Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

es ist eine Schande, dass die Biden-Administration im Moment ihre Ideologie über das Wohl des amerikanischen Volkes stellt. In diesem Artikel werde ich erklären, warum.

Die Auswirkungen der höheren Preise bei Lebensmitteln, Benzin und anderen lebenswichtigen Gütern sind hinlänglich bekannt. Die Preiserhöhungen sind allgegenwärtig. Es gibt keine Möglichkeit, ihnen zu entgehen. Sie lassen sich also nicht nur bei Luxusgütern oder Urlaubsreisen vorfinden. Die Preiserhöhungen betreffen Rind- und Hühnerfleisch, Eier, Milch und Backwaren – Dinge, die Sie jeden Tag kaufen und verbrauchen. Die Frage ist, warum.

Es gibt zwei Haupttheorien, warum Inflation entsteht (und nein, das Drucken von Geld gehört nicht dazu – zumindest so lange die Inflation noch nicht in vollem Gange ist). Die erste Theorie wird als Kosteninflation bezeichnet. Sie geht von der Angebotsseite aus und wird durch Verknappung, Verkäufermanipulation, Embargos oder Unterbrechungen der Lieferketten verursacht. Die zweite Theorie wird als Nachfrageinflation bezeichnet. Sie wird von Verbrauchern verursacht, die beispielsweise einen Preisanstieg bemerken und anschließend Waren kaufen, bevor die Preise noch weiter steigen.

Natürlich können die beiden Arten der Inflation zusammenwirken. In den 1970er-Jahren (und möglicherweise auch heute) begann die Inflation auf der Angebotsseite mit den Energiepreisen und breitete sich dann auf der Nachfrageseite aus, als die Verbraucher Schlangen vor den Tankstellen bildeten, um alles zu kaufen, was sie erhalten konnten. Dieser Ansturm breitete sich schließlich auf alle anderen Waren und Güter aus. In dieser Phase der nachfrageseitigen Inflation kann übermäßiges Gelddrucken die Lage noch verschlimmern.

Die dritte Quelle der Inflation

Aktuell gibt es Hinweise darauf, dass es noch eine dritte Inflationsquelle gibt, auch wenn es schwer zu glauben ist. Die dritte Quelle besteht darin, dass die Regierung die Wirtschaft absichtlich sabotiert, um ein ideologisches Ziel zu erreichen, das bei der Mehrheit der Bevölkerung unpopulär ist. Genau das verfolgt die Biden-Administration momentan.

Die Ideologie ist in diesem Fall die falsche Wissenschaft rund um den Klimawandel. Bidens Gefolgsleute haben solche Angst vor CO2-Emissionen, dass sie die Erdgasförderung einschränken. Erdgas ist jedoch wichtig bei der Herstellung von stickstoffhaltigen Düngemitteln. Die Regulierung von Erdgas hat zu einer Verknappung von Düngemitteln geführt, was für die Landwirte einen Rückgang der Aussaat bedeutet und zu höheren Einkaufspreisen führt.

Sollen sie doch Kuchen essen!

Im Rahmen des US-Bundesprogramms für Naturschutzreserven werden Landwirte dafür bezahlt, einen bestimmten Anteil ihres Ackerlands brachliegen zu lassen. Um die Krise der Nahrungsmittelknappheit abzumildern, haben sich die Landwirte an Landwirtschaftsminister Tom Vilsack gewandt und um die Erlaubnis gebeten, zumindest einen Teil dieses brachliegenden Landes zu bewirtschaften.

Doch Vilsack lehnte ihre Bitte mit der Begründung ab, dass dies „schädliche Auswirkungen“ auf die „Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels“ hätte. Er fuhr fort:

„Unsere heimische Agrarindustrie […] spielt eine entscheidende Rolle bei den globalen Bemühungen zur Eindämmung des Temperaturanstiegs im Rahmen des national festgelegten Beitrags der Vereinigten Staaten, der das Herzstück der Verpflichtung unserer Nation zum Pariser Abkommen darstellt.“

Wen kümmert es schon, wenn wir mehr Nutzpflanzen auf den Markt bringen und die Nahrungsmittelknappheit, mit der wir konfrontiert sind, abmildern könnten? Wir haben höhere Prioritäten. Er könnte genauso gut sagen: „Sollen sie doch Kuchen essen!“

Vilsack verwies auf das Pariser Klimaabkommen. Eines der ersten Dinge, die Biden nach seinem Amtsantritt tat, war der Wiedereintritt in das Pariser Klimaabkommen, aus dem Trump zuvor ausgestiegen war. Das Abkommen bringt eigentlich nicht viel – es dient vor allem Show-Zwecken – und wirkt als Plattform für die Verfolgung des Green New Deal.

