Gold: Das Investment der Stunde

Lieber Börsianer, 

ich reibe mir verwundert die Augen. Gold startet wieder mächtig durch und hat jüngst sogar die Marke von 1.500 US-Dollar je Unze genommen. Damit ist es so wertvoll wie seit rund 6 Jahren nicht mehr. Keine Frage: Der Goldmarkt ist für uns wieder attraktiv. Bereits im Juni generierte das gelbe Metall ein lupenreines Kaufsignal. Betrachten Sie hierzu bitte den folgenden Chart! 

Was sind die Hintergründe? Die Stimmung an den Aktienmärkten sowie in der Realwirtschaft ist einfach schlecht, wie in der vergangenen Woche auch der ifo-Geschäftsklimaindex für die Weltwirtschaft belegte. Das viel beachtete Stimmungsbarometer sackte um fast 8 Punkte auf minus 10 ab. Der Pessimismus ist nicht ganz neu, schließlich signalisiert der Index bereits seit Ende 2018 eine globale Stimmungseintrübung.  

Neu ist allerdings, dass die Experten nun auch für die nächsten 6 Monate pessimistisch sind. Zu Deutsch: Die aktuelle Situation ist schlecht, und die nahe Zukunft wird eine weitere Abschwächung der Weltkonjunktur bringen.  

In dieses Bild passen auch die erhebliche Rücksetzer bei den Ölpreisen. So verlor Brent-Öl in der vergangenen Woche massiv (-5,5 %). Auch Öl der US-Sorte WTI büßte spürbar ein.  

Zur Information: Öl und Gas haben natürlich in den vergangenen Jahren an Bedeutung für die Weltwirtschaft verloren, da immer mehr Wertschöpfung jenseits des klassischen Industriesektors stattfindet. Dennoch ist es immer noch ein bedeutendes Schmiermittel für die Weltkonjunktur. Vor allem die Intensität des jüngsten Preisrückgangs deutet auf die Verunsicherung der Marktteilnehmer hin. So verlor Brent-Öl in den letzten 3 Monaten fast 17 % seines ursprünglichen Wertes, und das trotz der anhaltenden Spannungen in der Straße von Hormus. Dort kann die Situation jeden Tag eskalieren und zu Engpässen in der globalen Ölversorgung führen.   

Aber: Die Stimmung kann sehr rasch drehen 

Investoren neigen gelegentlich zur Depression, die dann nur wenig später in Euphorie umschlagen kann. Und auch diesmal kann sich das Blatt rasch wenden. Denn schon im September startet die nächste Verhandlungsrunde zwischen Washington und Peking zur Beilegung des Handelskrieges. 

Es ist unwahrscheinlich, dass man alle Konfliktpunkte gleich aus der Welt räumen wird. Aber diese September-Treffen können den Auftakt für ein neues handelspolitisches Tauwetter markieren. Eine solche Entspannung dürfte den Aktienmarkt erheblich stimulieren. Vor allem die Stimmungsbarometer – wie etwa der eingangs erwähnte ifo-Index – werden in diesem Fall gleich ins Plus drehen.  

Überraschungspotenzial sehe ich auch in der festgefahrenen Brexit-Frage. Bekanntlich finden derzeit keine ernsthaften Verhandlungen zwischen Brüssel und London statt. Beide Seiten geben sich hartleibig und sehen kurzfristig keine Notwendigkeit für Neuverhandlungen bzw. Nachbesserungen am Brexit-Abkommen. Das muss allerdings nicht so bleiben. Grundsätzlich sind beide Seiten immer noch an einer Einigung interessiert.  

So gehen Sie jetzt taktisch vor: Kurzfristig rate ich von Neuanschaffungen noch ab. Noch ist zu viel Unsicherheit im Markt. Dennoch: Arbeiten Sie jetzt schon an Ihrer Kaufliste und legen Sie Ihre Kaufkandidaten fest! Dann sind Sie sofort handlungsfähig, wenn der Aktienmarkt wieder dreht. Und das wissen Sie als Börsianer: Wenn der Markt dreht, bleibt keine Zeit für langwierige Entscheidungen und umfassende Recherchen. Dann müssen einfach sofort die Kauforders an den Markt.  

Gold vor großem Comeback?

Lieber Börsianer, 

da werden Sie mir zustimmen. So richtig begeistert haben uns die Edelmetalle in den vergangenen Monaten, ja fast schon Jahren nicht mehr. Nach den rauschhaften Rekorden der Jahre 2011 und 2012 bröckelte z.B. Gold allmählich ab. Zuletzt freilich berappelte sich das gelbe Metall wieder. Allein in den vergangenen 4 Wochen legte es über 4 % zu. Auch auf Sicht von 6 oder 12 Monaten hat sich Gold zumindest besser entwickelt als die meisten Aktienmärkte. 

Was sind die Hintergründe der Erholung? Uns treibt gegenwärtig ein gewisser Konjunkturpessimismus um. Klar ist, dass die wichtigen Volkswirtschaften dieser Welt im laufenden Jahr nur noch verhalten wachsen werden. Möglicherweise sehen wir sogar in Deutschland eine längere Phase der Stagnation. Viele Analysten sind der Meinung, dass der seit 2009 anhaltende starke Wachstumszyklus nun zu Ende geht.  

Damit ist auch die befürchtete Zinswende vom Tisch. Schon jetzt hat sich die EZB festgelegt, dass es bis 2020 keine Straffung der Euro-Geldpolitik geben wird. Die US-Notenbank Fed wird wahrscheinlich spätestens im Juli den Leitzins um einen Viertelpunkt zurücknehmen. Die Marktzinsen haben diesen Zinsschritt bereits vorweggenommen. So sackten die Renditen der US-Staatsanleihen spürbar ab. Deutsche Renten notieren in den kurzen und mittleren Laufzeiten wieder klar im negativen Zinsterrain.  

Dieser Zusammenhang ist bekannt: Je niedriger der Zins, desto besser tendiert der Goldpreis. Wenn die Renten nur noch Verluste machen, gehen viele konservative Investoren gerne in den Goldmarkt. Inzwischen notiert Gold daher nur noch unwesentlich unter der Marke von 1.350 US-Dollar pro Unze. Und diese Marke ist hochinteressant. Sehen Sie selbst im folgenden Chart! 

Die Goldnotierung wird also nun in den kommenden Tagen auf einen oberen Widerstand – hier rot eingezeichnet – bei rund 1.350 US-Dollar auflaufen.  Sobald diese Marke geknackt wird, ist der Goldmarkt wieder offen. Dann sind Preise von knapp 1.600 US-Dollar je Unze durchaus realistisch. 

Geben Sie jetzt kein Gold aus der Hand! 

Meine Empfehlung: Geben Sie in den kommenden Wochen kein Gold aus der Hand. Anleger, die das Comeback der Edelmetalle etwas umfassender spielen wollen, sollten zudem einen Blick auf Silber werfen. Der kleine Bruder des Goldes weist gegenwärtig eine satte Under-Performance von fast 30 % auf. Es ist nicht weiter ungewöhnlich, dass die Preisschere zwischen den beiden Edelmetallen auch einmal mehrjährig aufgeht. Freilich laufen Gold und Silber am Ende immer irgendwann wieder zusammen. Ich erwarte daher, dass sich Silber in den kommenden Monaten signifikant stärker als Gold entwickeln wird.  

Wer also bei Edelmetallen nicht nur an Kapitalsicherung denkt, sondern auch an Rendite, holt sich jetzt als etwas Silber ins Depot. Das wird richtig spannend für Sie!