Lieber Börsianer, 

Krisen kommen immer zum falschen Zeitpunkt. Besonders hart trifft die aktuelle Ausnahmesituation die Wasserstoff-Branche. Und damit meine ich nicht, dass einige Unternehmen ihre Produktion stilllegen mussten, um die Mitarbeiter vor dem Virus zu schützen. Es geht tiefer 

In den letzten 2 Jahren gelangen Unternehmen wie Ballard Power, NEL ASA oder ITM Power teils bahnbrechende Meilensteine. So stellte die Branche mit dem Coradia LINT und dem HydroFlex zwei Wasserstoff-betriebene Züge in Europa auf die Schiene. Gleichzeitig schickt sich das europäische Gemeinschaftsprojekt H2SHIPS an, die Technologie für Schiffsantriebe fruchtbar zu machen. Hier plant man vor allem für die Binnen- und Hafenschifffahrt. In den USA kündigte erst im Februar das Start-Up Nikola einen hybriden Wasserstoff-Batterie-SUV an, der angeblich ganz enorme Leistungsdaten schaffen soll, wie etwa eine Reichweite von fast 1.000 Kilometern. Diese Aufzählung ließe sich beliebig verlängern. 

Das Wasserstoff-Zeitalter konnte also beginnen. Und dann kam der Virus und plötzlich stehen die Erfolge der aufstrebenden Branche auf dem Spiel. Schon jetzt steht fest, die Pandemie wird die Branche zurückwerfen. Dabei kehrt nun ein altbekanntes Problem in der Branche zurück. Man ist notorisch unterfinanziert, weil die Forschung und Entwicklung naturgemäß immer noch hunderte Millionen Euro pro Jahr verschlingt 

So muss nun Ballard Power offenbar wieder einmal das Kapital um 75 Millionen US-Dollar erhöhen. Zuvor hatte bereits NEL ASA frische Mittel am Aktienmarkt aufgenommen. Weniger klangvolle Namen der Branche werden allerdings am ausgetrockneten Aktienmarkt kein frisches Kapital mehr finden und müssen deshalb mittelfristig den Markt verlassen.  

Keine Frage, die Branche wird in den kommenden Monaten durch ein Stahlbad gehen. Viele wichtige Projekte werden zunächst auf Eis gelegt oder gänzlich abgeblasen. Ein Beispiel: Im kommenden Jahr plante die norddeutsche Reederei Aida Cruises die Inbetriebnahme eines Wasserstoff-betriebenen Kreuzfahrtschiffes. Hier freuten sich die Brennstoffzellen-Hersteller auf einen gigantischen Auftrag. Nun wurde Aida Cruises zum halben Sanierungsfall und muss auf dieses Wasserstoff-Schiff zunächst verzichten.  

Diese Unternehmen steigen aus dem Stahlbad gestählt heraus 

In den kommenden Monaten erwartet uns als Anleger eine tiefgreifende Konsolidierung der Branche. Man wird sich auf die wichtigen Schlüsselprojekte wie Antriebssysteme für Lkw, Busse oder Stadtbahnen konzentrieren. Aus der Krise werden 3 Unternehmen relativ unbeschadet hervorgehen und langfristig von der Branchenkonsolidierung profitieren.  

  1. Ballard Power: Das kanadische Unternehmen hat Erfahrung im Krisenmanagement. Noch wichtiger: Die Kanadier haben in China potente Geldgeber in der Hinterhand, die am Ende bereit sein dürften, nochmals mit Geldspritzen zu helfen. Ballard ist also relativ sicher. 
  1. Hexagon Composites: Die Norweger sind einer der Dienstleister der Wasserstoff-Branche und liefern vor allem Infrastruktur. Dabei schreibt man bereits schwarze Zahlen und verfügt deshalb über eine gewisse Substanz, um auch herausfordernde Marktsituationen zu meistern. Außerdem agiert Hexagon nicht ausschließlich im Wasserstoff-Segment, sondern kann auch Infrastruktur für konventionelles Gas. Das ist für Hexagon gegenwärtig ein Pluspunkt.  
  1. Weichai Power: Das chinesische Unternehmen baut schwere Dieselmotoren für Nutzfahrzeuge. In den kommenden Jahren wird man allerdings sukzessive auf den Wasserstoff-Antrieb umstellen. Zu diesem Zweck hat man sich mit Ballard verbündet. Kurzfristig gibt den Chinesen das konventionelle Dieselgeschäft Stabilität, auch deshalb weil die Industrie in China mittlerweile wieder angefahren hat.  

Mein Favorit: Der unbekannte Wasserstoff-Player aus Deutschland 

Der große Branchenchampion kommt allerdings weder aus Kanada, Norwegen oder China, sondern aus Deutschland. Das Unternehmen ist dabei den allermeisten Anlegern gut bekannt, freilich verbindet man es – aus welchen Gründen auch immer – nicht mit dem Thema Wasserstoff. Dabei ist dieses deutsche Unternehmen der große Schlüsselspieler in der Branche. Zu seinen Kunden rechnet das Unternehmen bekannte Adressen wie etwa BMW oder Wal-Mart. Hier verdient man schon länger gutes Geld mit Wasserstoff.   

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