Lieber Börsianer, 

Aktien-Splits sind gerade wieder in aller Munde. Zwei US-Tech-Giganten nutzen diese Kapitalmaßnahme, um ihre Aktie für das breite Publikum beliebter zu machen. Den Anfang macht der iPhone-Pionier Apple. 

Am 31. August erhalten alle Apple-Aktionäre für jedes Wertpapier in deren Besitz drei weitere Aktien geschenkt. Der Kurs wird dann natürlich entsprechend reduziert. Eigentlich ist ein Aktien-Split also ein Nullsummenspiel (mit Ausnahme der Gebühren für die Abwicklung, die Apple an die beteiligten Banken bezahlen muss). Trotzdem führen Unternehmen diese Kapitalmaßnahme durch und Anleger lieben es. 

Der Aktien-Split ist ein Zeichen der Stärke. Nur Unternehmen, deren Kurs stark gestiegen ist, können überhaupt Aktien-Splits durchführen. Nach der Ankündigung des Splits ging die Apple-Aktie noch einmal so richtig durch die Decke. Mittlerweile ist Apple das erste Unternehmen, das mehr als 2 Billionen Dollar wert ist.  

Für Apple ist es übrigens nicht der erste Aktien-Split. Bereits 1987, 2000, 2005 und 2014 gab es solche Kapitalmaßnahmen bei Apple. Ohne diese Maßnahmen würde die Aktie heute bereits bei rund 28.000 Dollar stehen und wäre für Privatanleger kaum noch handelbar. Wer kann schon 28.000 Dollar für eine einzige Position im Depot aufwenden? Dafür brauchen Sie ein recht großes Depot, um dennoch eine angemessene Risikostreuung hinzubekommen. 

Darum werden Aktien-Splits durchgeführt 

Was passiert, wenn ein erfolgreiches Unternehmen keinen Aktien-Split durchführt ist übrigens sehr anschaulich an der A-Aktie von Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway zu sehen. Seit der Übernahme durch Warren Buffett im Jahr 1965 wurde weder eine Dividende gezahlt noch ein Split durchgeführt. 

Eine einzelne Aktie kostet derzeit rund 311.000 Dollar (rund 263.500 Euro). Für uns Privatanleger gibt es deshalb eine B-Aktie von Berkshire Hathaway, die weniger Stimmrechte verbrieft und daher um die 200 Dollar gehandelt wird. 

Ein Split kurbelt das Handelsvolumen an 

Das Ziel von Aktien-Splits ist es, dass die Aktie auch für Privatanleger besser handelbar wird. Je mehr Anleger die Aktie kaufen können, desto attraktiver ist das Papier. Deshalb hat sich auch der Elektroauto-Pionier Tesla zu einem Aktiensplit entschieden. Am 31. August erhält jeder Aktionär für jede bestehende Aktie vier weitere Anteilsscheine geschenkt. 

Die Tesla-Aktie geht in 2020 ab wie eine Rakete. Der Kursgewinn beträgt bereits 200%. Seit dem Corona-Tief im März hat sich die Aktie sogar fast versechsfacht. Der größte Schub für die Aktie kam in den vergangenen Wochen. Seit Ende Juni hat sich die Aktie noch einmal verdoppelt. Tesla ist bereits 375 Milliarden Dollar wert. 

Ob dieser Hype für ein Unternehmen gerechtfertigt ist, das noch nicht einmal bewiesen hat, dass es nachhaltig Gewinne erzielen kann, ist fraglich. Aber darum geht es in diesem Fall nicht. Immer mehr Anleger haben Angst etwas zu verpassen. Der Aktien-Split ist für das Unternehmen ein willkommener Beweis von Stärke, um noch mehr Anleger anzuziehen.