Russland als Anführer der neuen OPEC?

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

die ukrainische Geldwäscherei geht weiter. Letzte Woche hat Joe Biden der Ukraine weitere 3 Milliarden Dollar an Hilfe zugesagt. Die Hilfe umfasst Waffensysteme, die es der Ukraine ermöglichen werden, sich langfristig zu verteidigen. Aber wie lange ist langfristig? Wie lange will die US-Regierung zusehen, wie die Ukraine zerstört wird, nur weil sie Russland schwächen will?

Inzwischen ist das Drehbuch bekannt. Die Ukraine schreit: „Gebt uns mehr Geld und wir werden zurückschlagen.“ Dann schöpfen sie das Geld ab, warten ein oder zwei Wochen und stellen die gleiche Forderung. Waschen, ausspülen und wiederholen.

Die Unterstützung der ukrainischen Geldwäscherei führt zur Verarmung Europas. Die Deutschen kaufen Brennholz für den Winter, weil die Gasvorräte knapp werden. Die Polen stehen tagelang Schlange, um Kohle zu kaufen. Sie wollen es im Winter einfach nur warm haben, aber den globalistischen Eliten ist das egal. Letzte Woche sagte der französische Präsident Emmanuel Macron: „Wir erleben das Ende des Überflusses.“ Das stimmt, wenn es den Eliten gelingt, die Öl- und Gasindustrie stillzulegen und gleichzeitig alle dazu zwingt, teure und ineffiziente grüne Energie zu nutzen.

Wölfe im Schafspelz

Die Anhänger der grünen Energie sprechen von Nachhaltigkeit und der Rettung des Planeten, was sich gut anhört. Denn wer will nicht eine saubere Umwelt und den Planeten retten? Das klingt nach einer Politik, der wir alle zustimmen sollten. Leider sieht die Realität ganz anders aus. Die Bewegung wird von globalistischen Unternehmens- und Regierungseliten kontrolliert, die mit dem Weltwirtschaftsforum verbunden sind.

Das Umweltziel ist Teil der Bemühungen der Klimaalarmisten, den Klimawandel als trojanisches Pferd zu benutzen, um die Öl- und Erdgasindustrie zu zerstören, Verbrennungsmotoren abzuschalten und die Länder zu zwingen, Windturbinen und Solarmodule zu verwenden.

Sie versuchen auch, das globale Finanzwesen und die Zentralbanken zu übernehmen (durch die Glasgow Financial Alliance for Net Zero, oder GFANZ), um neue Kredite für Öl- und Erdgasfirmen zu verhindern und Kredite zur Subventionierung von Elektrofahrzeugen und Batterieherstellern zu erzwingen.

Ich hasse Schadenfreude, aber …

Als die USA und die EU zu Beginn des Krieges in der Ukraine die ersten Wirtschafts- und Finanzsanktionen gegen Russland verhängten, schrieb ich, dass die Sanktionen Russland nicht abschrecken würden. Ich ging noch weiter und sagte, dass die Sanktionen den USA mehr schaden würden als Russland, und dass die Sanktionen Russland sogar helfen würden, indem sie die Macht der Oligarchen (Putins Rivalen) beschneiden sowie den Energiepreis (Russlands wichtigste Quelle für harte Währung) erhöhen würden.

Alle diese Prognosen haben sich als richtig erwiesen. Ich will mich nicht selbst beweihräuchern. Ich möchte nur aufzeigen, wie ahnungslos unsere sogenannten Eliten und Politiker sind. Sie sind einfach nicht in der Lage, auch nur einen Schritt weiter zu denken.

Anstatt mit den Sanktionen Russland zu schaden, nimmt das Land mit seinen Energieexporten über 21 Milliarden Dollar pro Monat ein. Das ist weit mehr als vor dem Krieg und auch der russische Rubel ist stärker als vor dem Krieg. Tatsächlich hat der Chef der russischen Zentralbank vor Kurzem die Zinssätze gesenkt, weil der Rubel zu stark war. Natürlich sagten alle „Experten“, dass die Sanktionen den Rubel lähmen würden.

In der Zwischenzeit befinden sich die USA in einer Rezession, die Inflation ist auf einem 40-Jahres-Hoch, die Zinssätze steigen und die Gas- und Lebensmittelpreise haben sich im letzten Jahr verdoppelt. In Europa ist die Lage noch schlimmer, da in den kommenden Monaten Energie- und Lebensmittelknappheit droht. Könnte die Situation noch schlimmer werden? Tatsächlich ja.

Eine neue OPEC auf der Grundlage von Erdgas?

Durch die Bewaffnung des US-Dollars, das Einfrieren russischer Vermögenswerte und den Ausschluss Russlands aus den globalen Zahlungssystemen haben die USA Russland dazu gezwungen, alternative Zahlungswährungen, alternative Zahlungskanäle und möglicherweise eine neue globale Reservewährung in Betracht zu ziehen, einschließlich neuer digitaler Währungen, die durch einen Korb von Rohstoffen, einschließlich Gold, gesichert sind.

Diese Projekte sind bereits im Rahmen der BRICS+-Treffen und der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit im Gange, die sich beide um Russland und China gruppieren. Nun gibt es neue Bestrebungen, ein Erdgaskartell zu bilden, an dem Russland, der Iran und eventuell weitere Länder beteiligt sind.

