Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

Ende 2020 habe ich meine Leser gewarnt, dass die Dividende von Antero Midstream (NYSE: AM) im folgenden Jahr gekürzt werden würde.

Das Problem bei Antero war der sinkende freie Cashflow und eine zu hohe Ausschüttungsquote. Antero konnte sich seine Dividende einfach nicht leisten.

Vier Monate später kürzte Antero, wie von mir vorhergesagt, seine vierteljährliche Dividende von 0,3075 USD auf 0,225 USD pro Aktie – eine Kürzung um 27 %.

Ich erwarte, dass Antero die Dividende erneut kürzen wird.

Antero betreibt Erdgaspipelines in Ohio, Pennsylvania und West Virginia. Das Problem ist, dass sich die Zahlen von Antero in die falsche Richtung entwickeln.
Der Cashflow sinkt, während die gezahlten Dividenden steigen – und in diesem Jahr wird Antero, wenn die Konsensschätzung der Analysten richtig ist, nicht in der Lage sein, seine Dividende mit dem Cashflow zu finanzieren, den es aus dem laufenden Geschäft generiert.

Im vergangenen Jahr überstieg der freie Cashflow von insgesamt 477 Mio. USD die gezahlten Dividenden um nur 5 Mio. USD. Das ist zu knapp, um beruhigt zu sein.

In diesem Jahr werden die Dividendenausschüttungen den erwarteten freien Cashflow von 406 Mio. USD um 25 Mio. USD übersteigen.
Wir haben es also mit einem rückläufigen freien Cashflow und einer erneut zu hohen Ausschüttungsquote zu tun.

Schwache Fundamentaldaten in Verbindung mit der Tatsache, dass das Unternehmen seine Dividende innerhalb von vier Jahren bereits zweimal gekürzt hat, bedeuten, dass man kein Diplom-Finanzanalyst sein muss, um zu dem Schluss zu kommen, dass Antero seine Dividende in naher Zukunft erneut senken wird.

Das ist schade, denn eine Rendite von fast 10 % klingt gut. Aber jeder, der Antero Midstream zum aktuellen Kurs besitzt, sollte sich nicht an eine so hohe Dividende gewöhnen. Sie wird sinken.

Bewertung der Dividendensicherheit: F