlerweile fast schon dankbar. 

Weiterhin sehen wir an der Corona-Front noch kein Licht am Ende des Tunnels. Wie lang halten wir das noch durch, wie lang wird uns der Virus noch quälen 

Die Antwort auf diese Frage finden wir in Südkorea. Dort finden wir auch die geeignete Blaupause für Europa. Einige Zahlen aus Südkorea. 

Dort grassierte der Virus erstmals offensichtlich am 19. Februar, als die Statistiker dort 20 Infektionen zählten. Anschließend stieg der Virus in die sog. Aufheizphase, also in eine Phase des dynamischen Wachstums ein. Diese Phase dauerte exakt 10 Tage bis zum 29. Februar. Damals meldeten die örtlichen Behörden 813 Neuinfektionen. Damit explodierte die Anzahl der Neuinfizierten in der Aufheizphase um 3.965 %.  

Seit dem 29. Februar befindet sich Südkorea nun in der sog. Abkühlphase. Seitdem gehen die Zahlen der Infektionen täglich zurück. Derzeit meldet das asiatische Land noch rund 100 Fälle pro Tag. Damit ist der Virus bzw. die Lungenkrankheit noch lange nicht besiegt, allerdings weitgehend unter Kontrolle. Dieser stabile Zustand ist die Voraussetzung dafür, dass die Ausgangsbeschränkungen für die Menschen und die Quarantäne-Maßnahmen für die Unternehmen gelockert werden können.  

Insgesamt gelang es den Koreanern, die Pandemie in knapp 4 Wochen zu kontrollieren und ihr Wachstum spürbar zu begrenzen.  

Beste Bedingungen für den Virus in Europa 

Schaffen wir das in Deutschland oder Österreich ebenfalls in diesem Tempo? Leider nein! Aber zunächst zu den Zahlen. 

Hierzulande stiegen wir in die Pandemie am 5. März ein, als das Robert Koch-Institut über 100 Neuinfizierte meldete. Ab diesem Tag heizte sich das Virus mächtig auf. Am Wochenende zählten die Behörden hierzulande erstmals weit über 7.000 Neuinfizierte. Nur zur Klarstellung: Das ist eine Tageszahl.  

Im Vergleich zu Südkorea fällt zweierlei auf. Erstens explodierte der Virus hierzulande fast doppelt so schnell. Außerdem erleben wir eine relativ lange Aufheizphase, die nun schon seit 18 Tagen anhält. Warum sind die Werte in Deutschland so schlecht bzw. in Südkorea so viel günstiger? 

Die Antwort ist einfach: Deutschland ist ein typisches Transitland mit offenen Grenzen. Hier queren jeden Tag Lkws und anderer Reiseverkehr von Nord nach Süd und Ost nach West. Hunderttausende Berufspendler reisen jeden Tag aus dem benachbarten Ausland ein. Kaum weniger Deutsche pendeln täglich in die Gegenrichtung. Wirtschaftlich sind wir in Europa maximal integriert. Der Virus findet hier also günstigste Bedingungen 

Völlig anders die Situation in Südkorea. Das asiatische Land hat nur eine Landgrenze, nämlich zu Nordkorea. Und diese Grenze ist seit jeher komplett dicht. An dieser Grenze prallt jeder Virus ab. Ansonsten ist das Land als Halbinsel von Wasser umgeben und hat deshalb z.B. keinen Pendlerverkehr mit seinen Nachbarn. Letztlich mussten die Südkoreaner nur die Luftverbindungen unterbrechen. Der Virus war deshalb relativ einfacher zu kontrollieren.  

Warum schreibe ich Ihnen das? Ich gehe unverändert davon aus, dass die Verbreitungsmuster, die wir in Südkorea gesehen haben, auch für Deutschland und Europa gelten werden. Allerdings werden wir den Virus aufgrund der zuvor beschriebenen ungünstigen Bedingungen nicht in 4 Wochen kontrollieren können. Europa wird länger brauchen 

Fazit: Auch in dieser Woche müssen wir weiterhin tapfer sein und viel schlechte Nachrichten von der Corona-Front „schlucken“. Dennoch gilt auch für Europa: Dieser Coronavirus ist ein schneller Virus. Er hat sich explosionsartig verbreitet. Aber: Die Zahlen aus Südkorea und übrigens auch aus China zeigen, dass der Virus am Ende, wenn man ihn geeignet bekämpft, auch wieder schnell verschwindet.  

Apropos China: Wussten Sie schon, dass die Chinesen schon seit rund 4 Wochen wieder schuften und das Bruttosozialprodukt steigern? Und nächstens liefert das Land vielleicht sogar noch den ersten wirksamen Anti-Corona-Wirkstoff. Mehr dazu lesen Sie übrigens in meinem aktuellen Survival-Leitfaden „So trotzen Sie dem Corona-Virus“ 

Hier erfahren Sie alles über die Unternehmen, die sich in der Corona-Krise eine goldene Nase verdienen. Außerdem erkläre ich Ihnen, warum Gold als Krisenwährung ausgerechnet jetzt versagt. Ferner erkläre ich Ihnen, warum in Deutschland, Österreich und Schweiz pauschal die Dividenden ausfallen werden und ob Sie dieses Geld jemals wiedersehen. Hier holen Sie sich meinen Survival-Leitfaden und erfahren, wie Sie die Corona-Krise als Börsianer besser überstehen werden.