Der Markt lebt in Verleugnung

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

folgendes schrieb ich meinen Lesern in einem Sonderbericht am 26. Juli, einen Tag bevor der Offenmarktausschuss der US-Notenbank zusammenkam, um über das weitere Vorgehen hinsichtlich der Zinspolitik zu entscheiden:

„Die Fed wird den Leitzins um 0,75 % anheben. Die Aktienmärkte könnten sich direkt nach dem Zinsentscheid etwas erholen. Anschließend könnten die Märkte am Folgetag ihren jüngsten Aufwärtstrend fortsetzen und sogar etwas stärker zulegen als das aktuelle Momentum erwarten lässt. Im Moment sieht die Realität so aus, dass die Rezession durch die aggressive geldpolitische Straffung der Fed noch schlimmer wird.“

Nachdem ich diese Prognose abgegeben hatte, geschah Folgendes:

Am Mittwoch, den 27. Juli um 14:00 Uhr ET gab die Fed bekannt, dass sie den Leitzins um 0,75 % anheben würde. Die Aktienmärkte erholten sich nach dieser Ankündigung; der Dow stieg an diesem Tag um 1,37 %, der S&P 500 um 2,62 % und der Nasdaq Composite um 4,06 %.

Am folgenden Tag um 8:30 Uhr ET veröffentlichte das US-Handelsministerium die Zahlen zum US-BIP des zweiten Quartals. Das Wachstum war um 0,9 % rückläufig. Zusammen mit dem negativen Wachstum von 1,6 % im ersten Quartal bedeutet dies, dass sich die USA offiziell in einer Rezession befinden, wenn man die Standarddefinition von zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit rückläufigem BIP zugrunde legt.

In meiner Prognose hatte ich den Lesern geraten, sich auf Zinserhöhungen, eine Aktienmarktrallye und Nachrichten über eine Rezession einzustellen. Wir haben alle drei bekommen. Das ist definitiv ein gute Trefferquote für meine Vorhersagen, jedoch eine schreckliche Nachricht für alle anderen. In diesem speziellen Nachbericht zur Fed-Sitzung erkläre ich, warum.

Die Vorhersage der Zinserhöhung war die einfachste. Die Fed sagt einem immer, was sie tun wird; sie ist entschlossen, Überraschungen für die Märkte zu vermeiden. Man muss nur wissen, wo man nach den Hinweisen suchen muss (sie finden sich in Reden, Zeugenaussagen und Presseberichten).

Die Aktienmarktrallye zu prognostizieren war schwieriger. Meine Leser wissen, dass meine mittelfristige Prognose auf der Grundlage der Zinserhöhungsmaßnahmen der Fed und anderer geldpolitischer Maßnahmen der Fed, einschließlich der Verringerung der Geldmenge um 80 Mrd. USD pro Monat, d.h. etwa 1 Billion USD pro Jahr, auf einen starken Rückgang der Aktienmärkte hindeutet.

Das ist immer noch meine Prognose.

Aber die Tage, an denen die Fed ihre Zinserhöhungen ankündigt, sind eigenartig und fallen oft anders aus als der Trend. Der Grund dafür ist, dass Hedgefonds, Investmentbanken und Hochfrequenzhändler alle innerhalb von Nanosekunden nach der Ankündigung der Fed reagieren wollen. Zu diesem Zweck setzen sie Roboter und Algorithmen ein.

Die Algorithmen nutzen künstliche Intelligenz und natürliche Sprachverarbeitung, um die Pressemitteilung der Fed sofort zu lesen. Kauf- oder Verkaufsaufträge werden ebenso schnell eingegeben. Um diese Algorithmen zu schreiben, braucht man Programme und damit die Entwickler Programme schreiben können, braucht man Modelle. Und genau daran scheitert das analytische System.

Ein Modell ist nichts anderes als eine in mathematische Form gebrachte Erzählung. Die Entwickler machen den Rest. Anschließend übernehmen die Roboter den Rest. Aber das Narrativ ist völlig falsch.

Das vorherrschende Narrativ geht in diese Richtung: Die Fed hat die Zinsen aggressiv erhöht, um die Inflation zu bekämpfen. Dennoch gibt es überall Anzeichen für eine Rezession. Wenn es zu einer Rezession kommt, wird sich die Inflation von selbst abkühlen. Das bedeutet, dass die Fed die Zinsen in Zukunft nicht mehr so stark anheben muss und Anfang nächsten Jahres vielleicht sogar zu Zinssenkungen übergeht.

Sollte es zu einer Rezession kommen, wird diese mild ausfallen. Die Kombination aus geringerer Inflation, weniger Zinssenkungen und einer milden Rezession ist für Aktien im Allgemeinen und für Technologiewerte im Besonderen günstig. Die Roboter sagen also: Kauft Aktien! Und genau das ist passiert. Das erklärt auch, warum der Nasdaq besser abschnitt als der Dow und der S&P.