Diese neue Organisation könnte wie die OPEC funktionieren, mit dem Unterschied, dass das strategische Gut Erdgas und nicht Öl wäre. Weitere Länder, die diesem neuen Kartell beitreten könnten, sind Katar und Aserbaidschan. Russland, Iran und Katar allein kontrollieren etwa 60 % der weltweiten Erdgasreserven. Ein solches Kartell wäre in der Lage, Exklusivverträge mit bevorzugten Abnehmern wie China abzuschließen, was Europa im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen lassen würde.

Wir müssen uns der Tatsache stellen, dass die Sanktionen von Anfang an ein Fehler waren. Aber die „Russlandhasser“ waren von ihrer Verachtung für Putin so geblendet, dass sie trotzdem weitermachten. Jetzt zeigen sich die unvorhergesehenen Folgen und sie sind noch schlimmer, als die Kritiker es sich vorgestellt haben.

Die globalistischen Eliten und die westlichen Politiker träumen weiter von Windrädern und Solarmodulen, während sich ernst zu nehmende Länder wie Russland und der Iran die einzigen Energielieferungen sichern, die auf absehbare Zeit wirklich von Bedeutung sein werden: Öl und Gas.

Wenn Ideologie und Realität aufeinanderprallen, gewinnt am Ende immer die Realität. Das verheißt nichts Gutes für den Westen.

Bidens nachhaltigstes Vermächtnis?

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

die digitalen Währungen der Zentralbanken (CBDCs) sind auf dem Vormarsch. Sie als Leser sollten darauf vorbereitet sein, denn diese CBDCs haben das Potenzial, Bargeld abzuschaffen.

Wie der Name schon sagt, sind die digitalen Währungen der Zentralbanken digital und existieren ausschließlich in elektronischer Form. Sie sind nicht physisch, und die Zentralbanken würden sie kontrollieren. Hierbei ist es wichtig zu verstehen, dass es sich nicht um neue Währungen handelt. Sie sind lediglich digitale Formen bestehender Währungen.

Die digitale Zentralbankwährung der Europäischen Zentralbank wird also weiterhin der Euro sein. Die digitale Zentralbankwährung der US-Notenbank Fed wird der Dollar sein. Der chinesische Yuan wird ein digitaler Yuan sein. Die Währungen werden einfach in 100 % digitaler Form existieren. Jetzt könnte man sagen: „Moment mal. Ist das nicht eine Kryptowährung?“ Die Antwort lautet, nein.

Digital, aber keine Kryptowährung

Kryptowährungen unterscheiden sich in einigen wichtigen Aspekten. Erstens laufen Kryptowährungen nahezu ausschließlich auf einer Blockchain. Auf diese Weise wird jede Transaktion, die eine bestimmte Kryptowährung wie Bitcoin betrifft, festgehalten.

Eine digitale Zentralbankwährung muss nicht auf einer Blockchain basieren. Es würde funktionieren, jedoch wird es wahrscheinlich nicht umgesetzt. Sie ist also digital, sie ist verschlüsselt, aber sie läuft auf keiner Blockchain und ist keine Kryptowährung.

Die andere Sache bei Kryptowährungen ist, dass sie nicht von einer zentralen Behörde ausgegeben werden. Sie werden mathematisch erzeugt. Eine digitale Zentralbankwährung hingegen wird von einer zentralen Behörde herausgegeben. Sie wird von der Federal Reserve, der Europäischen Zentralbank, der People’s Bank of China oder anderen Zentralbankinstituten ausgegeben. CBDCs und Kryptowährungen sind also nicht dasselbe.

Erst langsam, dann schnell

Die Idee der CBDCs hat in den letzten Jahren an Dynamik gewonnen. Derzeit werden sie in China eingeführt. Hätten Sie mich vor zwei Jahren nach CBDCs gefragt, hätte ich gesagt, dass China sie zeitnah einführt. Europa folgt nicht weit dahinter. Die USA waren vielleicht noch drei oder vier Jahre davon entfernt, weil hier ein studienbasierter Ansatz verfolgt wird.

Diese Reihenfolge hat sich unter Biden geändert, der ihre Entwicklung beschleunigt hat. Wir sind ziemlich schnell von der Forschungsphase in die Umsetzungsphase übergegangen, wie ich es nennen würde. Die Federal Reserve arbeitet mit dem MIT zusammen, um die technischen Probleme zu lösen, was nicht lange dauern dürfte. Die Bahamas haben bereits eine digitale Zentralbankwährung, wenn sie es also schaffen, können es die USA sicherlich auch.

Wie CBDCs gefördert werden sollen

Was sind die Vorteile einer digitalen Zentralbankwährung? Die Vorteile sind Schnelligkeit, Kosten, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit.

Angenommen, Sie kaufen einen Schokoriegel in einem Supermarkt. Sie bezahlen ihn mit einer Kreditkarte, wodurch ein Zahlungsprozess in Gang gesetzt wird, an dem vielleicht fünf Parteien beteiligt sind, darunter der Händler, das Kreditkartenunternehmen, die Bank und ein Vermittler, der sogenannte Merchant Acquirer (es ist nicht nötig, hier alle Einzelheiten aufzuführen, aber es ist kompliziert).

