Liebe Börsianer,

US-Investoren lieben diese neue Aktiengattung. Die Rede ist von den sogenannten Disruptoren. Was ist das? Den Begriff des Disruptors prägte vor einigen Jahren der US-Ökonom Clayton M. Christensen.

Er meint damit Unternehmen, die das bestehende Marktgleichgewicht in aller Regel mit großer Dynamik kreativ zerstören. Anders formuliert: Hier werden Erfolgsserien bereits bestehender Technologien oder etwa Produktionsverfahren unterbrochen (englisch: to disrupt). Im deutschsprachigen Raum sprechen wir dann von disruptiven Technologien.

Landläufig verstehen viele Anleger darunter vor allem Neuerungen im Bereich Software oder Internet. Tatsächlich ist das faszinierende Feld dieser Disruptoren vieler größer. Auch nicht-technische Innovationen können einen Markt erheblich verändern.

Ein Beispiel aus der Vergangenheit: Nach dem Zweiten Weltkrieg startete ein Einzelhändler, den wir heute unter dem Namen Aldi kennen, ein gänzlich neues Geschäftsmodell. Man setzte nicht mehr auf Frischprodukte wie Obst und Gemüse, sondern auf haltbare Konserven und ähnliches. Das Modell des Lebensmittel-Discounters war geboren.

Aktuell sorgen die Online-Apotheken Zur Rose und Shop Apotheke im deutschen und schweizerischen Gesundheitsmarkt für konstruktive Unruhe und holen sich erhebliche Marktanteile bei verschreibungsfreien Präparaten. Und der Weg dieser Disruptor-Unternehmen ist noch lange nicht zu Ende. Denn wenn das E-Rezept 2022 kommt, will man an den Milliardenmarkt der verschreibungspflichtigen Präparate. Hier wird sich mittelfristig viel verändern.

Es muss nicht immer Internet sein

Wie gesagt: Es muss nicht immer Internet sein. Trotzdem gilt natürlich, dass aus dieser Branche in den vergangenen Jahren sehr viele Disruptoren erwachsen sind. Dafür stehen Namen wie Alphabet, Amazon oder etwa in China Tencent oder Alibaba.

Nun kennen wir natürlich alle die Disruptoren der Vergangenheit. Aber was sind die Disruptoren der nächsten Jahren? In meinem Börsendienst RENDITE TELEGRAMM befasse ich mich schwerpunktmäßig genau mit dieser Aktiengattung. Anhand eines aufwendigen Prüfschemas identifiziere ich für meine Leser die Disruptoren der Zukunft bzw. die neue Alphabet oder die neue Alibaba.

Hier kauft der kluge Investor nicht auf Verdacht irgendein vermeintlich starkes Geschäftsmodell. Sondern hier prüfe ich z.B. mit den Methoden der Konsumforschung, ob eine neue Innovation vom Kunden überhaupt angenommen wird. Denn die beste Technik hilft wenig, wenn sie der Kunde nicht versteht und nicht annimmt.

Daneben kann auch der rechtliche Rahmen von Relevanz sein. So sind z.B. die neuen Lufttaxis eine großartige Innovation. Allein die nationalen Gesetzgeber werden diese Luftfahrzeuge in den kommenden Jahren einfach noch nicht in nennenswerter Anzahl zulassen. Mein Prüfsystem erkennt diese Mängel sofort und scheidet hier entsprechende Unternehmen gleich im Vorfeld aus.

Mein Prüfsystem gibt aber grünes Licht für einen deutschen Sensor-Entwickler, der möglicherweise mit Apple ins Geschäft kommen wird. Bekanntlich will Apple mittelfristig den selbstfahrenden Autos zum Durchbruch verhelfen. Und dazu brauchen die Amerikaner die sog. Lidar-Sensortechnik. Dieses Thema sollten Sie einmal googlen. Das wird Ihnen die Augen öffnen.