Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

seit die Russen in der Ukraine kaum noch einen Meter machen, greift der Kreml Europa an und stellt uns das Gas nun weitgehend ab. Man klopft bei der pro-ukrainischen Allianz also auf den Busch und prüft die Überzeugung der Europäer. Das Ziel des Kreml ist klar:

Es soll maximales energiepolitisches Chaos herrschen. Außerdem bedient man unsere Ängste vor einem erneuten Super-GAU in der Ukraine und natürlich vor einem richtig kalten Winter mit rationiertem Gas.

Der Gaskrieg strahlt auf die europäischen Aktienmärkte ab. So starten wir heute Morgen tief rot, während gleichzeitig die einschlägigen europäischen Gaspreise schon wieder steil gehen. Der DAX testet folglich seine jüngsten Tiefs bei etwas über 12.500 Punkten.

Aber es ist nicht nur der Gaskrieg. Es ist die Saisonalität, also der oftmals schwierige Börsenmonat September. Außerdem tagt am Donnerstag die EZB und einige Marktteilnehmer erwartet einen bösen Zinshammer. Und im späteren September wird sich auch noch die US-Notenbank einlassen und ebenfalls den Leitzins nochmals hochfahren.

Anders formuliert: Eine kurzfristige Marktwende ist ziemlich unwahrscheinlich, so sehr wir sie uns alle auch wünschen.

Wie lange müssen wir noch leiden? Bei allem Pessimismus, der Kreml spielt nun im Krieg gegen die pro-ukrainische Allianz sein letztes Ass aus. Zur Jahreswende wird sich Deutschland an den Weltmarkt für Gas (Flüssiggas) anschließen und wird seine Vertragspartner frei auswählen. Das wird Gas nicht spontan wieder ganz billig machen. Spätestens dann werden wir allerdings die Gewissheit haben, Gas ist in ausreichender Menge vorhanden. Die Situation wird wieder beherrschbar und kalkulierbar sein. Damit können wir Angst Nr. 1 in absehbarer Zeit abhaken.

Die Angst Nr. 2 vor dem Super-Kollaps der Anlage Saporischschja ist ohnehin – zumindest für uns –reichlich irrational. Es ist unwahrscheinlich, dass die Ukrainer und Russen diese Anlage hochgehen lassen. Denn sie werden verstrahlt, nicht wir in Deutschland und schon gar nicht in der Schweiz.

Gegen Angst und Panik und andere überflüssige Emotionen helfen übrigens manchmal auch Informationen. So schreibt das Bundesamt für Strahlenschutz auf seiner Webseite:  „Für Deutschland wären unter den aktuellen Umständen die radiologischen Auswirkungen einer Freisetzung minimal.“ Unser obersten Atomwächter messen übrigens die Strahlung der ukrainischen Anlagen (Tschernobyl, Saporischschja und Forschungsreaktor Charkiw) 7 Tage pro Woche und 24 Stunden pro Tag.

Hier recherchieren Sie auf der Webseite des Bundesamtes selbstständig. Verschaffen Sie sich Ihre Informationen aus erster Hand und belastbarer Quelle!

Lieber Leidensgenossinnen und Leidensgenossen, ich will hier keine unseriösen Prognosen über die Wende des Aktienmarktes anstellen. Ich komme Ihnen selbstverständlich auch nicht mit platten Durchhalteparolen daher. Die nächsten Wochen, da bin ich mir sicher, werden für uns schwierig.

Ich bin mir allerdings ebenfalls ziemlich sicher, dass das Börsenjahr 2023 aus ganz anderem Holz sein wird. Zunächst werden wir feststellen, dass wir nicht alle erfroren sind. Stattdessen werden wir sinkende Gaspreise und weiter fallende Ölpreise sehen. Denn im Kern ist der globale Energiemarkt generell völlig ausreichend versorgt. Die Knappheit ist regionaler Natur und liegt eher in fehlenden logistischen und infrastrukturellen Kapazitäten begründet.

Außerdem erwarte ich, dass die Maßnahmen der Notenbanken fruchten werden. Deren Medizin ist ja bekanntlich ziemlich bitter. Und bittere Medizin wirkt immer am besten.

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