Letztendlich schickt Ihnen die Bank, die Ihre Kreditkarte ausstellt, eine Rechnung, die Sie bezahlen. Außerdem zahlen Sie bei manchen Kreditkarten eine Gebühr und das alles, um einen Schokoriegel zu kaufen. Mit einer digitalen Zentralbankwährung könnten Sie den Schokoriegel einfach mit einem Konto bei der Fed bezahlen.

Sie würden den Acquirer, die Banken und das Kreditkartenunternehmen aus dem Weg räumen. Die Gebühren, mit denen wir derzeit konfrontiert sind, würden entfallen. Kurz gesagt, das Zahlungssystem wird schneller, billiger, einfacher, schlanker und sicherer.

Die wahren Gründe für die Förderung von CBDCs

Die Frage ist: Warum tun sie das? Die Banken und Regierung werden Ihnen sagen, dass es billiger, schneller und sicherer ist. Das stimmt auch. Es gibt jedoch eine Menge versteckter Absichten.

Die Erste ist die Abschaffung des Bargelds. Wenn Sie das digitale Währungssystem der Zentralbank aus Gründen des Datenschutzes nicht mögen sollten, ist ein berechtigter Einwand, dass Sie sich überwacht fühlen könnten. Es ist ein Eingriff in die Privatsphäre. Vor allem, wenn zusätzlich zum Bargeld das traditionelle Kreditkartenzahlungssystem abgeschafft wird. Für den Erfolg der CBDCs ist es aber zwingend erforderlich, dass sowohl das Kreditkartenzahlungssystem als auch das Bargeld abgeschafft wird, weil es in Konkurrenz zueinandersteht.

Regierungen haben ein schweres Verhältnis zu Bargeld, weil es nicht rückverfolgbar ist und Finanzkriminalität wie Geldwäsche usw. ermöglicht.

Negative Zinssätze

Ein weiterer Kritikpunkt an den CBDCs ist, dass die Einführung von negativen Zinssätzen erleichtert wird. Angenommen, Sie vergraben 100.000 Dollar in bar in Ihrem Garten. Wenn Sie ein Jahr später zurückkommen, haben Sie immer noch 100.000 Dollar. Sie erhalten zwar keine Zinsen für Ihr Geld und die Kaufkraft des Geldes hat in dieser Zeit abgenommen, aber zumindest kann die Regierung es Ihnen nicht wegnehmen. Liegt Ihr Geld jedoch in digitaler Form im Bankensystem vor, können darauf Negativzinsen erhoben werden.

CBDCs können auch für eine Menge anderer Dinge genutzt werden. Notenbanken könnten bspw. Konten einfrieren und das darauf enthaltene Vermögen beschlagnahmen. Der Vorstoß der Zentralbanken für digitale Währungen, der in vollem Gange ist, sollte also im Zusammenhang mit der Abschaffung des Bargelds gesehen werden.

Der totale Überwachungsstaat

Die CBDCs haben auch enorme politische Auswirkungen, darunter den Höhepunkt des totalen Überwachungsstaates. Aus diesem Grund hat China es getan. Und glauben Sie niemandem, der Ihnen sagt, dass die Vereinigten Staaten das nicht tun werden.

Jede Transaktion ist rückverfolgbar. Man müsste sich daher vor jeder Transaktion Gedanken machen, ob man ins Visier der Behörden gerät. Das kann bspw. auch eine banale Sache wie der Kauf eines regierungsfeindlichen Buchs sein. Dabei müssen Sie nicht einmal diese Gesinnung haben, sondern sich lediglich für den Inhalt und eine andere Sichtweise interessieren oder für Recherchen benötigen. Ein anderes Beispiel wäre eine Spende für eine Partei, die die Regierung nicht mag.

All das sind Extremfälle, die aber mittels der CBDCs und der damit verbundenen totalen Überwachung möglich wären. Das ist der Punkt.

Bidens nachhaltigstes Vermächtnis?

Natürlich kann man Verdächtige auch beschatten lassen, aber zum einen gibt es hierfür nicht genug Personal und zum anderen ist es teuer. Wenn sie jedoch digitale Zentralbankwährungen verwenden, dann gestaltet sich die Identifizierung wesentlich einfacher.

Ich möchte Sie also davor warnen, dass CBDCs nicht nur ein billigeres, besseres und schnelleres Zahlungssystem sind, auch wenn sie das tatsächlich sein mögen und so beworben werden. Sie werden auch eingesetzt, um Bargeld abzuschaffen, Negativzinsen zu erheben und Transaktionen zu verfolgen.

Ich nenne die Dollar-Version der CBDC „Biden Bucks“, weil Joe Biden nachweislich für die rasche Einführung von CBDCs in den USA verantwortlich ist. Sie könnten eines Tages zu seinem nachhaltigsten Vermächtnis werden.

Hören Sie immer noch auf die Fed?

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

die Märkte kamen in den letzten Wochen deutlich unter Druck. Der Dow Jones verlor 643 Punkte, der S&P 500 90 Punkte und der Nasdaq 323 Punkte. Was war passiert? CNBC versucht den Abverkauf wie folgt zu erklären:

„Der Dow Jones Industrial Average fiel […] stark, als die Sommerrallye verpuffte und die Angst vor aggressiven Zinserhöhungen an die Wall Street zurückkehrte. Die Anleger rechnen mit einer volatilen Handelswoche

Jerome Powell hat letzten Freitag auf der jährlichen Fed-Konferenz in Jackson Hole, Wyoming, gesprochen. Die Märkte haben wie immer genau hingehören, um Hinweise auf das Ausmaß der nächsten Zinserhöhung der Fed im September zu erhalten.

