Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

wir starren derzeit mit Sorge nach China, oder ganz konkret auf die Entwicklungen rund um den angeschlagenen Mischkonzern Evergrande, dessen Aktie derzeit Achterbahn fährt. Gleichwohl finden wir hier nicht die wirkliche Ursache für die gegenwärtige Schwäche des Aktienmarktes. Schließlich ist dieser Sachverhalt bereits seit vielen Tagen im Grundsatz bekannt.

Derzeit leiden die Aktienmärkte an einem toxischen Cocktail aus mindestens 5 Belastungsfaktoren, die sich teils noch gegenseitig verstärken. Das sind sie.

  1. Delta-Variante: Die US-Impfkampagne ist auf den letzten Metern stecken geblieben. Folglich sterben derzeit rund 2.000 Menschen pro Tag in den USA. Das Virus verschwindet also nicht und wird nächstens garantiert wieder mutieren. Und wir wissen nicht, wie gefährliche diese neue Variante dann sein wird.
  2. Die Federal Reserve: In den USA liegt eine mittelschwere geldpolitische Wende in der Luft. Möglicherweise wird die US-Notenbank noch in diesen Jahr den Geldhahn zudrehen. Dabei kennen wir die Intensität der geldpolitischen Wende nicht. Das mögen wir als Börsianer nicht.
  3. Die US-Schuldenbremse: Aktuell wird Washington im Oktober das Geld ausgehen. Der US-Kongress muss also neue Haushaltsmittel beschließen. Wann tut er das? Zuvor werden möglicherweise wieder einmal staatliche Sozialleistungen und Gehälter ausgesetzt und die Verwaltung teilweise heruntergefahren (Shut Down). Eine solche Perspektive hat den Aktienmarkt noch nie angetrieben.
  4. Die Bewertungen im Tech-Segment sind satt. Wenn der Markt diese Niveaus ungefähr halten will, brauchen wir in absehbarer Zeit ein besseres Marktumfeld und einen besseren Nachrichtenfluss. Bleiben diese unterstützenden Faktoren weiterhin aus, wird der Aktienmarkt weiter korrigieren.
  5. Die Inflation: Die EZB dröhnt, dass die Inflation in der Euro-Zone im November bei rund 3,5 % ihren Höhepunkt erreichen wird. Faktoren wie steigende inflationspreise, gestörte Lieferketten und nächstens möglicherweise stark steigende Löhne sprechen eine andere Sprache. Auch hier haben wir als Investor derzeit viel Unsicherheit. Hier gilt: Je mehr und je länger Inflation, desto intensiver fällt die geldpolitische Wende aus. Am Ende wird sich selbst die EZB dem nicht verschließen können.

Was ist in dieser kritischen Marktsituation zu tun? Müssen wir jetzt raus und die Aktienquote in unseren Depots drastisch herunterfahren? Oder sind die Faktoren wie Delta-Variante oder etwa Inflation tatsächlich nur noch kurzfristiger Natur? Holen Sie sich jetzt meinen Börsendienst Premium-Chancen und erfahren Sie ganz konkret, welche Positionen ich derzeit verkaufe und wie ich taktisch für die kommenden Wochen disponiere.