Lieber Börsianer, 

es ist so weit: Wirecard hat den DAX verlassen. An ihre Stelle ist nun der Online-Bestelldienst Delivery Hero getreten. Eine ganz faszinierende Wachstumsgeschichte 

Zum Geschäftsmodell: Das Unternehmen vermittelt online Essensbestellungen von Privatkunden an lokale Gastronomen. Zu Deutsch: Über eine Plattform des Unternehmens bestellen Sie Ihr Wiener Schnitzel oder Ihr Nudelgericht von einem Restaurant Ihrer Wahl. Es bedarf keiner besonderen Erläuterung, dass dieses Geschäftsmodell gerade auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie schier explodiert ist. 

Denn wir konnten nicht in die Restaurants und ließen uns folglich beliefern. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin gewann in diesem Zeitraum nicht nur reichlich Neukunden, sondern war natürlich auch bei den Lieferdiensten und Gastronomen plötzlich ein sehr begehrter Partner. Dabei liefert Delivery Hero den Gastronomen nicht nur die Kundschaft, sondern natürlich auch ein Bezahlsystem und im Bedarfsfall auch noch die Auslieferung der Speisen.  

So konnte das Unternehmen den unbereinigten Umsatz im ersten Halbjahr fast verdoppeln. Delivery Hero war also einer der ganz großen Profiteure der Corona-Krise. Die Ereignisse haben das Unternehmen nochmals richtig angeschoben, wesentlich zu seiner neuen Popularität unter den Verbrauchern beigetragen und ihm letztlich auch den Aufstieg in den DAX beschert. 

Was kommt nach dem Virus? Wie wächst das Unternehmen? 

Aber das Virus allein kann keine langfristige Wachstumsstrategie ersetzen. Wie sieht diese nun aus? 

Delivery Hero hat sich nicht ganz zufällig zuletzt vollständig vom deutschen Markt zurückgezogen. Hier betrieb man zuvor z. B. die Plattformen Lieferheld oder pizza.de. Das Unternehmen hat sich bewusst für junge und noch nicht voll entwickelte Märkte entschieden. So agiert man derzeit schwerpunktmäßig im Mittleren Osten, also Saudi-Arabien, Kuwait oder Dubai. Daneben entwickelt man derzeit den Markt in den nordafrikanischen Metropolen. In Teilen Asiens sind die Berliner auch schon recht weit.  

Dieses regionale Fokussierung gibt der jungen DAX-Aktie natürlich eine gewisse Würze. Klar ist aber auch, der Titel ist nicht zwingend ein sanftes Ruhekissen. Sie können sich sicherlich vorstellen, dass der Markt für Essensauslieferungen in Kairo oder Tanger etwas anders funktioniert als beispielsweise die Märkte von Hamburg oder Berlin.   

Kurzfristig ist die Aktie sicherlich etwas aufgeblasen. Klar ist, Delivery Hero braucht noch Zeit. Gemessen am Umsatz ist das Unternehmen eine echte Wachstumsrakete, dennoch schreibt man noch tiefrote Zahlen. Daran wird sich mutmaßlich auch in den nächsten 2 Jahren noch nichts ändern.  

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