Vieles in der Ankündigung der Fed und in der Pressekonferenz von Jay Powell unterstützte dieses Narrativ. Insbesondere deutete Powell an, dass der Zielsatz für den Leitzins bis zum Jahresende bei 3,50 % liegen würde. Im Moment liegt dieser Satz nach der Ankündigung der letzten Woche bei 2,25 %. Für den Rest des Jahres (September, November und Dezember) hat die Fed drei Zinssitzungen angesetzt.

Wenn die Fed plant, die Zinssätze bei den nächsten drei Sitzungen um weitere 1,25 % anzuheben, bedeutet dies zwei Zinserhöhungen um 0,50 % und eine um 0,25 %. Das ist deutlich weniger als die 0,75 % bei den letzten beiden Sitzungen. Das war das Signal auf das die Roboter gewartet haben, weil es künftig geringere Zinserhöhungen signalisiert (und damit auch eine niedrigere Inflation).

Sie stürzten sich darauf und die Aktienkurse schnellten in die Höhe. Tatsächlich blickten die Roboter und die Märkte über eine Rezession hinweg, die gerade erst begonnen hat. Die Roboter entschieden, dass alles gut sei. Das Problem ist nur, dass das verfolgte Narrativ lückenhaft ist. Wenn seriöse Analysten bewerten müssten, was die Roboter (und ihre Entwickler) getan haben, werden sie Folgendes feststellen:

Wenn sich die Inflation verlangsamt, wird dies nicht aus guten Gründen geschehen. Es wird nicht die erhoffte „weiche Landung“ der Fed geben. Es wird daran liegen, dass die Rezession schwerwiegender und länger ist als erwartet. In diesem Fall werden sich die Zinssenkungen vielleicht verlangsamen, aber die Aktienkurse werden aufgrund von Nachfragerückgängen, niedrigeren Umsätzen, geringeren Gewinnen, Entlassungen, steigender Arbeitslosigkeit und Unternehmensinsolvenzen einbrechen.

Eine niedrige Inflation kommt mit schwerwiegenden wirtschaftlichen Auswirkungen. Es bedeutet, dass die Wirtschaft entgleist oder droht dies zu tun. Wer garantiert, dass die Inflation verschwinden wird? Die von den Verbrauchern ausgelöste nachfragebedingte Inflation schwächt sich in einer Rezession ab. Die von der Angebotsseite (Energie, Lebensmittel, Transport, Engpässe in der Lieferkette) ausgelöste Inflation reagiert jedoch weniger empfindlich auf die Geldpolitik und sogar auf eine Rezession.

Die Menschen müssen Benzin und Lebensmittel kaufen, auch wenn sie sich sonst nichts mehr leisten können, sobald sie das Nötigste bezahlt haben. Wir könnten das Schlimmste aus beiden Welten haben – Inflation und Rezession. Auch das wird die Aktienkurse in den Keller treiben, mit der möglichen Ausnahme von großen Energiekonzernen.

Inflation und Rezession sind globale Phänomene. Sie sind nicht auf die USA beschränkt. China steht wegen seiner absurden Zero-Covid-Politik, dem Zusammenbruch des Immobilienmarktes und dem langsamen Wachstum seiner Handelspartner kurz vor einer Rezession. Die deutsche Industrie könnte in diesem Winter im Dunkeln tappen, weil Russland die Erdgaslieferungen stoppt und die Reserven schwinden.

In der Zwischenzeit verlangsamt sich das Wachstum in den USA erheblich, noch bevor die US-Notenbank ihre geldpolitische Straffung beendet hat. Der Krieg in der Ukraine und die Störung der globalen Lieferketten sind noch lange nicht vorbei.

Es könnte sogar noch schlimmer kommen. Es gibt Anzeichen für eine mögliche globale Liquiditätskrise, die schlimmer sein könnte als die von 1998 und 2008. Anleger sollten sich daran erinnern, dass die globale Finanzkrise von 2008 eigentlich im August 2007 begann, als zwei Hypotheken-Hedgefonds implodierten und eine große französische Bank die Rücknahmen eines Geldmarktfonds aussetzte.

Dennoch erreichte der Aktienmarkt im Oktober 2007 ein neues Allzeithoch, nachdem die Warnzeichen eindeutig waren. Es dauerte weitere 11 Monate bis zum Konkurs von Lehman Brothers im September 2008 und bis die Realität endlich eintraf.

Die Aktienmärkte sind lausige Vorhersager für wirtschaftliche Zusammenbrüche. Die Fed ist sogar noch schlechter. Das beste Instrument zur Vorhersage ist der Anleihenmarkt. Im Moment signalisiert er im besten Fall eine schwere Rezession und eine globale Finanzkrise im schlimmsten Fall. Die Aktienmärkte werden sich dieser Realität stellen und sich bald von dem Algorithmen gesteuerten Narrativ verabschieden.

