Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

die globalen Lieferketten sind bis zum Zerreißen gespannt. Es gibt in China nicht mehr genügend Container, um all die bestellte Ware nach Europa und in die USA transportieren zu können. Die Frachtraten befinden sich auf Mehrjahreshochs und die großen Container-Reedereien reiben sich die Hände. So viel Geld wie derzeit war lange nicht mehr zu verdienen.

Die Kapazitäten werden auf absehbare Zeit knapp bleiben, da während der Corona-Krise kaum neue Schiffe in Auftrag gegeben wurden. Wenn jetzt ein Schiff bestellt wird, dauert es mehrere Jahre, bis es einsatzbereit ist. Doch nicht nur die Schiffskapazitäten sind begrenzt, die Container und Schiffe befinden sich auch noch am falschen Ort.

Vor ein paar Wochen sorgte die Nachricht für Schlagzeilen, dass sich vor dem Hafen von San Francisco ein Stau mit mehr als 60 Containerschiffen gebildet hat, die alle auf Entladung warteten. In den großen europäischen Häfen sieht es nicht viel besser aus. Die Schiffe werden im Akkord entladen, wobei der nächste Stau bei der Verteilung der Ware über die Schienen und Straßen bereits vorprogrammiert ist.

Jeder Tag Wartezeit eines Schiffs vor dem Hafen verschärft die Lage, denn in dieser Zeit stehen die Kapazitäten nicht für neue Transporte zur Verfügung. Und so wird uns die Störung der internationalen Lieferketten noch eine ganze Weile begleiten.

Hier spielt auch die Psychologie der Marktteilnehmer eine wichtige Rolle. Denn wenn eine Ware knapp ist, werden die Einkäufer bei der nächsten Bestellung gleich etwas mehr als üblich bestellen und die Vorräte vergrößern. Wahrscheinlich werden die Bestellungen auch etwas früher ausgelöst, um eine Verlängerung der Lieferzeit abzupuffern. Das gilt vor allem für vergleichsweise günstige Güter wie Rohstoffe. So verschärft sich die Knappheit von selbst und wird zur selbsterfüllenden Prophezeiung.

Viele Unternehmen berichten bereits von deutlichen Preissteigerungen für Vorprodukte oder von grundsätzlichen Lieferengpässen. Europas Autohersteller können viele hunderttausende Autos nicht bauen, weil es an Chips fehlt. Allerdings ist das zugleich auch eine Chance für die Branche. Die Rabattschlacht der vergangenen Jahre dürfte auf diese Weise erst einmal enden.

Wenn die Nachfrage das Angebot übersteigt, können Werbekosten gesenkt und die Produkte zum Normalpreis verkauft werden. Die Chipknappheit muss sich nicht notwendigerweise auf den Gewinn auswirken, wenn das Unternehmen gut gemanagt wird.

Ein gutes Beispiel ist Apple. Der Technologiekonzern hätte nach eigener Aussage rund 6 Milliarden Dollar mehr Umsatz machen können, wenn alle Bauteile wie geplant geliefert worden wären. Trotzdem ist der Gewinn in die Höhe geschossen. Die Prioritäten wurden hier richtig gesetzt.

Bei meinen Empfehlungen achte ich darauf, dass das Management die Unternehmen gut am Markt positioniert. Unvorhergesehene Ereignisse sollten das Unternehmen nicht einfach so aus der Bahn werfen können. Denn nichts ist heute wichtiger, als sich ständig auf neue Situationen einstellen zu können. Das gilt auch bei der Aktienanlage.

Deshalb schreibe ich für Sie das RENDITE-TELEGRAMM. Hier richte ich das Depot beständig nach der aktuellen Marktlage neu aus. Hier holen Sie sich das RENDITE TELEGRAMM und werden gleich am Freitag erfahren, wie ich in der aktuellen Marktsituation disponiere.