Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

es scheint so, dass das breite NASDAQ-Segment unter der geldpolitischen Wende der US-Notenbank leidet. Die angekündigten 3 bis 4 Zinserhöhungen in einem Jahr haben doch ganz offensichtlich viele Investoren verschreckt. So hält sich der Risikohunger der Börsianer augenblicklich in konkreten Grenzen. Auf Wochen- und auch auf Monatssicht notiert der NASDAQ 100 rund 5 % unter Wasser.

Das ist ja nicht viel, denken Sie jetzt vielleicht. Allerdings erzählt uns der Index diesmal nicht die ganze Story. Wenn wir die Giganten Apple, Amazon und Microsoft, die wir fast 30 % des NASDAQ 100 stehen, herausnehmen, sieht es wirklich im Segment nicht so schön aus. Namhafte Aktien wie PayPal, Enphase Energy, Moderna oder Biogen haben sich zuletzt teilweise halbiert. Hier wurde also richtig Kasse gemacht.

Die Frage ist legitim: Wo ist das Geld hingegangen? Das freie Kapital wanderte teilweise – jetzt nicht eins zu eins – in das Value-Segment. So habe ich zuletzt im Dividendendepot der Premium-Chancen, was ein klassisches Substanzdepot ist, Aufschläge bei Immo-Aktien gesehen. Ansonsten bleiben Rohstoffe aller Art bzw. ihre Aktien gefragt.

Ferner profitieren derzeit und wahrscheinlich auch in den nächsten Monaten Schweizer Substanzaktien. Danach kann man bald die Uhr stellen. Sebald das NASDAQ-Segment einmal müde ist, legen quasi am anderen Ende der Welt die Aktien an der Börse Zürich zu. Rund 6 % liegt der Leitindex SMI seit Jahresbeginn vor dem NASDAQ 100. Das ist viel Holz.

Apropos Schweiz! Erinnern Sie sich noch an meinen Kollegen Rolf Beerli aus Sankt Gallen? Er ist so eine Art Multi-Unternehmer, der einen erheblichen Teil seines Vermögens als Börsianer und Immo-Investor gemacht hat.

Wir tauschen uns in unregelmäßigen Abständen über die Entwicklung am Kapitalmarkt aus und werden auch am Wochenende noch einmal die Köpfe zusammenstecken. Ich weiß aus seinen Publikationen, dass er den Aktienmarkt derzeit ähnlich wie ich einschätzt.

Vielleicht kann ich ihm ja einmal einen Gastbeitrag für Börse am Mittag „abringen“, damit Sie von seiner Marktanalyse aus erster Hand profitieren können. Lassen Sie sich überraschen! Normalerweise schlägt mir Rolf keine Bitte ab.

Ansonsten liebe Freundinnen und Freunde des Geldes, bleiben Sie in den kommenden Wochen wachsam und registrieren Sie genau, wohin die Branchenrotation das Geld schicken wird. Gleich in der kommenden Woche mehr dazu.