Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

es gibt Unternehmen, die kennt jeder, weil die Medien praktisch täglich aus diesen Unternehmen berichten. Ein typisches Beispiel dafür: der Impfstoffentwickler BioNTech.

Dessen US-Partner Pfizer wiederum ist bei Börsianern und Nicht-Börsianern weit weniger bekannt. Mediale Zurückhaltung gehört bei dem Pharma-Riesen quasi zur DNA. Es heißt, Pfizer-Chef Albert Bourla liest nur ungern über sich in den Medien. Das US-Unternehmen hält sich also gerne im Hintergrund und hat folglich auch dem Partner BioNTech im öffentlichen Raum den Vortritt gelassen.

Der Gewinn- oder Umsatzentwicklung schadet so etwas nicht. So hat Pfizer im vergangenen Jahr mit dem gemeinsamen Vakzin Comirnaty einen Umsatz in Höhe von rund 36 Milliarden USD erzielt, exakt so viel wie BioNTech.

Und für die Amerikaner rollt in diesem Jahr – neben dem Impfstoff-Absatz – sehr wahrscheinlich eine weitere milliardenschwere Gewinnwelle. Ein kurzer Rückblick.

2019 fusionierten der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline seine Gesundheitssparte (Consumer Healthcare) mit derjenigen des US-Konkurrenten Pfizer. Auf diese Weise entstand ein neuer Marktführer, der zahlreiche wichtige Marken wie Sensodyne, Otrivin, Voltaren, Nicorette oder etwa das Nahrungsergänzungspräparat Centrum im Portfolio hält.

Pfizer kontrolliert an diesem Gemeinschaftsunternehmen ein Drittel des Kapitals, und wie üblich hielten sich die Amerikaner im Hintergrund und tauchen nicht einmal im Namen der GSK Consumer Healthcare auf.

Und im laufenden Jahr soll GSK Healthcare an die Börse gebracht werden oder anderweitig veräußert werden. Der niederländisch-britische Markensammler Unilever hat bereits im Dezember mehrere Angebote an Glaxo übermittelt und zum Schluss etwas über 60 Milliarden Euro für die GSK- Tochter.

Am Markt geht man allerdings davon aus, dass das Unternehmen eher 70 Milliarden Euro wert ist. Egal, wie dieser spektakuläre Übernahmepoker ausgehen wird, Pfizer hält sich wie immer im Hintergrund und wird am Ende wieder einmal milliardenschwer einsacken.

Börsianer bezeichnen solche Champions aus dem Hintergrund gelegentlich auch als Value- oder Substanzaktien. In den kommenden Tagen werde ich diese Thematik in Börse am Mittag nochmals aufgreifen. Dabei werde ich Ihnen erklären, wie Sie mit Value-Aktien als Trendfolger mächtige und auch dauerhafte Renditen erzielen.