Nachdem Sie nun die Einzelheiten der Zinserhöhung von letzter Woche kennen, sollten wir das Ganze in die richtige Perspektive rücken. Die Zinserhöhung in der letzten Woche war die vierte in Folge. Das ist ein sehr schlechtes Zeichen. Es ist ein Hinweis darauf, dass die Fed weiterhin die Inflation bekämpft, die Wirtschaft abkühlt und ihre geldpolitische Straffung fortsetzt. Infolgedessen neigen Aktienkurse dazu einzubrechen.

Verstehen Sie den Ernst der Lage? Es ist wichtig zu erkennen, dass wir zwar einige Erholungen innerhalb eines Bärenmarktes wie in der letzten Woche erleben können, Sie als Anleger allerdings mit einem weiteren Abverkauf am Markt rechnen müssen.

Lassen Sie sich nicht von der Mainstream-Berichterstattung, der „Buy the Dip“-Meinung oder von denjenigen täuschen, die versuchen einen Tiefpunkt zu antizipieren. Es ist an der Zeit vorsichtig zu sein.

Krieg abgewendet – zumindest für den Moment

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, ist trotz heftiger chinesischer Proteste sicher in Taiwan gelandet.

Die Mitglieder des US-Kongresses haben normalerweise an der Riviera, auf den griechischen Inseln oder an einem anderen Ort, an dem man sich bräunen oder in die Diskothek gehen kann, etwas Offizielles zu erledigen. Pelosi hat sich dazu entschieden ohne triftigen Grund in eines der politisch und militärisch brisantesten Gebiete der Erde zu fliegen.

Die Beteuerungen der USA, Pelosi gehöre zur Legislative und sei nicht für Aufgaben der Exekutive wie Diplomatie und Militär zuständig, bedeuten den Chinesen nichts. Sie glauben nicht, dass es solche Unterscheidungen gibt. Sie sind der Ansicht, dass der Besuch von Pelosi vom Weißen Haus unterstützt werden muss und dass dieser Besuch eine bewusste sowie gefährliche Provokation darstellt.

Die Chinesen sind darüber erzürnt, dass eine so hochrangige US-Beamtin (Pelosi ist nach Kamala Harris die dritte in der Reihe der Präsidentschaftskandidaten) Taiwan besucht, dessen Unabhängigkeit China nicht anerkennt. Einige Stimmen aus dem chinesischen Lager forderten sogar, dass die chinesische Luftwaffe das Flugzeug von Pelosi abdrängt oder sogar abschießt, was natürlich schwerwiegende geopolitische Folgen gehabt hätte.

Was auch immer man von Nancy Pelosi halten mag, sie ist eine ordnungsgemäß gewählte, prominente amerikanische Amtsträgerin. Ein Abschuss ihres Flugzeugs wäre eine Kriegshandlung. Glücklicherweise hat man in Peking einen kühlen Kopf bewahrt. Jedoch verspricht China immer noch irgendeine Art von nicht näher spezifizierter Vergeltung. Pelosis Taiwan-Reise verschärft die Spannungen zwischen den USA und China also weiter.

Natürlich sind politische und militärische Spannungen im westlichen Pazifik und vor der Küste Chinas nichts Neues. Es ist nicht nötig an dieser Stelle die gesamte Geschichte aufzuwärmen, aber sie geht auf das Jahr 1949 zurück, als sich die chinesischen nationalistischen Kräfte unter Chiang Kai-Shek nach Taiwan zurückzogen. Sie errichteten eine Exilregierung, die sich als legitime Regierung Chinas ausgab und Mao Zedongs kommunistische Regierung auf dem chinesischen Festland bekämpfte.

Die USA haben sich über die Jahre hinweg auf einem schmalen diplomatischen Grat bewegt, um einen Konflikt mit China zu vermeiden, der sich zu einem Krieg ausweiten könnte. In den letzten Jahren ging es bei den Auseinandersetzungen um Fischerei- und Mineralienrechte im Südchinesischen Meer und um die chinesischen Bemühungen, durch Ausbaggern von Korallenriffen neue Inseln zu errichten.

Die USA entsenden routinemäßig Marineschiffe durch das Südchinesische Meer in der Nähe von Taiwan zu sogenannten „Freedom of Navigation“-Missionen (nach internationalem Seerecht anerkannt, aber von China abgelehnt).

Bislang ging es bei der Konfrontation zwischen den USA und China darum, dass Marineschiffe dicht aneinander vorbeifahren und Überwachungsflugzeuge von Kampfjets bedrängt werden. Das Risiko einer solchen Taktik ist ein versehentlicher Zusammenstoß, ein irrtümlich abgefeuerter Schuss oder ein missverstandener Befehl. Solch ein Zwischenfall könnte zu Vergeltungsmaßnahmen führen und es ist nicht abzusehen, wo diese enden könnten.

