Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

da staunen wir regelmäßig. Ein Unternehmen gibt hervorragende Quartalszahlen bekannt und trotzdem fällt der Aktienkurs. Wie passt dieser eigentümliche Befund zusammen?

In diesem Falle dürften die Aktien des Unternehmens bereits vor Bekanntgabe der Geschäftszahlen erheblich gestiegen sein. Als dann die Zahlen publiziert worden sind, waren sie für die Börse nur noch kalter Kaffee. Man hatte damit gerechnet und die Aktie bereits zuvor hochgekauft. Börsianer bezeichnen einen solchen Vorgang dann als Einpreisung eines erwarteten Ereignisses.

Börse ist im Kern nichts anderes als ein Wettlauf. Jeder von uns ist bemüht, Ereignisse bereits im Vorfeld zu erkennen und entsprechend zu handeln, bevor die Herde lostrampelt. Deshalb steigt eine Aktie immer schon im Vorfeld erwartet starker Quartalszahlen. Oder umgekehrt: Die Aktie fällt bereits im Vorfeld erwartet schwacher Zahlen. Ich wiederhole mich: Kommen dann die Tatsachen auf den Tisch, wirken sie nicht mehr, weil die Informationen eben schon im Aktienkurs enthalten sind oder – anders formuliert – eingepreist worden sind.

Diese Frage ist legitim: Wie weit – zeitlich betrachtet – werden Ereignisse wie Quartalszahlen, Zinserhöhungen, Arbeitslosenzahlen etc. im Vorfeld eingepreist? Im Kern kennen wir als Börsianer hier drei Kategorien?

  1. Stets wiederkehrende Informationen: Quartalszahlen, Inflationsdaten oder Arbeitslosenzahlen werden rund eine Woche zuvor an der Börse „gehandelt“. Hier gibt es einen Terminkalender und viele Börsianer kennen diesen Kalender und richten Kauf- oder Verkaufsentscheidungen kurzfristig danach aus.
  2. Geldpolitische Maßnahmen: Notenbanken bereiten heutzutage geldpolitische Maßnahmen wie die Kürzung des Anleihenkaufprogramms oder gar eine Zinserhöhung monatelang vor. Profis fühlen hier wie ein Seismograph und antizipieren. Folglich steigen die Marktzinsen heute schon, auch wenn die Notenbank erst in 6 Monaten tatsächlich aktiv wird. Folglich sind besonders in den USA die Marktzinsen jetzt schon gestiegen, obwohl die Fed voraussichtlich erst in der zweiten Jahreshälfte 2022 den Leitzins tatsächlich anheben wird.
  3. Technologie: Hier werden wir alle zu wahren Hellsehern. Beispiel Wasserstoff: Die Unternehmen dieser Branche schreiben tiefrote Zahlen. Stand heute kostet die Emission einer Tonne CO2 rund 70 Euro. Wasserstoff ist allerdings – wieder Stand heute – erst konkurrenzfähig im Vergleich zu fossilen Energieträgern ab einem Preis von 500 Euro pro Tonne. Trotzdem kaufen viele von uns jetzt schon Wasserstoff-Aktien, weil wir technologische Entwicklung antizipieren. In den Wachstumssegmenten nehmen Börsianer teilweise die Entwicklung mehrerer Jahren vorweg.

Fazit: Börsianer, die immer nur die Gegenwart handeln, werden am Ende nicht wirklich erfolgreich sein. Deshalb antizipiere ich in meinen Diensten RENDITE TELEGRAMM und Premium Chancen regelmäßig die mittelfristige und langfristige Entwicklung. Blicken Sie als Börsianer in die Zukunft, dann werden Ihre Renditeplanungen von Erfolg gekrönt sein!