Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

in kaum einer anderen Branche wird derzeit so getüftelt und geforscht wie in der E-Mobilität. Das hat gute Gründe. Die jüngsten Absatzzahlen etwa von VW zeigen, E-Autos verkaufen sich derzeit wie geschnitten Brot. Andererseits aber leidet die E-Mobilität immer noch unter einem zentralen Problem: die Ladezeit der erschöpften Stromspeicher.

Der Autofahrer ist gewohnt, dass ein Tankvorgang einige Minuten und nicht einige Stunden in Anspruch nimmt. Nun gibt es inzwischen auch eine ganze Reihe Schnelllader. Allerdings, diese Einrichtungen verkürzen die Lebensdauer der Lithium-Batterie. Und kein Autofahrer will seine 8.000 Euro teure Batterie sehenden Auges bei jedem Ladevorgang schädigen.

Kürzlich hat der schwäbische Autobauer Mahle GmbH einen neuen Lithium-Carbon-Akku präsentiert, dessen Wiederaufladung nur bis zu 90 Sekunden dauern soll. Das Mahle-Konzept ist zunächst für Zweiräder und andere leichte Fahrzeuge ausgelegt. Zur Anwendung soll es im innerstädtischen Lieferverkehr kommen. Der Pizzabote muss also künftig seine E-Vespa nicht mehr abstellen und stundenlang aufladen. Stattdessen macht er den Stromspeicher wieder frisch, wenn er seine nächste Lieferung vorbereitet.

Die schlechte Nachricht: Das Konzept ist in einem sehr frühen Stadium und sicherlich in den nächsten Jahren noch nicht reif für größere E-Fahrzeuge. Für die Techniker unter Ihnen: Hier holen Sie sich weitere Informationen zu dem neuen Batterie-Typ.

Einen anderen Weg gehen derweil die Chinesen. Dort setzt man auf die Wechselbatterie. Hier fährt also der Autofahrer an einer Wechselstation vor und erhält binnen weniger Minute eine völlig frische Batterie. Das ist so , wie wenn Sie einmal durch die Waschanlage fahren und schon haben Sie die nächsten 500 Kilometer Reichweite im Speicher.

Die richtig gute Nachricht: Der chinesische Autobauer Nio bietet diesen Service im Heimatmarkt bereits seit rund 2 Jahren an. Derweil dürfte das Unternehmen landesweit rund 200 Wechselstationen betreiben und bereits über eine Million Wechselvorgänge erfolgreich abgewickelt haben. Das System scheint also praxistauglich. (Lesen Sie hier, wer gerade führender Hersteller von Elektroauto-Batterien auf dem Markt ist).

Das System der Wechselbatterie wird vor allem die Nachfrage nach Batterierohstoffen wie Lithium, Mangan oder Nickel nochmals ganz erheblich treiben. Bisher kalkulierte die Branche mit einer Lithium-Batterie pro Fahrzeug. Diese Rechnung geht allerdings nun nicht mehr auf. Ich gehe davon aus, dass das chinesische System pro E-Fahrzeug mindestens 1,3 Batterien benötigt. Denn an den Wechselstationen muss immer eine ausreichende Reserve frischer E-Batterien verfügbar sein, wenn das neue System funktionieren soll.

(Lesen Sie hier auch meinen Artikel zu aktuell hochbrennenden Lithium-Aktien).

Fazit: Das Ende des Lithium-Booms ist noch lange nicht in Sicht. Das System der Wechselbatterie, sofern es sich global durchsetzt, wird die Nachfrage nach dem Rohstoff um bis zu 30 % zusätzlich treiben. Auch deshalb setze ich in praktisch allen von mir betreuten Depots auf ausgesuchte Lithium-Förderer. Sie möchten meine persönlichen Favoriten kennenlernen? Dann schauen Sie sich meinen Börsendiensten Premium-Chancen an und hier ganz konkret das NextGeneration-Depot. Erfahren Sie mehr zur Strategie der Premium-Chancen!

Ich habe aktuell übrigens noch ein zweites Lieblingsprojekt: die Krypto-Aktien. Der Markt springt jetzt wieder an, da die US-Börsensicht in diesen Tagen diverse Bitcoin-Fonds zum Vertrieb zulassen wird. Und wenn die Anzeichen nicht trügen, werden diese Kapitalsammelstellen einen neuen Nachfragesturm nach der Bitcoin-Währung auslösen.