Beide Seiten halten sich in der Regel mit direkten militärischen Aktionen zurück, da sie ganz offensichtlich Gefahr laufen etwas auszulösen, das zum Dritten Weltkrieg führen könnte. China will im Moment keinen Krieg. Aber die Aufmerksamkeit des Volkes von inländischen Problemen auf einen ausländischen Feind zu lenken, ist ein alter Trick, den Regierungen anwenden, um das Volk in Zeiten der Unsicherheit zu einen. Das Volk unter der Flagge zu versammeln, ist eine bewährte Methode, um Unterstützung zu gewinnen.

Wenn Chinas Führung beschließt, dass das Risiko eines Legitimitätsverlusts im eigenen Land größer ist als das Risiko eines Konflikts mit den Vereinigten Staaten, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Krieges dramatisch an.

Ich sage es nicht voraus, aber Kriege haben schon wegen weniger angefangen. Wie Mick Jagger sang, ist ein Krieg zwischen den USA und China „nur einen Schuss entfernt“.

Das schmutzige Geheimnis der Regierung

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

die Inflation wird oft als eine versteckte Steuer für die armen und mittleren Bevölkerungsschichten bezeichnet. Das ist eine gute Beschreibung. Die Politiker wissen, dass sie auf Ablehnung stoßen, wenn sie versuchen, eine direkte Steuererhöhung durchzusetzen (was sie aber nicht davon abhält, es zu versuchen).

Die Inflation wirkt auf die gleiche Weise wie eine Steuererhöhung. Sie verringert die Last der Staatsverschuldung. Der Nominalbetrag der Schulden bleibt durch die Inflation unverändert, aber die reale Schuldenlast schrumpft, weil sich der Wert der Währung verringert. Gleichzeitig muss die Bevölkerung für sämtliche Waren und Dienstleistungen mehr bezahlen, weil die Preise steigen.

Wenn die Bevölkerung aufgrund der Inflation mehr zahlt und die Regierung die Schulden (real) reduziert, ist das das Gleiche wie eine Steuererhöhung, um das Defizit zu reduzieren. Die Regierung mag die Inflation lieber als Steuererhöhungen, weil sie nicht dafür stimmen muss.

Viele Menschen verstehen nicht ganz, wie die Inflation als eine Steuererhöhung funktioniert, obwohl sie die Auswirkungen einer hohen Inflation jedes Mal spüren, wenn sie an der Zapfsäule halten oder ihren Wocheneinkauf im Supermarkt erledigen.

Eine hohe Inflation führt dazu, dass die Menschen mehr für lebensnotwendige Dinge wie Benzin und Lebensmittel ausgeben müssen, sodass sie weniger für alles andere ausgeben können, einschließlich Restaurants, Kleidung, Reisen, Unterhaltung und Haushaltsgegenstände.

Schließlich führt der Nachfrageausfall in diesen nicht lebensnotwendigen Bereichen zu Entlassungen, Unternehmensauflösungen und schließlich zu einer Rezession. Genau das könnte derzeit in der US-Wirtschaft passieren.

Technisch gesehen befinden sich die USA derzeit in einer Rezession, jedoch war der Rückgang des BIP bisher eher gering. Das könnte noch viel schlimmer werden, wenn die Nachfrageseite durch die Inflation und die Straffung der Geldpolitik seitens der US-Notenbank Fed zerstört wird.

Eine Entwicklung, die die US-Wirtschaft vorerst am Laufen hält, ist die Tatsache, dass die Amerikaner versuchen, die Inflation zu bewältigen, indem sie ihre Kreditlinien für Kreditkarten ausschöpfen. Das ist nur ein Notbehelf und nicht nachhaltig.

Die Zinsen auf Kreditkartenguthaben können 20 % oder mehr betragen. Die Inflation liegt derzeit bei etwa 9 %. Das bedeutet, dass die Kreditkartensalden sogar noch schneller wachsen als die Inflation, was schließlich dazu führen wird, dass viele Amerikaner keinen neuen Kredit mehr bekommen.

Dann wird die Zerstörung der Nachfrage mit voller Wucht einsetzen. Die Amerikaner werden mit einer hohen Inflation und hohen Kreditkartenrechnungen konfrontiert sein.

Das ist ein Rezept für eine tiefe Rezession und möglicherweise einen vollständigen wirtschaftlichen Zusammenbruch, je nach Schwere der Krise. Seien Sie vorbereitet, es wird kommen.

Die Fed vs. die Wirtschaft

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

die US-Notenbank gegen die Wirtschaft – so lässt sich die aktuelle Situation zusammenfassen. Einige von Ihnen werden nun sagen: „Moment mal, sollte die Fed nicht die Wirtschaft unterstützen?“ Nun, nicht ganz. Sie will vielleicht der Wirtschaft helfen, aber die Wirtschaft zu unterstützen, ist nicht ihre primäre Aufgabe. Die primäre Aufgabe ist die Unterstützung der Banken. Die Fed wurde im Wesentlichen gegründet, um das Bankensystem zu stützen und Bankausfälle zu verhindern. Alles andere, was sie zu erreichen versucht, wie Preisstabilität und maximale Beschäftigung, ist zweitrangig.

