Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

ich habe gerade nochmals in meinem Archiv gewühlt und dabei den folgenden Text entdeckt, den ich am 9. Februar in Börse am Mittag publiziert hatte. Darin bin ich der Frage nachgegangen, ob nach dem Virus die Inflation kommt. Zur Einleitung nochmals meine damaliger Kommentar in Auszügen:

„Viele Investoren sorgen sich und befürchten eine Rückkehr der Inflation. Der Hintergrund ist klar: Viele Staaten haben im Rahmen der Pandemie enorme Hilfsgelder in die Wirtschaft gepumpt. Gleichzeitig staut der herrschende Lockdown Konsum wie hinter einer großen Staumauer zurück. In der Tat leben derzeit viele Verbraucher eher sparsam. Wir gehen nicht mehr aus, wir fahren nicht in Urlaub.

Es bedarf keiner besonderen Erwähnung. Wenn das Virus geht und der Lockdown beendet wird, werden wir aufatmen. Wir werden die Gastronomie und die Hotels stürmen. Wir werden endlich wieder richtig großzügig Urlaub buchen.

Möglicherweise wird dieser Nachfrageschock in Teilen des Marktes auf ein recht eingeschränktes Angebot treffen. Beispiel: Ich erwarte, dass die touristischen Kapazitäten besonders in Italien und Spanien zuletzt stark geschrumpft sind. Anders formuliert: Nach dem Lockdown werden viele Hotels und Restaurants nicht mehr aufsperren, da die Unternehmer schon längst aufgeben mussten.

Das bedeutet in der Praxis, die verbliebenen Hotels oder gastronomischen Betriebe werden uns saftige Rechnungen stellen. Das ist dann am Ende für den Verbraucher nichts anderes als Teuerung oder Inflation.

Aber ist das die ganze Wahrheit? Nein, dann am Markt werden absehbare auch Gegentendenzen wirksam. So ist die Arbeitslosigkeit in Europa teils spürbar gestiegen. Und Arbeitslosigkeit bedeutet immer Nachfrageschwäche und wirkt damit Inflationstendenzen entgegen. Vorteilhaft ist zudem, dass der Euro derzeit stabil ist. Das hält die Preise für Importe aus anderen Währungsräumen wie etwa China oder der USA für uns im Zaum.“

Nun inzwischen haben wir in der eingangs aufgeworfenen Frage Klarheit. Nach der Pandemie haben wir einen veritablen Nachfrageschock erlebt, der die Preise zuletzt nahezu rund um den Globus teils massiv getrieben hat. Wir sehen in diversen Marktsegmenten eine Unterversorgung etwa mit elektronischen Komponenten oder Rohstoffen. Leider hat sich meine Hoffnung nicht erfüllt, dass ein erhöhter Bestand an Arbeitskräften (Arbeitslosigkeit) die Löhne und damit auch Preise dämpft. Faktisch besteht nur noch ein Arbeitskräfte-Reservoir an der südeuropäischen Peripherie. So liegt etwa die Arbeitslosenrate in Spanien bei strammen 14 %. Wenn man bedenkt, dass 2014 jeder 4. Arbeitsfähige Spanier ohne Beschäftigung war, erkennt man allerdings, selbst in Südeuropa lehrt sich das Reservoir langfristig.

Wir spüren nun in den westlichen Volkswirtschaften den demographischen Wandel. Jedes Jahr verabschieden sich in Europa und Nordamerika Millionen von Arbeitnehmern in die Rente, während von unten nur unzureichend nachgeliefert wird. Zudem haben wir nach den Erfahrungen des Jahres 2015 sowie im Rahmen der Pandemie praktisch jede Arbeitsmigration abgestellt.

So steuert Mittel- und Nordeuropa in die Vollbeschäftigung, regional teilweise sogar in die Überbeschäftigung (leerer Arbeitsmarkt). Das ist zunächst ein sehr positiver Befund. Gleichwohl treibt Vollbeschäftigung eben immer auch die Löhne, damit die Nachfrage und letztlich die Inflation. Volkswirtschaftler bezeichnen dieses Phänomen auch als Lohn-Preis-Spirale. Mehr zu dieser unangenehmen Erscheinung lesen Sie gleich hier.

Zudem holen wir uns über den derzeit ziemlich weichen Euro zusätzliche Teuerung in den Markt. Denn für Rohstoff-Importe müssen wir als Europäer harte Dollars auf den Tisch legen, und dafür müssen wir von Monat zu Monat mehr Euros mobilisieren.

Was Anfang des Jahres noch nicht ganz klar war, ist mittlerweile weithin unbestrittene Realität. Nur noch die EZB präsentiert sich als „Inflationsverleugner“. Ihre Prognosen zur Inflation 2022 halte ich für Wunschdenken. Fakt ist, die Inflation trabt an und holt sich nun allmählich auch ausgewiesene Stabilwirtschaften wie die Schweiz.


Deshalb unterziehe ich meine drei Depots (Trenddepot, NextGeneration und Dividendendepot) nächstens einem harten Inflations-Check. Welche Unternehmen leiden jetzt, welche halten stand und welche können möglicherweise von der neuen Inflation sogar profitieren?

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