Übrigens wurden auch die neuesten PCE-Inflationsdaten veröffentlicht, die Powell und die Fed genau beobachten.

Die Fed hört jeder

Tatsache ist, dass Anleger und Analysten an jedem Wort der Fed hängen – wenn die Fed spricht, hören alle zu. Sie behandeln die Fed als den mächtigsten Akteur auf den globalen Märkten und als eine allmächtige Kraft, die die Inflation stoppen, das Wachstum anheizen, die Arbeitslosigkeit heilen, die Zinssätze festlegen und im Grunde die US-Wirtschaft ankurbeln oder bremsen kann.

Es gibt nur ein Problem mit dieser Sichtweise. Die Fed kann nichts von alledem tun und hat wirklich keine Ahnung, wovon sie redet. Sie ziehen eine gute Show ab und bewahren eine Aura des Geheimnisvollen. Sie verwenden eine ausgefeilte Terminologie, die für die meisten Menschen auf großes Wissen schließen lässt. Finanzjournalisten spielen mit, entweder weil sie es nicht besser wissen oder einfach, weil sie über irgendetwas schreiben müssen. Jeden Tag verschlingen die Anleger die Finanznachrichten und spielen das Feenstaub-Narrativ von der Allmacht der Fed mit.

Die Wahrheit ist jedoch, dass die Fed noch verwirrter und impotenter ist als die meisten Anleger. Sie wissen wirklich nicht, was sie tun. Wie ich schon unzählige Male erklärt habe, verwenden sie veraltete Prognosemodelle, die der Realität nicht annähernd entsprechen.

Klar wie Kloßbrühe

Am 17. August veröffentlichte die Fed das Protokoll ihrer Sitzung vom 27. Juli. Daraus geht hervor, dass einige Mitglieder der Fed die Zinssätze im September um „mindestens“ 0,50 % anheben wollen. Das bedeutet, dass 0,75 % immer noch im Gespräch sind.

Andere sagten, „es wäre wahrscheinlich irgendwann angebracht, das Tempo der Leitzinserhöhungen zu verlangsamen.“ Das bedeutet 0,50 %, wenn das „Tempo“ bei 0,75 % liegt bzw. 0,25 %, wenn das „Tempo“ bei der nächsten Sitzung 0,50 % beträgt.

Andere Mitglieder sagten, dass sie, sobald die Politik ein ausreichend restriktives Niveau erreicht hat, dieses Niveau für einige Zeit beibehalten möchten.

Powell selbst sagte, dass die Zinserhöhung von 0,75 % im Juli ungewöhnlich groß gewesen sei, aber er würde eine weitere Zinserhöhung um 0,75 % nicht vom Tisch nehmen. Er sagte auch, dass die Zinsen bis Dezember um einen weiteren Punkt steigen könnten.

Da in diesem Jahr noch drei Sitzungen anstehen, bedeutet diese Aussage, dass es noch zu drei Zinserhöhungen von mindestens 0,50 %, 0,25 % und 0,25 % auf den nächsten Sitzungen kommen könnte. Danach sieht es zumindest laut dem Protokoll der Fed aus. Die Zinssätze könnten also um 0,75 %, 0,50 %, 0,25 % angehoben werden oder einfach auf einem nicht näher definierten restriktiven Niveau verharren.

Ist doch klar, oder? Lassen Sie mich diesen Wortsalat für Sie interpretieren: Die Fed hat tatsächlich keine Ahnung, was sie tut, und die Märkte könnten genauso gut eine Münze werfen, wenn es um Prognosen geht. Ich meine es ernst.

Die Fed ist wirklich unwichtig

Letzten Endes ist es aber auch egal. Was zählt, ist nicht die Fed, sondern reales Wirtschaftswachstum, Produktivität, Inflation, Störungen in der Lieferkette, Lagerbestände und eine wachsende globale Liquiditätskrise.

Kriege, Hungersnöte, Rohstoffknappheiten, Pandemien, Rezessionen, Inflation und Führungsschwäche, all das gab es auch schon in der Vergangenheit und gingen teilweise auch Hand in Hand. Dennoch ist es ungewöhnlich, dass sie in der heutigen komplexen und dicht vernetzten Welt alle auf einmal auftreten.

Der Krieg in der Ukraine ist bei Weitem der größte bewaffnete Konflikt in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Unterbrechungen der Devisenversorgungskette ähneln heute den Bedingungen, die in Osteuropa während des Kalten Krieges oder in den Vereinigten Staaten während der Großen Depression herrschten. COVID war die schlimmste Pandemie seit der spanischen Grippe 1918 und dauert immer noch an.

Rezessionen kommen und gehen, aber eine globale Rezession ist selten. Die Inflation in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften ist die schlimmste seit den späten 1970er-Jahren. Schwache Führungspersönlichkeiten sind keine Seltenheit, aber Joe Biden ist senil, wütend und inkompetent zugleich.

Die Wahrscheinlichkeit, dass einer dieser Zustände eintritt, ist gering. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie alle auf einmal eintreten, ist verschwindend gering. Und doch sind wir hier. Die Fed weiß nicht, wie sie nur eines dieser Probleme lösen kann. Aber sie ist gut darin, die Dinge noch schlimmer zu machen. Wenn Sie auf irgendetwas wetten wollen, dann setzen Sie darauf.