Es ist also nicht selbstverständlich, dass die Fed immer die besten Interessen der Wirtschaft verfolgt. Vielen ist das nicht bewusst, aber es ist wichtig, sich das vor Augen zu halten. Jeder weiß, dass die Fed derzeit die Zinssätze anhebt. Aber welche Zinsen sind das genau? Der Zinssatz, den die Fed tatsächlich anhebt, wird als Fed Funds Target Rate bezeichnet. Das ist der Zinssatz, zu dem sich die Banken untereinander Geld leihen, um ihre Mindestreserveanforderungen auf Tagesgeldbasis zu erfüllen. Die Fed Funds sind die Beträge, die sich die Banken untereinander leihen, um ihre Übernacht-Reserveanforderungen zu erfüllen.

Es handelt sich also um einen extrem kurzfristigen Zinssatz. Die Fed nutzt diesen Zinssatz, um die Geldmenge zu kontrollieren, die Inflation zu dämpfen und andere wirtschaftliche Ziele zu erreichen.

Die Fed strebt einen Zinssatz an, den es nicht mehr gibt

Ich möchte an dieser Stelle nicht auf die Mechanismen des Bankensystems eingehen, aber hier ist der wesentliche Punkt, den ich ansprechen möchte: Seit etwa 12 oder 13 Jahren, als die Fed während der großen Finanzkrise begann, das System mit Geld zu fluten, gibt es keinen echten Fed-Funds-Markt mehr. Momentan befinden sich die Reserven in der Nähe des Allzeithochs. Mit anderen Worten: Die Banken haben überschüssige Reserven in Höhe mehrerer Billionen Dollar, die über den Anforderungen liegen.

Es gibt also keine Knappheit an Reserven und daher gibt es auch keine Übernachtkredite zur Deckung der Mindestreserveanforderungen, da alle Banken über überschüssige Reserven verfügen. Die Fed strebt also einen Zinssatz an, den es gar nicht mehr gibt. Warum tut sie das?

Die Banken verleihen nicht untereinander, sondern an die Fed in Form von Überschussreserven. Dabei handelt es sich um Einlagen bei der Fed, für die die Fed Zinsen zahlt. In gewissem Sinne sind die Zinsen auf Überschussreserven also ein moderner Ersatz für den alten Leitzins.

Aber dieses Geld wird im Grunde sterilisiert. Es verbleibt im Bankensystem, ohne seinen Weg in die Realwirtschaft zu finden. Aus diesem Grund haben die QE-Maßnahmen der Fed nach 2008 nie zu einer Inflation der Verbraucherpreise geführt. Die Inflation, die wir heute erleben, hat nichts mit QE zu tun.

Der Einfluss der Fed auf die langfristigen Zinsen ist begrenzt

Die Fed kontrolliert eigentlich nur den Tagesgeldsatz. Auf die längerfristigen Zinssätze, z. B. für zehnjährige Staatsanleihen, hat sie keinen vergleichbaren Einfluss. Die Fed kann die Zinssätze für zehnjährige Staatsanleihen bis zu einem gewissen Grad mit quantitativer Lockerung oder quantitativer Straffung durch Käufe und Verkäufe auf dem Markt beeinflussen. Sie kann den Zinssatz ein wenig bewegen, aber dieser Einfluss ist begrenzt.

Der Markt für zehnjährige Staatsanleihen ist signifikant größer als die Fed. Es handelt sich um den tiefsten und liquidesten Markt der Welt. Die Fed kontrolliert die langfristigen Zinssätze also nicht direkt und sie hat auch nicht die Möglichkeit, dies zu tun. Wie also kann eine Anhebung des Leitzinses die Inflation verringern?

Die Angebotsseite

Es gibt zwei Hauptursachen für die Inflation. Es gibt die Angebotsseite und es gibt die Nachfrageseite. Beide können die Inflation anheizen, aber sie sind sehr unterschiedlich in ihrer Wirkungsweise.

Die Angebotsseite entsteht, wie der Name schon sagt, durch den Input. Momentan ist das Angebot aber einfach nicht vorhanden. Die Agrarpreise steigen, weil die Düngemittelpreise steigen. Die Ölpreise steigen, weil es eine weltweite Knappheit gibt und die Lieferketten unterbrochen sind.

Tatsächlich muss ich meine Bemerkungen zur Ölknappheit präzisieren. Steigende Benzinpreise haben nur wenig mit der Ölversorgung zu tun. Es gibt an sich keine Ölknappheit, jedoch gibt es in den Vereinigten Staaten einen Mangel an Raffineriekapazitäten. Man füllt kein Rohöl in den Tank, sondern Benzin, Diesel oder Kerosin. All das muss raffiniert werden, und genau da liegt der Engpass.

