Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

viele Anleger sind derzeit besorgt, dass höhere Zinssätze zu niedrigeren Preisen für Immobilieninvestmentgesellschaften (real estate investment trusts = REITs) führen werden. REITs sind wegen ihrer hohen Dividendenrenditen seit langem ein Favorit für Einkommensanleger. Aber eine solide Dividende ist bedeutungslos, wenn die Aktie fällt.

Können sich REITs angesichts höherer Zinsen behaupten? Steigende Zinsen erhöhen ihre Kreditkosten, und REITs leihen sich viel Geld, um Immobilien zu kaufen.
Ich glaube, dass es den REITs gut gehen wird. Sogar besser als gut.Viele REITs haben eine Preissetzungsmacht, wenn die Inflation steigt. Sie können ihre Preise zusammen mit der Inflation erhöhen. REITs für Studentenwohnungen zum Beispiel haben ein festes Publikum. Für viele Studenten gibt es nicht viele Möglichkeiten, wo sie wohnen können, vor allem, wenn sie in der Nähe der Ausbildungsstätte sein wollen.

Am wichtigsten ist vielleicht, dass die Fakten unbedingt nicht dafür sprechen, dass sich REITs schlecht verhalten, wenn die Zinssätze steigen. Interessanterweise entwickeln sie sich genau wie der S&P 500 vor Zinserhöhungen, wenn die Menschen über die Auswirkungen höherer Zinsen besorgt sind.

Aber sobald die Zinserhöhungen eintreten, schneiden REITs eigentlich recht gut ab.
Das ist eine klassische Wall-Street-Reaktion.

Die Anleger machen sich Sorgen über einen negativen Auslöser und wenn dieses Ereignis dann tatsächlich eintritt, ziehen die Aktien an. Das ist genauso, wie Aktien oft direkt nach Kriegsbeginn steigen.Betrachtet man die Zinserhöhungen seit 1994, so zeigt sich, dass REITs in drei von vier Fällen in den folgenden sechs Monaten besser abschnitten als der S&P 500. Die durchschnittliche Outperformance betrug 3,9 %. Diese Zahl wäre wahrscheinlich noch höher, wäre da nicht das Jahr 1999, das zum Höhepunkt der Dot-Com-Blase führte. Damals waren die Anleger viel mehr daran interessiert, Tech-Aktien ohne Einnahmen zu kaufen als dividendenstarke REITs. In diesem Zeitraum erzielten die REITs eine Underperformance von 17,7 %.

In den anderen Zeiträumen, die 1994, 2004 und 2015 begannen, schnitten REITs um 7,9 %, 18,2 % bzw. 7,0 % besser ab als der breite Markt, also im Durchschnitt um 11 %.Auf welche REITs sollten Sie sich konzentrieren?

Ich habe bereits Studentenwohnungen erwähnt. Ich glaube, dass dies ein großartiger Sektor ist. Neben diesen werden Mietlager und der Industriesektor in den kommenden Jahren voraussichtlich das größte Wachstum bei den Funds from Operations (FFO) aufweisen. Das FFO ist das Maß für den Cashflow, das wir für REIT’s verwenden.
Ich bin auch ein Fan von REITs im Gesundheitswesen, da die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen nur noch steigen wird. Es ist wichtig zu bedenken, dass REITs im Gesundheitswesen keine Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäuser und Pflegeheime betreiben. Sie sind lediglich die Vermieter dieser Einrichtungen.

Hier sind einige Beispiele für Aktien in jedem der genannten REIT-Sektoren, zusammen mit ihren aktuellen Dividendenrenditen.

REITs gehören in ein diversifiziertes Einkommensportfolio, unabhängig von den Zinssätzen. Wenn die Zinsen beginnen zu steigen, werden Sie vielleicht hören, dass das Engagement in zinssensiblen Aktien wie REITs reduziert werden sollte.

Die Daten zeigen dies jedoch nicht – tatsächlich zeigen sie genau das Gegenteil. Wenn Sie noch keine REITs besitzen, sollten Sie sich mit ihnen beschäftigen und überlegen, ob Sie sie in naher Zukunft in Ihr Portfolio aufnehmen sollten