Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

mich hatte es zum Schluss leicht genervt, diese zahlreichen unwesentlichen Nachrichten aus der Wasserstoff-Branche. Die lauteten immer ungefähr wie folgt. Ein fiktives Beispiel: Finnische Kleinstadt erprobt erste wasserstoff-angetriebene Straßenbahn im skandinavischen Raum. Unter Beteiligung der örtlichen Universität startet die Provinzregierung ein wegweisendes Projekt für die emissionsfreie Mobilität der Zukunft. Schon im Jahr 2025 soll eine zweite Wasserstoff-Straßenbahn eingesetzt werden.

Die Börse jubelte, und die Wasserstoff-Aktien gingen wieder einmal steil. Dabei verkannten viele Börsianer, dass kein Unternehmen der Welt von diesen forschungsgetriebenen Einzelprojekten leben kann. Lange Jahre fand der Wasserstoff-Markt aus dieser „Bastelei“ am Einzelprojekt nicht heraus. Das wurde schließlich im ersten Quartal offensichtlich, als Ballard Power, Plug Power und Co grottenschlechtes Zahlenmaterial ablieferten. In der Folge gingen die Notierungen der Wasserstoff-Aktien in den Keller. Der einschlägige europäische Branchen-Index verlor zeitweise fast 50 % seines ursprünglichen Niveaus.

Nun, wir wurden also kalt geduscht und haben folglich wieder einen klaren Kopf für einen zweiten Blick. Und dieser zweite Blick offenbart Interessantes. Wasserstoff wird nun – zumindest im Schienenverkehr – das Projektstadium verlassen. Der französische Triebwagen-Bauer Alstom wird in diesen Tagen am Standort Salzgitter in die Serienproduktion eines Wasserstoff-Zugs einsteigen. Die diversen Brennstoffzellen-Entwickler erwarten erstmals Geschäft von Volumen und Substanz.

Ein kurzer Rückblick: Alstom entwickelte 2017 den ersten Wasserstoff-Zug der Welt namens Coradia iLint. Dieses Fahrzeug wurde anschließend in Niedersachsen erstmals ausgiebig im Testbetrieb erprobt. Seit einigen Tagen nun verkehrt der Alstom-Triebwagen auch auf einigen Strecken der Zollernalbbahnen in Baden-Württemberg. Ferner punkten derzeit die Franzosen in Österreich. Dort setzen die Österreichischen Bundesbahnen den iLint in den Bundesländern Niederösterreich, Wien und Steiermark ein. Und es geht Schlag auf Schlag: Ende 2022 wird Alstom 27 Einheiten für den Regionalverkehr im Rhein-Main-Gebiet ausliefern. Die Verträge sind in trockenen Tüchern, die Produktion in Salzgitter ist angelaufen.

Ich weiß schon, liebe Wasserstoff-Investoren, Ihr wollt jetzt einen Namen von mir hören. Wer liefert Alstom die Brennstoffzellen? Da habe ich leider eine schlechte Nachricht für Sie. Der Entwickler namens Hydrogenics aus den USA ist (noch) nicht börsennotiert. Aber das soll uns jetzt nicht grämen.

Viel wichtiger ist folgende Botschaft: Wasserstoff-Anwendungen werden erwachsen und praxistauglich. Der Markt tritt aus dem Projektgeschäft in die für alle Beteiligten lukrative Serienproduktion ein. Genau darauf haben wir gewartet.

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