Eine Erhöhung der Zinssätze wird weder den Anbau von Pflanzen noch die Ölproduktion steigern

Die Verknappung einiger Raffinerieprodukte nimmt also zu und das ist auch der Grund für die aktuellen extrem hohen Preise. Die Transportkosten fließen zusätzlich in die Preise ein.

Was kann die Fed also dagegen tun? Nichts. Bohrt die Fed nach Öl? Betreibt die Fed eine Farm? Fährt die Fed einen Lastwagen? Lenkt die Fed ein Frachtschiff über den Pazifik oder verlädt Fracht im Hafen von Los Angeles? Nein, sie tut nichts von alledem und deshalb kann sie diesen Teil des Problems nicht lösen. Eine Anhebung der Zinssätze hat keine Auswirkungen auf die Engpässe auf der Angebotsseite, die wir beobachten. Und das ist der Grund für die Inflation.

Da die Fed die Krankheit falsch diagnostiziert hat, wendet sie die falsche Medizin an. Eine straffe Geldpolitik wird einen Angebotsschock nicht lösen. Solange die Versorgungsengpässe nicht behoben sind, werden die Preise weiter steigen. Eine straffe Geldpolitik wird jedoch den Verbrauchern schaden, die Sparquote erhöhen und die Hypothekenzinsen ansteigen lassen, was dem Wohnungsbau schadet.

Die Nachfrageseite

Dann gibt es noch die nachfrageseitige Inflation. Diese tritt auf, wenn die Menschen die Inflation in ihr alltägliches Verhalten einbauen, indem sie glauben, dass die Inflation bleiben wird. Käufe werden vorgezogen, da die Meinung vorherrscht, dass die Preise sowieso weiter steigen werden.

Die gleiche Logik gilt für den Kauf eines neuen Autos, eines neuen Hauses usw. Die Motivation, jetzt zu kaufen, beschleunigt die Nachfrage, weil die Verbraucher glauben, dass der Preis nur steigen kann. Diese Erwartungen können sich verselbstständigen und sich selbst verstärken, wenn die Menschen in die Läden strömen. Das Angebot kann nicht mithalten und die Preise steigen entsprechend. So weit sind wir noch nicht. Wir sind noch nicht an der Schwelle zum Nachfragesog, aber wir sind gefährlich nahe dran.

Werden Sie heute sofort loslaufen, um einen neuen Kühlschrank zu kaufen, weil Sie befürchten, dass der Preis steigt? Wahrscheinlich nicht. Sie sind sich der Preiserhöhungen sicherlich bewusst. Sie sehen sie an der Tankstelle und im Lebensmittelgeschäft. Aber zumindest bisher hat sich dieser Teil des Verhaltens nicht sehr verändert.

Das Heilmittel ist vielleicht schlimmer als die Krankheit

Die Fed kann kein Angebot schaffen, aber sie kann die Nachfrage zerstören. Wenn sie die Zinssätze weit genug anhebt, werden die Hypothekenzinsen steigen und mit ihnen die monatlichen Zahlungen. Die Menschen werden keine Häuser mehr kaufen und die Kreditkartensalden werden steigen, weil sie höhere Zinsen zahlen müssen. Die Finanzierung beginnt zu versiegen, was sich auf die gesamte Wirtschaft auswirkt. Die Fed kann also die Nachfrage zerstören, aber nur auf Kosten der Wirtschaft. Die Inflation kommt jedoch von der Angebotsseite und dagegen kann die Fed nichts unternehmen.

Sie kann genug Nachfrage zerstören, um die Inflation vielleicht zu senken, aber nur durch Zerstörung der Wirtschaft. Und genau das ist der Punkt: Die Vorstellung, dass die Fed die Inflation bekämpfen kann, ohne die Wirtschaft zu zerstören, ist falsch.

Ich fürchte, wir werden das auf die harte Tour herausfinden.

Keine Rezession, sondern eine Depression

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

zurzeit wird viel über die Rezession gesprochen. Befinden wir uns gerade in einer solchen? (Wir werden die technische Antwort am Donnerstag geben.)

Die PR-Experten in der Biden-Regierung und die Medien versuchen natürlich, eine Rezession neu zu definieren, um dem Nachrichtenzyklus einen Schritt voraus zu sein.

Aber heute möchte ich den Blick über den Tellerrand wagen und das große Ganze betrachten. Worum geht es?

Die Wirtschaft steckt weiterhin in der Neuen Großen Depression fest.

Ich habe schon früher über die Neue Große Depression gesprochen. Aber seit ich das letzte Mal darüber geschrieben habe, habe ich viele neue Leser gewonnen, die mit dem Begriff vielleicht nicht vertraut sind – oder mit den Gründen, warum wir uns in einer Depression befinden.

Und langjährige Leser, die mit dem Begriff vielleicht vertraut sind, könnten eine Erinnerung gebrauchen. Legen wir los!

Eine Depression? Wirklich?

