Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

der Aktienmarkt ist müde. Krieg, Inflation, steigende Zinsen und Wachstumssorgen schlagen den Investoren aufs Gemüt und sorgen dafür, dass vor allem die tiefen Taschen derzeit kaum auf der Käuferseite auftreten. Möglicherweise sorgt die anstehende Berichtsaison für Abhilfe, mittelfristig freilich dürften die übergeordneten Makro-Faktoren größere Kursrallys verhindern.

So machte auch der DAX in dieser Woche keinen Meter mehr. Die schöne Performance des NASDAQ 100 ist auch weitgehend dahin. Auf Jahressicht steht hier nur noch ein Mini-Plus von 1,7 % zu Buche. Nach Spesen und Steuern ist das praktisch eine Null-Performance.

So weit die schlechten Nachrichten! Gleichwohl befindet sich keinesfalls der Gesamtmarkt in der Baisse. Zahlreiche Branchen präsentieren sich stabil oder legen sogar gegen den Trend spürbar zu.

Zwei Beispiele: Öl/Gas und Immobilien.

Es bedarf keiner besonderen Erklärung, warum Öl- und Gasförderer schon seit Monaten zu den Top-Aktien gehören. Mittlerweile sind die Aktien der Big Player wie Chevron, Total oder Shell sicherlich nicht mehr ganz billig. In der zweiten und dritten Reihe dieser starken differenzierten Branche sehe ich allerdings immer noch ganz erhebliche Chancen.

Die Branche boomt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Weltweit werden neue Bohrlöcher angestochen, alte wieder eröffnet. Die Exploration neuer Vorkommen läuft auf Hochtouren, Beispiel Griechenland. Die Ölfelddienstleister können sich vor Aufträgen kaum retten. Auftragsförderer wie Noble Corp oder Maersk Drilling schließen sich zusammen, um für hunderte Millionen neue Bohranlagen anzuschaffen. Die mobilen Bohrtürme der Helmerich & Payne sind in den USA auf Monate hinaus ausgebucht. Und die Party ist noch lange nicht gefeiert.