Die Transportkosten sind um 25 % gestiegen

Sobald die reduzierte Nahrungsmittelproduktion der Landwirte geerntet ist, muss sie mit Lastwagen transportiert werden, die Dieselkraftstoff verwenden. Diesel ist jedoch ebenfalls knapp und teuer. Die Preiserhöhungen bei Düngemittel und Transportkosten schlagen sich in höheren Lebensmittelpreisen nieder.

Die Kosten für den Warentransport innerhalb der USA sind nach Angaben der St. Louis Fed um fast 25 % höher als im Vorjahr. Die Biden-Regierung kümmert sich allerdings nicht darum, weil sie eine ideologische Agenda vorantreibt, die auf falscher Wissenschaft basiert. Alles an dieser Klima-Alarmisten-Agenda ist ein Betrug.

Mehr CO2, bitte!

Es gibt einige Hinweise darauf, dass höhere CO2-Konzentrationen in den letzten Jahrzehnten zu höheren Ernteerträgen geführt haben. Wahrscheinlich könnten wir gerade jetzt viel mehr davon gebrauchen. Das bedeutet, dass Erdöl, Erdgas, saubere Kohle und Kernenergie benötigt werden, unabhängig davon, ob die erneuerbaren Energien wachsen oder nicht.

Es zeigt sich, dass die Welt immer noch fossile Brennstoffe braucht, und zwar jede Menge davon. Grüne Energie ist einfach noch nicht reif für die breite Versorgung und wird es wahrscheinlich auch in den nächsten Jahrzehnten nicht sein.

Konsequenzen in der realen Welt

Die Biden-Regierung hat zusammen mit den europäischen Staats- und Regierungschefs vor allem versucht, die fossilen Energieträger einzudämmen und gleichzeitig Anreize für Wind- und Solarenergie zu schaffen. Das Ergebnis ist eine erhebliche Unterinvestition in die Erdöl- und Erdgasexploration.

Die Internationale Energieagentur hat verlauten lassen, dass die Weltstaaten ihre Investitionen in die Öl-, Gas- und Kohleproduktion sofort einstellen müssten, wenn sie das Ziel erreichen möchten, die Kohlenstoffemissionen bis 2050 auf null zu senken. Das hat Folgen für die reale Welt.

Mein leitender Analyst, Dan Amoss, erklärt es so:

„Es wird sehr schmerzhafte, reale Konsequenzen in Form von Unterinvestitionen in der Ölbranche geben. Da die Ölgesellschaften Wind- und Solarenergie nachjagen, könnten Unterinvestitionen in Ölprojekte zu handelsschädigenden, marktzerstörenden Benzin- und Dieselpreisen führen.“

Windturbinen und Sonnenkollektoren können nicht das Rückgrat eines modernen Energienetzes sein, da sie unstetige Energiequellen sind. Windturbinen benötigen kontinuierlichen Wind und Sonnenkollektoren benötigen kontinuierliches Sonnenlicht. Turbinen produzieren keinen Strom, wenn der Wind nicht weht. Solarzellen produzieren keinen Strom in der Nacht. Sie verstehen, worum es geht. Ein Stromnetz kann nicht mit unstetigen Energiequellen betrieben werden. Es braucht kontinuierliche Energiequellen wie Öl, Gas, Kohle und Atomkraft.

Der Tag der Abrechnung ist gekommen

Trotz dieser wissenschaftlichen und praktischen Hürden waren die Klima-Alarmisten politisch sehr erfolgreich. Länder wie Deutschland und Japan haben Atom- und Kohlekraftwerke abgeschaltet, um sie mit erneuerbaren Energien zu ersetzen.

Jetzt ist der Tag der Abrechnung gekommen. Dies ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie bürokratische Zentralplanung nach hinten losgeht und genau das Ergebnis hervorbringt, das sie eigentlich verhindern soll.

Das Problem mit der Ideologie ist, dass die Verfechter gegen einige Fakten immun sind. Anleger sollten also damit rechnen, dass sich die Situation weiter verschlimmert, bis die Klima-Alarmisten, die derzeit die Politik bestimmen, nicht mehr da sind.

Wenn wir die ernsten Krisen, mit denen wir konfrontiert sind, in den Griff bekommen wollen, kann dieser Tag nicht früh genug kommen.