Ich habe behauptet, dass die Vereinigten Staaten eine neue große Depression durchleben, die 2007 begann. Sie ist Teil einer größeren globalen Depression, der ersten seit den 1930er Jahren. Diese Neue Große Depression wird auf unbestimmte Zeit andauern, wenn in den kommenden Jahren keine politischen Änderungen vorgenommen werden.

(Ich habe sogar ein ganzes Buch über die Neue Große Depression geschrieben und darüber, wie Sie während dieser Zeit tatsächlich erfolgreich sein können. Hier können Sie einen Blick darauf werfen).

Die derzeitige wirtschaftliche Misere als Depression zu bezeichnen, ist für die meisten Anleger eine Überraschung. Und ich gebe zu, dass das Gerede von einer neuen Depression bestenfalls verwirrend wirkt. Wo sind die Suppenschlangen? Wo ist die Arbeitslosenquote von 25 %?

Den Anlegern wurde gesagt, dass sich die Wirtschaft in einem Aufschwung befindet, der 2009 begann. Dieser wurde durch COVID im Jahr 2020 unterbrochen, aber nach dem Ende der Lockdowns waren wir wieder auf dem Weg zum Wachstum.

Natürlich sprechen Mainstream-Ökonomen und TV-Talker nie von einer Depression.

Wirtschaftswissenschaftler mögen das Wort „Depression“ nicht, weil es keine exakte mathematische Definition hat. Für Ökonomen ist alles, was nicht quantifiziert werden kann, nicht existent. Diese Ansicht ist eine der vielen Schwächen der modernen Wirtschaftswissenschaften.

Eine Verschwörung des Schweigens

Niemand, der jünger als 90 Jahre ist, hat bisher eine Depression erlebt. Die meisten Anleger wissen nicht, was eine Depression ist und wie sie sich auf die Vermögenswerte auswirkt. Wirtschaftswissenschaftler und politische Entscheidungsträger dagegen hüllen sich in Schweigen. Es ist kein Wunder, dass die Anleger verwirrt sind.

Andere Beobachter können auf die sinkende Arbeitslosigkeit und die steigenden Aktienkurse in den Jahren vor COVID als Beweis dafür verweisen, dass wir uns nicht in einer Depression befanden. Sie übersehen jedoch, dass während einer Depression die Arbeitslosigkeit sinken und die Aktienkurse steigen können. BIP-Wachstum, steigende Aktienkurse und sinkende Arbeitslosigkeit können auch in Depressionen auftreten.

Die Große Depression dauerte von 1929 bis 1940. Sie bestand aus zwei technischen Rezessionen von 1929-1932 und erneut von 1937-1938. Die Zeiträume 1933-1936 und 1939-1940 waren technisch gesehen Wirtschaftsaufschwünge. Die Arbeitslosigkeit ging zurück und die Aktienkurse stiegen.

Doch die Depression hielt an, weil die USA erst 1941 wieder ihre potenzielle Wachstumsrate erreichten. Die Aktien- und Immobilienpreise erreichten erst 1954, ein Vierteljahrhundert nach Beginn der Depression, wieder ihren Höchststand von 1929.

Um Depressionen zu verstehen, muss man also zunächst einmal die richtige Definition finden. Das ist entscheidend.

Die wahre Bedeutung der Depression

Sie können sich eine Depression als einen kontinuierlichen Rückgang des BIP vorstellen. Die Standarddefinition einer Rezession sind zwei oder mehr aufeinanderfolgende Quartale mit sinkendem BIP und steigender Arbeitslosigkeit. Da eine Depression als etwas Schlimmeres als eine Rezession verstanden wird, gehen die Anleger davon aus, dass es sich um einen besonders langen Zeitraum des Rückgangs handeln muss.

Aber das ist nicht die Definition einer Depression.

Die beste Definition, die jemals angeboten wurde, stammt von John Maynard Keynes in seinem Klassiker The General Theory of Employment, Interest and Money von 1936. Keynes sagte, eine Depression sei „ein chronischer Zustand unterdurchschnittlicher Aktivität über einen beträchtlichen Zeitraum hinweg ohne erkennbare Tendenz zur Erholung oder zum völligen Zusammenbruch“.

Keynes sprach nicht von einem sinkenden BIP, sondern von einer „subnormalen“ Aktivität. Mit anderen Worten: Es ist durchaus möglich, in einer Depression Wachstum zu haben. Das Problem ist, dass das Wachstum unter dem Trend liegt. Es ist ein schwaches Wachstum, das nicht ausreicht, um genügend Arbeitsplätze zu schaffen oder die Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen. Das ist genau das, was die Vereinigten Staaten heute erleben.

Der langfristige Wachstumstrend für das US-BIP liegt bei etwa 3 %. Ein höheres Wachstum ist für kurze Zeiträume möglich. Es könnte durch neue Technologien verursacht werden, die die Produktivität der Arbeitnehmer verbessern. Oder es könnte auf den Eintritt neuer Arbeitskräfte in den Arbeitsmarkt zurückzuführen sein. Von 1994 bis 2000, der Hochphase des Clinton-Booms, lag das Wachstum der US-Wirtschaft im Durchschnitt bei über 4 % pro Jahr.