Gefangen

Die Fed hat zwei Möglichkeiten, die beide schlecht sind. Sie kann die Zinsen weiter anheben, um die Inflation zu bekämpfen, was die Rezession verschlimmern und den Aktienmarkt in den Abgrund reißen wird. Oder sie kann das Handtuch werfen, die Zinssätze auf null senken, wie verrückt Geld drucken und Währungs-Swaps mit Europa und Japan durchführen. Das könnte die Märkte eine Zeit lang stützen, aber die Inflation wird außer Kontrolle geraten. Die Inflation ist eine andere Art von Gift für Aktien, denn sie verwässert die Nominalwerte, schadet den Investitionen und führt zu einem Ansturm auf Sachwerte.

Wie ich bereits mehrfach dargelegt habe, besteht das Problem bei jeder Art von Marktmanipulation (was die Zentralbanker als „Politik“ bezeichnen) darin, dass es keine Möglichkeit gibt, sie ohne unbeabsichtigte und in der Regel negative Folgen zu beenden. Wenn man erst einmal mit der Manipulation begonnen hat, ist immer mehr Manipulation erforderlich, um das Spiel am Laufen zu halten. Schließlich ist es nicht mehr möglich, umzukehren, ohne das System zum Absturz zu bringen.

Natürlich beginnen die Manipulationen durch Regierungsbehörden und Zentralbanken immer mit guten Absichten. Sie versuchen, die Banken zu retten oder den Markt vor extremen Zusammenbrüchen zu bewahren.

Das Fass zum Überlaufen bringen

Dieser Wunsch, etwas zu retten, ignoriert jedoch die Tatsache, dass Bankenzusammenbrüche und Marktzusammenbrüche manchmal notwendig und gesund sind, um frühere Exzesse und Fehlfunktionen zu beseitigen. Ein Zusammenbruch kann die Fäulnis beseitigen, die Verluste dorthin bringen, wo sie hingehören, und es dem System ermöglichen, mit einer sauberen Bilanz und einer deutlichen Lektion in Sachen Vorsicht neu zu beginnen.

Stattdessen eilen die Zentralbanker zur Rettung korrupter oder schlecht geführter Banken. Das rettet die Falschen (inkompetente und korrupte Bankmanager und Investoren) und schadet dem normalen Anleger oder Arbeitnehmer, der zusehen muss, wie sein Portfolio implodiert, während die inkompetenten Bankmanager ihren Job und ihre hohen Boni behalten dürfen. Damit wird nur der Boden für eine noch größere Krise bereitet. Man schiebt den Ball einfach weiter und hofft, dass die nächste Intervention auch die letzte sein wird. Aber das ist sie nie.

Der Schlüssel für die Anleger liegt jetzt darin, gut informiert zu sein und flexibel zu bleiben. Der Versuch, die Zukunft zu lesen und feste Wetten auf die Fed abzuschließen, kann ein großer Fehler sein.

Der Winter naht

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

der Krieg in der Ukraine zieht sich nun schon seit sechs Monaten hin und wird wahrscheinlich noch viele Monate oder sogar Jahre andauern, wenn die USA ihre Politik des „Kampfes bis zum letzten Ukrainer“ nicht beenden.

Die Aufmerksamkeitsspanne ist geschrumpft. Die Bevölkerung hat sich an die Energiepreisschocks gewöhnt (in der Tat sind die Energiepreise im letzten Monat stark gesunken). Es hat sich eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber dem Krieg eingestellt. Doch das ist ein großer Fehler. In Wirklichkeit stehen die schlimmsten wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges erst noch bevor.

Europa hat bei seinen Bemühungen um eine Diversifizierung der Energieversorgung weg von Russland völlig versagt. Es ist nicht viel zusätzliches Öl verfügbar. Auch Erdgas ist knapp, was zum Teil auf die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien zurückzuführen ist.

Inzwischen hat Putin die Erdgaslieferungen nach Westeuropa schrittweise reduziert. Deutschland verlässt sich auf seine Energiereserven, auch wenn der Winter naht und die russischen Lieferungen zurückgehen.

In Deutschland könnten nicht nur Kohlekraftwerke wieder in Betrieb genommen werden, die Bevölkerung beginnt auch Brennholz zu horten. Deutschland ist auf dem Weg von der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt sowie einem der größten Exporteure von Hightech-Geräten zu einer neolithischen Abhängigkeit von Kohle und Brennholz.

Politisches Gerede

Die Befürworter dieser Politik behaupten, dass die deutschen Gasspeicher zu 75 % gefüllt sind und dieses Ziel früher als geplant erreicht wurde. Das klingt wie eine gute Nachricht. Das Erreichen eines Ziels von 75 % vor dem Zeitplan klingt so, als ob Deutschland vor dem Winter in einer ziemlich guten Verfassung sein wird.

