Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

ist es Ihnen eigentlich schon aufgefallen? 8 von 10 Healthcare-Aktien widersetzen sich vollständig dem Bärenmarkt. Mehr noch: Aktien wie Novo-Nordisk, AstraZeneca oder Thermo Fisher bringen sogar saubere Renditen und haben sich vom schwachen Gesamtmarkt völlig entkoppelt. Sind Sie bereits investiert in Pharma, Medizintechnik oder Laborausstattung? Wenn nicht, müssen Sie diesen Mangel in Ihrem Depot schleunigst beheben.

Wie gelingt den Aktien aus diesen Branchen diese Wunderperformance? Die Erklärung ist zunächst einfach: Gesundheit kennt keine Korrektur. Sie ist existenz-notwendig und muss auch dann stattfinden, wenn uns das Weihnachtsgeld gekürzt wird oder die Inflation schmerzhaft in unsere Kaufkraft beißt. Aber das ist nur die offensichtliche Dimension.

Diese Unternehmen bzw. Aktien folgen nicht unbedingt den typischen Gesetzen der Börse, sondern eher den Gesetzen der Medizin. Ein Beispiel: Ein neues Insulin-Präparat wird nach seiner Zulassung nochmals von den jeweiligen nationalen Ärztekommissionen geprüft und anschließend als führend in der Diabetes-Therapie bewertet. Die behandelnden Ärzte orientieren sich stark an dieser Empfehlung und werden von nun ab in den allermeisten Fällen dieses medizinisch führende Präparat verschreiben. Auf diese Weise entsteht für den Entwickler des Präparates zunächst eine kaum einnehmbare Marktposition oder ein sog. Burggraben. Diese Burggräben werden zusätzlich noch durch Patente für viele Jahre abgesichert.

Während also ein Autobauer auch mit dem fünft besten Kombi-Modell im Weltmarkt durchaus noch gutes Geld verdienen kann, hat das fünft beste Diabetes-Medikament im Medizinmarkt kaum noch Sonne.

Generell gilt: Die Healthcare-Branchen sind hochgradig innovationsgetrieben. Dafür stehen Begriffe wie Genschere, Immuntherapie, mRNA-Technologie oder Gen-Editierung. Wer hier beizeiten seine Pflöcke in den Medizinmarkt eingeschlagen hat, hat die Lizenz zum Gelddrucken. Die Kombination aus Innovation und Existenznotwendigkeit der Entwicklungen verleiht den erfolgreichen Unternehmen dieser Branchen ihre enorme Stärke und Krisenresistenz.

Das ist übrigens ein zentraler Vorzug dieser Unternehmen selbst gegenüber innovativen Tech-Unternehmen aus dem Silicon Valley. Denn die Anschaffung einer innovativen Software oder eines neuen Smartphones können Sie zumindest einmal verschieben. Die Einführung eines lebensrettenden Impfstoffs hingegen werden sie bestimmt nicht verschieben.

Zudem sind viele Gesundheits-Unternehmen ausgesprochen solide finanziert, weil sie in der Praxis nie rote Zahlen schreiben. Wenn Sie ein anerkanntes Pharma-Unternehmen finden, welches in den letzten Jahren irgendwann einmal Verluste erlitten hat, nennen Sie es mir bitte! Mir fällt selbst nach langer Überlegung keines ein. Wenn also nun die Zinsen steigen, kratzt dies Gesundheits-Unternehmen am wenigsten. Dann finanziert man Entwicklung und Forschung eben vorübergehend aus dem üppigen Eigenkapital.

Fazit: Die Zeit ist gekommen, um jetzt Pharma, Laborausstattung oder Medizintechnik in Ihren Depots überzugewichten. Träumen Sie nicht vorschnell von einer Marktwende, sondern investieren Sie dort, wo Sie auch in der Baisse Rendite schaffen! Hier holen Sie sich Healthcare und Gesundheit für Ihr Depot.