Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

einer meiner Kollegen besitzt ein Ferienhaus an einem See in North Carolina. Es liegt in einem verschlafenen Ferienort, in dem in den 80er Jahren der Film Dirty Dancing gedreht wurde. Er verbringt dort jeden Sommer einen ganzen Monat. In der Nebensaison fährt er manchmal für ein Wochenende dorthin. Den Rest der Zeit vermietet er das Haus über Airbnb oder Vrbo. Diese Internetplattformen ermöglichen es Eigentümern Zimmer oder gleich ganze Häuser zu vermieten. Mit den Einnahmen, die er aus der Vermietung erzielt, trägt sich das Haus selbst.

Die Vermietung eines Zimmers oder einer Zweitwohnung ist Teil der neuen Sharing Economy. Airbnb hat allein in den USA 660.000 Angebote. Dies ist das Informationszeitalter. Zwei beliebige Personen können auf einfache Weise miteinander Handel betreiben. Die Sharing Economy bringt Mitfahrer und Fahrer zusammen (Uber und Lyft). Sie hilft auch bei der Suche nach lokalen Handwerkern (TaskRabbit und Handy). Statista geht davon aus, dass dieser Markt bis 2025 auf 335 Milliarden US-Dollar anwachsen wird. Im Jahr 2014 waren es nur 15 Milliarden US-Dollar.

Die Sharing Economy bietet digitale Plattformen für physische Güter wie Häuser und Autos. Aber sie funktioniert auch für digitale Güter wie Videos, Musik und Fotos. Außerdem gibt es auch digitale Ressourcen. Dazu gehören:

  • Cloudspeicher
  • Netzbandbreite
  • Rechenleistung

In der nächsten Phase des Informationszeitalters werden die Besitzer digitaler Vermögenswerte und Ressourcen diese teilen können. So wie mein Kollege sein leerstehendes Ferienhaus vermieten kann.

Abschaffung von Pförtner

Die Welt wird digital. Das sollte keine Überraschung sein. Wir waren schon auf dem Weg dorthin, aber mit der Pandemie hat sich das Tempo beschleunigt. Sie zwang uns dazu, immer mehr Dinge online zu erledigen wie bspw. Einkaufen, Arbeiten und Lernen. Das führt zu einem Boom bei digitalen Gütern wie Fotos, Musik und Videos.

Gegenwärtig verkaufen oder vermieten Pförtner diese Güter an Sie. Um Musik zu streamen, braucht man Spotify oder iTunes. Um einen Film zu sehen, braucht man Netflix oder Hulu. Selbst das Speichern von Fotos erfordert den Cloud-Dienst von Apple. Diese zentralisierten Plattformen behalten den Überblick darüber, wem was gehört. Sie stellen auch sicher, dass die Verbraucher für ihre digitalen Güter bezahlen. Aber Blockchain wird die gesamte digitale Welt auf den Kopf stellen.

Der Grund dafür ist, dass diese Technologie den Überblick darüber behält, wem was gehört. Außerdem ermöglicht sie „intelligente“ Vermögenswerte, sodass der Ersteller automatisch bezahlt wird, wenn seine Inhalte geteilt werden. Das bedeutet, dass Sie Netflix in Zukunft nicht mehr benötigen. Sie können die Inhalte direkt von den Urhebern beziehen.

Blockchain gibt den Erstellern ihre Macht zurück

Die Blockchain wird den Verkauf von Musik und Videos direkt an den Verbraucher ermöglichen. Plattenfirmen und Streaming-Dienste werden keinen Anteil mehr von den Einnahmen erhalten. Dies geschieht bereits mit den Non-Fungible-Tokens (NFTs).

Ein Ersteller kann einen NFT über OpenSea direkt an den Verbraucher verkaufen. Der Verbraucher kann anschließend diesen NFT behalten oder anderweitig weiterverkaufen. Es gibt keine zugrunde liegende Plattform, die notwendig ist, um diesen NFT zu verwenden.

Bitcoin hat eindrucksvoll bewiesen, dass wir ohne Zwischenhändler Transaktionen durchführen können. Die nächste Iteration wird dieses Konzept noch einen Schritt weiterführen. Airbnb und Uber ermöglichen es uns, unsere physischen Vermögenswerte miteinander zu teilen. Blockchains werden das Gleiche für unsere digitalen Vermögenswerte und Ressourcen ermöglichen.