Doch die Fakten zeigen eine ganz andere Situation: Die deutsche Gasspeicherkapazität beträgt 23,3 Milliarden Kubikmeter. Tatsächlichen wurden im Jahr 2021 aber 100 Milliarden Kubikmeter Gas verbraucht. Die Speichermenge deckt also gerade einmal ein Fünftel der erforderlichen Gasmenge ab. Mit anderen Worten: Das Speicherziel von 75 % entspricht 75 % von 20 % des tatsächlich verbrauchten Gases, also nur 15 % des benötigten Gases. Es verbleibt also ein Defizit von 85 %, das nur durch weitere Lieferungen aus Russland gedeckt werden kann.

Putin hat jedoch die Lieferungen bereits auf nur 20 % der eigentlichen Kapazität reduziert und wird sie in den kommenden Monaten möglicherweise noch weiter drosseln. Deutschland steuert also immer noch auf eine Energiekrise zu.

Aber es ist den Preis wert!

Die Befürworter von Sanktionen behaupten, sie seien notwendig, um Russland wirtschaftlich zu schaden. Das ist in Ordnung, aber Russland hatte wenig Schwierigkeiten, seine Erdöl- und Erdgasexporte auf willige Abnehmer, darunter Indien und China, umzulenken.

Es gibt zwar einige logistische Probleme und Russland hat auf Preisnachlässe zurückgegriffen, aber der Energiefluss aus Russland hält an. Ebenso der Geldfluss nach Russland in Höhe von 21 Milliarden Dollar pro Monat. Dies gibt Russland die Möglichkeit, die Energielieferungen nach Westeuropa zu unterbrechen, ohne seine eigene Wirtschaft zu schädigen.

Irgendwann in diesem Winter wird Deutschland die Produktion einstellen müssen, das wenige verfügbare Erdgas rationieren und die Verbraucher auffordern, die Heizungen herunterzudrehen. Das ist ein trauriger Zustand für eine große Volkswirtschaft, aber so ist es eben, wenn Ideologen im Amt sind.

Es gibt noch eine weitere Lektion, die man hier lernen kann: Radikale „grüne“ Politik ist realitätsfern und oft destruktiv.

Grüne Energie: ein Triumph der Ideologie über die Realität

Klimaalarmisten behaupten seit Jahren, dass wir die Nutzung fossiler Brennstoffe wie Erdöl und Erdgas beenden und auf Elektrofahrzeuge, Windturbinen, Sonnenkollektoren und andere Formen erneuerbarer Energie umsteigen müssten.

Länder wie Deutschland haben sich stetig in diese Richtung bewegt, um ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen so schnell wie möglich zu beenden. Aber Wind- und Sonnenenergie können ihren Energiebedarf unmöglich decken. Nur fossile Brennstoffe können den Energiebedarf einer modernen Wirtschaft decken. Die Kernkraft könnte eine Lösung sein, aber viele Klimaaktivisten wollen auch keine Kernkraft.

Außerdem sind Ladestationen für Elektrofahrzeuge (EV) stark von fossilen Brennstoffen abhängig. Wenn man die Umweltauswirkungen des Abbaus der Edelmetalle, die für die Batterien von Elektrofahrzeugen benötigt werden, des Transports zu den Produktionsstätten und der fossilen Brennstoffe, die für den Betrieb der Ladestationen benötigt werden, bedenkt, sind Elektrofahrzeuge alles andere als umweltfreundlich. In einer MIT-Studie wurde beispielsweise festgestellt, dass der Batterie- und Kraftstoffbedarf eines E-Fahrzeugs höhere Emissionen verursacht als die Herstellung eines herkömmlichen Fahrzeugs.

Wenn Sie glauben, dass radikale Umweltschützer „Baumschützer“ sind, sollten Sie noch einmal genau hinschauen. In Schottland werden 14 Millionen Bäume abgeholzt, um Platz für Windparks zu schaffen. Bäume absorbieren CO₂, wenn die Umweltschützer also so besorgt über Kohlenstoffemissionen sind, sollten sie Bäume pflanzen, anstatt sie zu fällen.

Windkraftanlagen, von denen die meisten in China hergestellt werden, zerstören auch die Tierwelt. Man schätzt, dass allein in den USA jedes Jahr über eine Million Vögel durch Windkraftanlagen getötet werden. Abgesehen davon hat dies auch erhebliche Auswirkungen auf die lokalen Ökosysteme. Und wofür?

Globale Hungersnot

Doch die drohende Energieknappheit ist nicht das einzige vom Menschen verursachte Fiasko, das uns bevorsteht. In diesem Herbst wird es zu Nahrungsmittelengpässen und in einigen Fällen zu Hungersnöten kommen, wenn die Erntevorräte aus 2021 aufgebraucht sind und die Ernte aus 2022 nicht geliefert wird, weil sie entweder wegen des Krieges (oder wegen Düngermangels) nicht angebaut wurde oder wegen des Krieges nicht geliefert werden kann.

Diese Nahrungsmittelknappheit wird sich am stärksten auf der südlichen Halbkugel auswirken, wo die Mehrheit der Menschen ohnehin schon mit dem Existenzminimum zu kämpfen hat.

Eine solche massive Nahrungsmittelknappheit könnte auch eine weitere globale Migrationskrise auslösen, da verzweifelte Menschenmassen in den wohlhabenden Ländern Hilfe suchen. Wenn Sie glauben, dass wir bereits jetzt eine Migrationskrise haben, dann warten Sie ab. Im Dunkeln zu frieren und zu verhungern ist kein Ausblick, den man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Leider könnte genau das im November dieses Jahres in vielen Teilen der Welt bevorstehen. Tragischerweise war das alles vermeidbar.