Während eines dreijährigen Zeitraums von 1983 bis 1985, in der Hochphase des Reagan-Booms, lag das Wachstum der US-Wirtschaft im Durchschnitt bei über 5,5 % pro Jahr. Diese beiden Zeiträume waren ungewöhnlich stark, aber sie zeigen, wozu die US-Wirtschaft mit der richtigen Politik in der Lage ist.

Wachstum unter dem Trend

Im Gegensatz dazu lag das Wachstum in den USA von 2007-2013 bei durchschnittlich 1 % pro Jahr. Bis 2020 war das Wachstum nur geringfügig höher. Dann kam das Jahr 2020. Man könnte sagen, dass die schwere, von einer Pandemie ausgelöste Rezession im Jahr 2020 ein einmaliger Ausreißer war, aber das Wachstum für das vorangegangene Jahrzehnt lag unter dem langfristigen Trend.

Das BIP-Wachstum von 10 % im Jahr 2021 kann nicht berücksichtigt werden, da die Wirtschaft im Jahr 2020 praktisch zum Erliegen gekommen ist und dieses Wachstum auf einer sehr niedrigen Ausgangsbasis beruht.

Der größere Trend, den wir erlebt haben, ist die Bedeutung der Depression. Auch hier handelt es sich nicht unbedingt um negatives Wachstum, sondern um ein Wachstum unterhalb des Trends. Das vergangene Jahrzehnt mit einem Wachstum von unter 2 %, während das historische Wachstum bei 3 % liegt, ist eine Depression, genau wie Keynes sie definiert hat.

Jetzt befinden wir uns daher entweder in oder auf dem Weg zu einer echten Rezession.

Lassen wir die heutigen Unterbrechungen der Lieferketten und die Inflation, die zum großen Teil darauf zurückzuführen ist, einmal beiseite. Schon bevor sie zu einem Problem wurden, war das Wachstum nicht stark, weil das Problem in der Wirtschaft nicht monetär, sondern strukturell war.

Die Wirtschaft braucht strukturelle Veränderungen

Das ist der eigentliche Unterschied zwischen einer Rezession und einer Depression. Rezessionen sind zyklischer und monetärer Natur. Depressionen sind anhaltend und strukturell bedingt. Was meine ich mit strukturellen Veränderungen?

Veränderungen in der Steuer- und Regulierungspolitik. Die Liste ist lang, aber sie würde Dinge wie niedrigere Steuern, die Genehmigung der Keystone-Pipeline (Sie sind gemeint, Joe Biden!), eine Ausweitung der Öl- und Gasproduktion, weniger staatliche Vorschriften und ein verbessertes Geschäftsklima in Bereichen wie Arbeitsrecht, Prozessreform und Umwelt umfassen.

Sie beinhalten weder „Build Back Better“ noch einen „Green New Deal“. Es handelt sich um strukturelle Veränderungen, aber die falschen strukturellen Veränderungen. Sie würden alles nur noch schlimmer machen.

Die Macht, strukturelle Änderungen vorzunehmen, liegt beim Kongress und dem Weißen Haus. Solange keine strukturellen Änderungen per Gesetz vorgenommen werden, wird diese neue Depression anhalten, und die Fed ist machtlos, daran etwas zu ändern.

Falsche Anfänge, falsche Aufbrüche

Was sie zu einer Depression macht, ist ein anhaltendes Wachstum, das unter dem Trend liegt und nie zu seinem Potenzial zurückkehrt. Genau das ist es, was die US-Wirtschaft erlebt hat und immer noch erlebt. Die Neue Depression ist im Gange.

Das Wachstum scheint nie in Schwung zu kommen. Erst gibt es einige Anzeichen von Wachstum, und dann fällt die Wirtschaft schnell wieder in einen Modus mit geringem oder gar keinem Wachstum zurück. Der Grund dafür ist einfach.

Normalerweise wird ein Aufschwung durch die Ausweitung der Kreditvergabe und steigende Löhne durch die Federal Reserve angetrieben. Wenn die Inflation zu hoch oder die Arbeitsmärkte zu angespannt werden, erhöht die Fed die Zinsen. Dies führt zu einer Verknappung der Kredite und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Diese normale Expansions-Kontraktions-Dynamik hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg wiederholt eingestellt. Sie wird in der Regel von der Federal Reserve gesteuert, um eine zu hohe Inflation während der Expansion zu vermeiden und die Arbeitslosigkeit während der Kontraktion zu lindern.

Das Ergebnis ist eine vorhersehbare Welle von Expansion und Kontraktion, die von den monetären Bedingungen bestimmt wird. Und genau da stehen wir heute.

Leider ist ein Ende der Neuen Großen Depression nicht in Sicht.