Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

haben Sie es zufällig zuletzt mitbekommen? Das deutsche Boulevardblatt BILD-Zeitung hat einen massiven Angriff mit allen Schikanen gegen die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank geritten. Dabei biss man sich in besonderer Weise an unserer obersten Währungshütern Christine Lagarde fest. Die stets adrett in Chanel gekleidete Französin ruiniert mit ihrer ultralockeren Geldpolitik den deutschen Rentner und Sparer, so der Tenor der groben Attacke.

Was auch immer man von diesem BILD-Beitrag halten mag, die Redaktion hat die Stimmung in Deutschland wie so oft gut erfasst und auf den Punkt gebracht. Uns schlägt der allwöchentliche Besuch im Supermarkt unserer Wahl oder auf dem örtlichen Stadtmarkt mächtig aufs Gemüt. Die Preise ziehen aller Orten an. Währenddessen werfen konventionelle Zinsanlagen nichts mehr ab.

Bekanntlich hegt der Deutsche schon seit vielen Jahren eine gewisse Reserve gegenüber einer Geldpolitik, die sich aus unserer Sicht zu stark an den Bedürfnissen Südeuropas orientiert. Im Kessel steigt also der Druck und lang gehegte Sorgen brechen sich Bahn.

Freilich muss ich an dieser Stelle zumindest eine kleine Lanze für Madame Lagarde brechen. Die Forderung nach einer Straffung der Geldpolitik ist populär, gleichwohl platt, zu platt. Tatsächlich befindet sich die Geldpolitik in einem Dilemma.

Was meine ich? Ohne Zweifel liegen die Ursachen der neuen Inflation in einer weit verbreiteten Unterversorgung des Marktes mit elektronischen Bauteilen oder etwa Energierohstoffen wie Öl, Gas und Lithium. Diese Unterversorgung werden wir nur beseitigen, wenn wir investieren und neue Produktionskapazitäten für die genannten Rohstoffe aufbauen.

Das kostet allerdings Geld bzw. Fremdkapital, und so ist es wenig zielführend, nun durch eine Straffung der Geldpolitik die Finanzierungskosten für die Unternehmen zu verteuern.

Anders formuliert: Den Notenbanken dieser Welt sind derzeit teilweise die Hände gebunden. Was bedeutet das für uns? Die Inflation wird auch in den kommenden Monaten und – im worst case-Szenario – sogar in den kommenden Jahren fortbestehen. Keine schöne Botschaft für uns als Verbraucher!

Für uns als Investoren stellt sich das Bild hingegen etwas differenzierter dar. Generell gilt: Inflation beißt in die Gewinne der Unternehmen, da diese steigende Kosten für Vorprodukte oder Dienstleistungen in der Praxis nicht eins zu eins auf den Kunden umwälzen können. Und selbst wenn, entsteht daraus kein Wachstum.

Es gibt allerdings auch Unternehmen, die von dem aktuellen Marktumfeld ganz erklecklich profitieren. Das sind beispielsweise Unternehmen, die die eingangs erwähnten begehrten Rohstoffe wie Öl oder Lithium profitieren. Natürlich steigen auch für diese Inflationsprofiteure die Herstellungskosten pro Einheit. Allerdings der Endpreis pro Einheit steigt üblicherweise um ein Vielfaches stärker.

Eine simple Rechnung: Für den US-Multi Chevron sind im laufenden Jahr die Kosten vielleicht um 10 % gestiegen. Der Preis des Endproduktes Öl freilich ist seit Jahresanfang um über 60 % gestiegen. In der Summe steigert Chevron den Gewinn pro Einheit also um 50 %.

Nun, ich möchte Sie jetzt nicht in Öl-Aktien „hineinschreiben“. Diese Branche ist nur ein Beispiel für zahlreiche andere Inflationsgewinner aus anderen Branchen.

Sie möchten jetzt wissen, welche Aktien bzw. Branchen von der neuen Inflation profitieren und von welchen Aktien man jetzt lieber den Orderfinger weg lässt? Gleich in der nächsten Woche erkläre ich Ihnen in den Premium-Chancen anhand konkreter Beispiele, wie Sie dafür sorgen, dass zumindest in Ihrem Depot die Substanz oder Kaufkraft immer erhalten bleibt und idealerweise sogar noch ausgebaut werden kann. Mehr zu meinem Börsendienst erfahren Sie hier.