Bidens jüngste Absurdität ist ungeheuerlich

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

warum versuchen Politiker immer wieder, die Bedeutung von Wörtern neu zu definieren?

Im Juni 2022 lag die Inflation in den USA bei 9,1 %, dem höchsten Wert seit über 40 Jahren. Im Juli 2022 lag die Inflationsrate bei 8,5 % – ein Rückgang gegenüber dem Juni, aber immer noch einer der höchsten Inflationswerte seit den frühen 1980er-Jahren.

Joe Biden hätte ein wenig Anerkennung dafür einfordern können, dass er die Inflation im Juli ein wenig gesenkt hat. Stattdessen hat er den Bogen überspannt und behauptet, die Inflation in den USA sei im Juli „null“ gewesen. Sie haben richtig gelesen. Seine genauen Worte waren: „Wir haben die Nachricht erhalten, dass unsere Wirtschaft im Juli eine Inflation von 0 % hatte.“

Das ist natürlich absurd. Hier ist die wahre Geschichte.

Tut mir leid, Joe, du liegst falsch

Die Inflation wird in den USA vom Bureau of Labor Statistics (BLS) innerhalb des Arbeitsministeriums berechnet. Die Ergebnisse werden monatlich veröffentlicht. In jedem Monatsbericht werden die Preise eines Warenkorbs mit über 30 verschiedenen Kategorien wie Benzin, Lebensmittel, Kleidung, Reisen, Elektronik usw. untersucht.

In jeder dieser großen Kategorien gibt es Hunderte von Einzelartikeln, aus denen sich ergibt, was ein typischer Verbraucher in einem bestimmten Monat kaufen könnte. Diese Daten bestehen aus Preisen. Der nächste Schritt besteht darin, diese Preise für einen bestimmten Monat mit demselben Monat des Vorjahres zu vergleichen. Der Preiskorb für Juli 2022 wurde mit demselben Preiskorb für Juli 2021 verglichen.

Der Preisanstieg im Vergleich zum Vorjahr ist die Inflationsrate für den Monat Juli 2022. Das ist der Anstieg von 8,5 %, den das BLS gemeldet hat. Woher hat Biden seine „Null-Daten“?

Unbequeme Definitionen ändern

In einem verzweifelten Versuch, schlechte Nachrichten durch Änderung der Definitionen zu verbergen, hat das Weiße Haus das Preisniveau im Juli 2022 mit dem Preisniveau im Juni 2022 verglichen. Mit anderen Worten: Es wurde ein Vergleich von Monat zu Monat statt wie üblich von Jahr zu Jahr vorgenommen.

Sie können sicher sein, dass Biden nichts davon versteht, aber er war in der Lage, die Worte auf dem Teleprompter nachzusprechen. Das Ändern der Definition, um die Nachrichten zu ändern, ist genau das, was das Weiße Haus und US-Finanzministerin Janet Yellen taten, als sie die Definition von „Rezession“ änderten, nachdem das US-Handelsministerium Ende Juli zwei aufeinanderfolgende Quartale mit rückläufigem BIP gemeldet hatte.

Joe Biden ist nicht Big Brother

Jedenfalls ist die Politik des Weißen Hauses klar: Wenn ihnen die Wirtschaftsnachrichten nicht gefallen, ändern sie einfach die Definitionen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Genau so hat George Orwell den Big Brother in seinem Roman „1984“ dargestellt.

Joe Biden ist nicht kompetent genug, um der Big Brother zu sein. Er ist geistig so beeinträchtigt, dass man bei seinen absurden Äußerungen nur schwer unterscheiden kann, ob sie das Ergebnis eines kognitiven Verfalls, einer glatten Lüge oder der schlichten Unfähigkeit sind. Das ist kein persönlicher Angriff auf Biden – niemand hat Freude daran, einen älteren Mann im Niedergang zu sehen. Ich jedenfalls nicht. Aber Bidens jüngste Absurdität ist so schlimm, dass sie möglicherweise das Ergebnis von allen drei Möglichkeiten sein könnte.

Glücklicherweise sind die Amerikaner nicht so dumm, wie das Weiße Haus zu glauben scheint. Die meisten Amerikaner durchschauen die Täuschung sofort. Auf jeden Fall brauchen wir das Weiße Haus nicht, um uns über die Inflation zu informieren.

Wir sehen sie jeden Tag im Supermarkt und an der Zapfsäule. Die Inflation mag gegenüber ihrem Höchststand etwas zurückgegangen sein, aber sie ist immer noch unverschämt hoch, ganz gleich, was das Weiße Haus dazu sagen mag.

Aber nehmen wir einmal an, dass die Inflation wirklich so niedrig ist, wie Biden sagt. Ist das unbedingt ein gutes Zeichen? Die Antwort lautet „Nein“.

Die Zerstörung der Wirtschaft, um sie zu retten

Die Schwierigkeit besteht darin, dass die Inflation in den USA von der Angebotsseite (Energie, Lebensmittel, Transport, Störungen in der Versorgungskette) und nicht von der Nachfrageseite (Verbraucher, die aufgrund von Inflationsängsten die Nachfrage ankurbeln) ausgeht. Da die Fed nicht nach Öl bohrt, keine Lastwagen fährt oder Kräne bedient, kann sie die Angebotsseite nicht wirklich direkt beeinflussen. Was sie jedoch tun kann, ist, die Nachfrage zu zerstören, indem sie die Zinssätze so hoch anhebt, dass die Verbraucher mit höheren Hypothekenzinsen und überhöhten Kreditkartengebühren abgespeist werden.

