Liebe Börsianer,

sicherlich haben Sie den Medien entnommen, dass es im Donbass, also in der Ost-Ukraine wieder richtig ungemütlich wird. Der Ukraine-Konflikt, der seit 2014 schwelt, verschärft sich nach einer relativen Ruhephase wieder. Rund 80.000 russische Soldaten halten Manöver nahe der ukrainischen Grenze und auf der Halbinsel Krim ab. Im Schwarzen Meer kreuzen 15 russische Kriegsschiffe, und die USA halten dagegen und lassen nächstens ihrerseits zwei schwere Kriegsschiffe in die Gewässer einfahren. Unterdessen droht Kiew mit einem Verteidigungskampf bis zur letzten Patrone.

Es werden also wieder einmal die üblichen Drohkulissen aufgebaut. Die meisten Beobachter sind sich dennoch einig, ein offener Krieg wird der Region erspart bleiben. Der Kreml sendet seine Botschaften an den neuen US-Präsidenten und markiert nochmals das eigene Terrain im russischen Hinterhof. Eine Botschaft für Berlin hat Wladimir Putin ebenfalls. Die lautet ungefähr so: Respektiert unsere Interessen und haltet an der Pipeline Nordstream 2 fest, die hierzulande in der Politik nicht unumstritten ist.

Auch ich bin hoffnungsvoll, dass das beiderseitige Säbelrasseln glimpflich abgehen wird. Trotzdem hat der Rohstoffmarkt eine Eskalation des Konfliktes zumindest teilweise eingepreist. So sind in den letzten vier Wochen die Gaspreise explodiert. Der Aktienmarkt weist noch keine Auffälligkeiten auf. So halten sich russische Aktien stabil. Klar ist, die Börse Moskau dürfte kein angenehmer Ort für Investoren sein, wenn es im Donbass wieder kracht. Aber auch deutsche oder österreichische Aktien dürften in diesem Augenblick kein Hort der Stabilität sein. Bekanntlich haben unsere Unternehmen mehr Geschäftsbeziehungen mit Osteuropa als etwa US-Unternehmen.

Ich wiederhole mich: Es besteht kein Anlass zur Panik. Trotzdem ist es sinnvoll, gelegentlich immer auch ein Auge außerhalb des Börsentellers zu haben. Zinsen, Geldpolitik und Quartalszahlen sind nicht alle Informationen, die der aufmerksame Börsianer aufnimmt. Denn manchmal sind es diese externen Schocks oder die sog. Schwarzen Schwäne, die einen Aktienmarkt schwer beschädigen können.

Ich halte immer Ausblick nach diesen Tieren. Anders gesprochen: In gewissen Abständen müssen wir als Börsianer auch die Risikoseite des Marktes betrachten. Das tue ich in meinem Börsendienst Premium Chancen. Hier finden Sie immer Unterstützung, wenn es einmal in dieser Welt richtig kracht und Ihr Depot plötzlich wackelt.