der DAX ist derzeit vielleicht der Index der Stunde. Seit Jahresbeginn schaffte der deutsche Leitindex einen Zuwachs von fast 2.000 Zählern oder rund 17 %. Auch in dieser eigentlich eher schwachen Woche legte der Index noch einige Punkte obendrauf.
Weniger inspiriert zeigten sich hingegen US-Aktien aus dem Technologiebereich. So büßte der NASDAQ 100 etwas über 1 % ein. Hier belastete vor allem eine mittelschwere Korrektur der Alphabet-Aktie. Der Titel sackte nach Quartalszahlen um über 8 % ab.
Das Internet-Unternehmen steigerte im abgelaufenen Quartal dem Umsatz um 19 % und blieb damit hinter den Markterwartungen zurück. Die Gewinnentwicklung hingegen überzeugte eigentlich. Allerdings muss Alphabet nun eine Strafe in Höhe von knapp 1,5 Milliarden Euro an die EU bezahlen. Die dänische Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager ist der Meinung, dass das Unternehmen jahrelang seine marktbeherrschende Position ausgenutzt hat.
Und da hat die Dame durchaus Recht. Alphabet verfügt derzeit alleine über 8 verschiedene Internet-Plattformen, die regelmäßig von mindestens 1 Milliarde Menschen genutzt werden. Daran wird sich auch nach der Geldstrafe selbstredend nicht viel ändern. Alphabet wird auf absehbare Zeit, auch wenn die Geschäftszahlen kurzfristig nicht gänzlich überzeugten, ein Leuchtturm im Internet bleiben. Die Google-Suche, die Video-Plattform YouTube, das Smartphone-System Android oder der Mail-Dienst GMail sind praktisch jedem Internetnutzer ein Begriff und stellen den Erfolg des Geschäftsmodells auch künftig sicher.
Adidas war und ist der beste DAX-Wert
Die Adidas-Aktie ist ein Phänomen. In den vergangenen 3 Jahren hat sich der Titel ziemlich genau verdoppelt. Auf 5-Jahressicht steht sogar ein Kursplus von fast 200 % zu Buche. Damit war Adidas in diesem Zeitraum der stärkste DAX-Wert, der in diesem Zeitraum dauerhaft dem Index angehörte. Wer diesen Titel gekauft, hat wirklich alles richtig gemacht!
Und immer noch scheint das Ende der Fahnenstange nicht erreicht. So legt die Sport-Aktie heute über 7 % zu.
Ursächlich für den erneuten Kursschub waren starke Quartalszahlen. So wuchs der Umsatz um 6 %. Den Gewinn steigerte der fränkische Sportartikler sogar um 17 % auf 875 Millionen Euro. Und es kommt noch besser: Die Unternehmensführung erwartet im zweiten Halbjahr sogar eine Beschleunigung des Gewinnwachstums. Keine Frage: Die Franken haben zurzeit den Dreh raus und wissen vor allem, wie man in den Schwellenländern punktet und richtig gut verdient.
Im Vergleich der letzten Jahre ist die Aktie noch nicht einmal überteuert. Derzeit wird der Titel mit dem 21fachen seines erwarteten Gewinns bewertet. Zum Vergleich: 2016 wies die Adidas-Aktie in KGV von fast 30 auf. Also gilt: Lassen Sie hier etwas Ruhe einkehren und dann nehmen Sie sich den Titel nochmal zur Analyse vor. Das dürfte sich für Sie lohnen!
die Investoren waren sehr zufrieden. Rund 5 % legte die Apple-Aktie nach Bekanntwerden der Quartalszahlen zu. Dabei musste der Smartphone-Hersteller einen spürbaren Gewinnrückgang verbuchen.
Die Zahlen im Detail: Unter dem Strich verdiente man knapp 11,6 Milliarden US-Dollar und somit 16 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz verringerte sich um 5 %. Ursächlich hierfür war ein schwacher Absatz des Flaggschiff-Produktes iPhone. Hier gingen die Umsätze um 17 % auf 31 Milliarden US-Dollar zurück.
Gefragt waren hingegen die iPad-Modelle. Hier weitete man den Umsatz um satte 22 % aus. Allerdings hat Apple gemessen an der Stückzahl keine nennenswerten Zuwächse geschafft. Allerdings hat die Unternehmensführung zuvor spürbare Preiserhöhungen für das iPad durchgesetzt.
Unterdessen entwickelt sich die Servicesparte im Konzern zunehmend zum Renditeturbo. Hier meldete man einen Zuwachs von 16 %. Immer mehr Nutzer stehen auf die kostenpflichtigen App- und Musikangebote des US-Unternehmens.
Zügige Expansion mit neuen Streaming- und Video-Plattformen
Und Apple hat hier noch viel vor: Die Servicesparte soll in den kommenden Monaten mit großem Aufwand zügig ausgebaut werden. Dazu wird man Ende des Jahres in Konkurrenz zu Netflix einen eigenen Streaming-Dienst starten. Gleichzeitig läuft die neue Apple-Plattform für Videospiele an. Dieses Servicepaket wird man abrunden durch die Einführung einer eigenen Kreditkarte, um die Kundenbindung nochmals zu verbessern.
Apple jammert also nicht über die abnehmenden iPhone-Absätze, sondern hat sofort ein neues Wachstumsfeld identifiziert. Richtigerweise baut man dieses Feld nun konsequent aus.
Aber auch das iPhone ist noch lange nicht abgeschrieben. Man arbeitet bereits am neuen Modell, das dann im kommenden Jahr auf den Markt kommen wird. Diese Smartphones werden dann den neuen Übertragungsstandard 5G beherrschen und damit im Vergleich zur aktuellen Generation dem Kunden endlich einmal wieder greifbare technische Neuerungen liefern.
Das war zuletzt eigentlich bei allen Smartphone-Herstellern ein kleines Problem: Die neuen Geräte unterschieden sich nur noch in Details von ihren Vorgängern. Der Kaufanreiz war also nur noch gering. Das wird sich nun 2020 ändern.
Fazit: Die Apple-Aktie ist gerade für konservative Investoren ein unverzichtbares Basisinvestment im Technologie-Segment. Zwar wächst man nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit. Dafür liefert die Aktie inzwischen zahlreiche defensive Qualitäten, wie sie für Unternehmen aus der Internet- und Software-Branche eher untypisch sind. So ist die Bewertung (KGV unter 20) wirklich moderat. Zudem wird Apple erneut die Quartalsdividende um 5 % auf 0,77 US-Dollar je Aktie anheben. Außerdem wird die Unternehmensführung das laufende Aktienkaufprogramm nochmals mächtig um 75 Milliarden US-Dollar aufstocken.
Chartkommentar: Ende 2018 geriet die Aktie gemeinsam mit dem Gesamtmarkt unter Druck. Solche Kursrücksetzer sind für Sie immer ein guter Einstiegszeitpunkt. Denn die Aktie wird auch künftig jeden Rücksetzer schnell wieder aufholen. Mit anderen Worten: Auf dieses Unternehmen und seine Aktie ist Verlass.
Morgen lesen Sie an dieser Stelle wieder meinen bewährten Marktbericht. Hier erfahren Sie, wie sich die letzten Quartalszahlen von Apple, Amazon oder Alphabet auf den Gesamtmarkt ausgewirkt haben. Hier sind Sie immer in nur 2 bis 3 Minuten auf dem neuesten Stand und wissen ganz genau, wie Sie Ihr Depot weiter optimieren. Für Sie eine kostenlose und unschätzbare Dienstleistung!
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