Liebe Börsianer,

Kursschwankungen gehören zur Börse einfach dazu. Wenn Sie bereits länger an den Märkten aktiv sind, haben Sie das selbst bereits erlebt. Selbst wer erst wenige Monate dabei ist, hat wahrscheinlich das muntere Auf und Ab der Kurse in den vergangenen 12 Monaten noch gut in Erinnerung.

Gerade Anfänger haben mitunter Probleme, richtig auf diese natürlichen Schwankungen der Aktienkurse zu reagieren. Bei Höchstkursen werden die Anleger oft immer euphorischer. Der Satz „Was soll schon schief gehen“ ist bereits für viele Investoren zur teuren Falle geworden.

Manchmal sind Kursschwankungen irrational

Es gibt Tage, da steigen Aktien ohne Grund um mehrere Prozentpunkte. An anderen Tagen fällt der Kurs deutlich ab, ohne dass Sie dafür einen Auslöser erkennen können. Schuld ist die Psychologie der Massen, die durch die modernen Computer-Algorithmen der Hochfrequenztrader noch verstärkt wird. Dennoch sind große Kursschwankungen kein neuartiges Phänomen. Bereits der Urvater der Value-Strategie, Benjamin Graham, wusste darüber zu berichten.

Die Geschichte von Mr. Market hilft Ihnen die Börse zu verstehen

Um die wechselnden Stimmungen an den Börsen zu beschreiben, führte Benjamin Graham 1949 in seinem Buch „The Intelligent Investor“ die Allegorie des Mr. Market ein. Dieser Zeitgenosse, den man wohl in psychiatrische Behandlung geben müsste, kommt jeden Tag zum Investor und nennt ihm einen Preis, zu dem dieser seine Aktien verkaufen oder neue Wertpapiere hinzukaufen kann.

Der Investor kann mit Mr. Market handeln, ist dazu aber nicht gezwungen. Stattdessen kann Mr. Market auch komplett ignoriert werden. Er wird am nächsten Tag trotzdem erneut erscheinen und einen Kurs vorschlagen. Mr. Market symbolisiert die Börse, an der Sie jederzeit die Möglichkeit zum Kauf oder Verkauf von Aktien haben. Sie sind aber nicht gezwungen von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Stattdessen können Sie auch einfach abwarten (was Sie in den meisten Fällen auch tun sollten).

Meistens sind die Kurse, die Mr. Market vorschlägt plausibel. Manchmal allerdings gehen die Emotionen mit ihm durch und er erscheint so euphorisch wie der nette Versicherungsvertreter an der Haustür. Dann sind die Kurse, die Mr. Market vorschlägt, ausgesprochen hoch. Ein anderes Mal schlurft er wie ein Teenager herum, der gerade lustlos die Zeitungen austrägt. Entsprechend tief fallen auch die Kurse aus, die er anbietet. Beide Stimmungslagen sind nicht rational. Doch genauso funktioniert der Markt. In der Hausse erhalten Sie utopisch hohe Kurse und während einer lange anhaltenden Schwächephase, einer sogenannten Baisse, wird für Ihre Aktien kaum etwas geboten.

So reagieren Sie richtig

Als intelligenter Investor sollten Sie kaufen, wenn Mr. Market seine Preise desillusioniert und in Weltuntergangsstimmung nennt. Vorsicht ist dagegen geboten, sobald ein dynamischer Verkäufer voller Energie erscheint. Dann sollte keinesfalls gekauft werden. Ein intelligenter Investor richtet sich bei seiner Wertbeurteilung für eine Aktie nicht nach den Launen eines psychisch labilen Mr. Market. Er schaut also nicht so sehr auf den Preistrend einer Aktie. Vielmehr blicken intelligente Investoren hinter die Fassade, analysieren Geschäftszahlen und beurteilen die Zukunftsaussichten eines Unternehmens. Und dann nutzen Sie die Stimmungsschwankungen des Marktes zu Ihrem eigenen Vorteil aus. Genau das tue ich seit Jahren und erziele damit überdurchschnittliche Ergebnisse. Ich lade Sie ein, es mir gleichzutun.