Diese Art der Inflationsbekämpfung kann funktionieren, hat aber einen hohen Preis: eine schwere Rezession. Im Moment werden die Verbraucher von hohen Benzinpreisen geplagt, auch wenn sie etwas gesunken sind. Diese Preise werden sinken, wenn die Verbraucher überhaupt kein Benzin mehr kaufen, weil sie arbeitslos oder ihre Unternehmen pleite sind. Um ein altes Sprichwort aus dem Vietnamkrieg zu paraphrasieren: „Die Fed wird die Wirtschaft zerstören müssen, um sie zu retten.“

Der Bullwhip-Effekt

Andere negative Daten gibt es zuhauf. Die Lieferkette ist immer noch unterbrochen, aber auf eine neue Art und Weise. Vor sechs Monaten hatten Groß- und Einzelhändler zu wenig Ware und die Regale waren leer. Das ist zwar immer noch so, aber die Lieferkanäle funktionieren jetzt besser.

Das Problem besteht heute darin, dass die Händler doppelt und sogar dreifach so hohe Bestellmengen aufgegeben haben, um die Engpässe auszugleichen. Nur werden diese Bestellungen genau zu dem Zeitpunkt aufgegeben, an dem die Nachfrage drastisch zurückgehen wird.

Diese Situation wird auch als Bullwhip-Effekt bezeichnet. Der Bullwhip-Effekt beschreibt ein Phänomen, das durch Nachfrageschwankungen innerhalb einer mehrstufigen Lieferkette entsteht. Die Lager sind nicht nur voll, sondern die neuen Aufträge versiegen. Distributoren und Einzelhändler brauchen keine neuen Waren mehr. Das BIP wird auf der Grundlage der Lagerbestände und nicht der Endverkäufe berechnet, sodass dies die Wirtschaftsleistung drückt und mit dazu beigetragen hat, dass das BIP im zweiten Quartal negativ war.

Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung steigen seit mehreren Wochen. Die Reallöhne sind stark rückläufig. Die Nominallöhne sind um etwa 5 % gestiegen, aber die Inflation beträgt 8,5 %, sodass die Reallöhne – Nominallöhne minus Inflation – auf Jahresbasis um 3,5 % sinken. Das ist eine Katastrophe.

Erwarten Sie keine große Besserung

Weitere Anzeichen, die für eine noch schwerere Rezession sprechen, häufen sich. Die Federal Reserve Bank of Atlanta prognostiziert jetzt für das dritte Quartal ein BIP-Wachstum (auf Jahresbasis) von +1,8 %.

Dieser Wert sollte jedoch mit einer früheren Schätzung von +2,5 % verglichen werden. Der Rückgang der prognostizierten Rate ist signifikant.

Die Prognosen werden nicht in der an der Wall Street üblichen, äußerst ungenauen Weise erstellt. Stattdessen wird eine tagesaktuelle Schätzung auf der Grundlage der zum jeweiligen Zeitpunkt verfügbaren Daten erstellt, ohne Extrapolation oder Schätzung von Daten, die noch nicht verfügbar sind.

Eine offizielle Regierungsschätzung des BIP für das dritte Quartal wird erst Ende Oktober vorliegen. Auf der Grundlage der jüngsten Projektion kann man jedoch davon ausgehen, dass das dritte Quartal am Ende in einem rückläufigen BIP enden wird.

Warum sind die Ölpreise rückläufig?

Unterdessen sind die Ölpreise seit Juni rapide gesunken. Der Rohöl-Terminkontrakt fiel von 122 Dollar pro Barrel am 8. Juni auf unter 90 Dollar pro Barrel am 19. August, was einem Mini-Absturz von fast 30 % in weniger als zwei Monaten entspricht.

Es wäre schön zu glauben, dass dies auf eine plötzlich auftretende Angebotsflut zurückzuführen ist, aber das ist nicht der Fall. Das Angebot ist nach wie vor stark begrenzt. Vielmehr ist die Nachfrage zusammengebrochen. Sie haben das vielleicht schon am Benzinpreis an der Zapfsäule bemerkt. Der Preis ist immer noch hoch, aber er ist in letzter Zeit gesunken und wird weiter sinken.

Für Sie mag das gut sein, für die Wirtschaft ist es ein schlechtes Zeichen, denn es bedeutet, dass sich viele das Benzin einfach nicht mehr leisten können, weniger Auto fahren oder in einigen Fällen sogar ihren Arbeitsplatz verloren haben. Zählen Sie diese Entwicklung zu den negativen Wirtschaftsindikatoren dazu.

Es gibt noch mehr Daten, aber Sie verstehen, worum es geht. Die Inflation mag zurückgehen, aber nicht, weil die zugrunde liegenden Bedingungen angegangen werden, sondern weil die Rezession einen Nachfragerückgang verursacht.

Die USA befinden sich derzeit in einer Rezession. Die Schätzungen gehen davon aus, dass die Rezession anhalten und noch schlimmer werden wird. Aber hey, zumindest wird die Inflation sinken.