Lieber Börsianer, 

sicherlich haben Sie der Berichterstattung entnommen, dass vor einigen Tagen das Tübinger Biotech-Unternehmen CureVac in New York einen fulminanten Börsengang gefeiert hat. So zeichneten die Investoren die Aktie zu 16 USD. Am ersten Handelstag hat sich der Titel dann quasi gleich binnen weniger Minuten verdreifacht (+200 %). 

Die Erwartungen an das Startup-Unternehmen sind groß. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich an den Tübingern mit 25 bzw. nach dem Börsengang mit 17 % an CureVac beteiligt. Das Unternehmen soll „unsere Waffe“ im Rennen um den ersten Anti-Corona-Impfstoff werden.  

Dabei setzt das Biotech-Unternehmen auf sog. RNA-Moleküle, die im Körper des Patienten eine eigene Immunabwehr gegen den Krankheitserreger aufbauen sollen. Auch Konkurrenten wie Moderna oder Biontech setzen auf dieses Verfahren. Ohne Frage, es gilt als sehr aussichtsreich.  

Wie ist der Stand der Dinge in der Impfstoff-Forschung der CureVac? Derzeit befindet sich der Anti-Corona-Impfstoff des Tübinger Unternehmens in der ersten Testphase. Im Unternehmen setzt man darauf, dass der Impfstoff Mitte des kommenden Jahres zugelassen werden kann. Läuft alles besonders glatt, schafft man vielleicht sogar einen noch früheren Zulassungstermin. 

Derzeit lese ich von vielen Kollegen, dass die Bewertung der Aktie durchaus gerechtfertigt ist, sofern dem Unternehmen tatsächlich der Durchbruch beim Impfstoff gelingt. Zur Info: CureVac ist gerade ungefähr so viel wert wie das DAX-Mitglied HeidelbergCement. 

Kurzfristig vielleicht! Dabei dürfen wir als Anleger eine einfache Tatsache nicht vergessen: Das Geschäft mit dem Virus wird sehr wahrscheinlich ein Einmal-Geschäft bleiben. Wenn wir unterstellen, dass CureVac die Konkurrenz aus dem Weg räumt, wird man ohne Frage binnen weniger Quartale Milliarden verdienen. Anschließend freilich dürfen wir damit rechnen, dass dieses Geschäft auch wieder ziemlich schnell austrocknet.  

CureVac ist natürlich kein Ein-Impfstoff-Unternehmen und wurde nicht eigens für das Corona-Virus gegründet. Im Kern forscht das Unternehmen an neuartigen Therapieformen – eben auf Basis der körpereigenen Immunaktivierung – im Segment der Onkologie (vor allem Lungen- und Prostatakrebs). Das Virus war aus Sicht des Unternehmens ein Glücksfall. Dadurch konnte man auf sich aufmerksam machen und frische Gelder am Markt einsammeln. Hier besteht also durchaus das Potenzial, dass das Virus die Entwicklung des Unternehmens beschleunigen wird.  

Aber auch im Segment der Onkologie gilt: Man ist noch in einem sehr frühen Stadium und einige Tests sind auch schon gescheitert. Hier werden nach meiner Einschätzung noch Jahre bis zu einem vollwertigen Präparat ins Land streichen. Zwischenzeitlich wird das Unternehmen also als Entwickler anderen etablierten Pharma-Unternehmen zuarbeiten müssen.  

Biotech bleibt Biotech. Als Investor gehen wir hier immer hopp oder topp. Es mag übertrieben sein, wenn ich in der Überschrift behaupte, dass CureVac ein Rohrkrepierer wird. Fest steht allerdings, derzeit ist die Aktie aufgeblasen wie ein praller Ballon. Also Finger weg von diesem Biotech-Titel! 

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