Verkommt der Euro zur Weichwährung? – Was bedeutet das?

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

die Welt ist in Aufruhr und mit ihr auch die Wechselkurse der wichtigsten Währungen unseres Planeten. Der Dollar erlebt eine ungeahnte Stärke. Krisenzeiten sind gut für den Dollar. Das wissen wir aus der Geschichte.

Die Weltleitwährung hat sich, angeführt durch die kräftigen Zinserhöhungen der US-Notenbank, wieder zu einem Hort der Stabilität entwickelt. Ganz anders sieht es beim Euro aus. Die europäische Gemeinschaftswährung ist seit Jahresbeginn um 12,7% abgerutscht. Auf Sicht von 12 Monaten sind es sogar 16,7%. In der Welt der Devisen ist das ein Erdbeben. Normalerweise schwanken die Wechselkurse der großen Weltwährungen nur um wenige Prozentpunkte pro Jahr.

Ein schwacher Euro belastet in erster Linie uns als Verbraucher. Denn viele Importe werden dadurch teurer. So kommt in Europa auf die ohnehin steigenden Energiepreise auch noch ein Sonderzuschlag, der durch unsere schwache Währung verursacht wird. Da der Euro weniger wert ist, müssen wir mehr Euro hinblättern, um die gleiche Menge Öl, Gas oder andere Rohstoffe zu erhalten.

Auf diese Weise importieren wir uns eine zusätzliche Inflation. Wenn Unternehmen teurer einkaufen, müssen sie die gestiegenen Beschaffungskosten an ihre Kunden weitergeben, um zu überleben. Preiserhöhungen sind die Folge. Sie erleben das gerade in vielen Bereichen. Gefühlt wird alles teurer.

Die schwache Währung ist aber auch ein Zeichen dafür, dass derzeit viel Geld aus Europa abfließt. Die Wechselkurse sind immer ein Spiegelbild von Angebot und Nachfrage. Sinkt die Nachfrage, fällt auch der Preis, in diesem Fall der Preis des Euro. Große Investoren antizipieren die Zinsunterschiede und legen ihr Geld derzeit lieber in den USA oder in anderen Weltregionen an.

Das kann aber zugleich auch eine Chance für uns sein. Denn wenn große Investoren das Interesse an Europa verlieren, sind die Kurse hier niedriger als in anderen Teilen der Welt. Das bedeutet, wir können unter Umständen auf Einkaufstour gehen und günstig Positionen ausbauen. Wo das gerade sinnvoll ist, zeige ich Ihnen in meinem Rendite-Telegramm.

Viele Deutsche haben Angst, dass der Euro zur Weichwährung verkommt. So weit ist es zum Glück noch nicht. Die stabilitätsorientierte Politik der deutschen Bundesbank hat immer noch Gewicht im EZB-Rat. Doch ganz so hart wie die D-Mark wird der Euro auch in den kommenden Jahren nicht sein.

Die Euro-Staaten haben zu viele Schulden angehäuft, um die Zinsen scharf zu erhöhen. Meine Prognose ist, dass die Zinssätze auf absehbare Zeit deutlich niedriger als in den USA sein werden. Das wird den Dollar gegenüber dem Euro in den kommenden Monaten daher weiter stärken. Die Wechselkurs-Parität von 1:1 wird deshalb noch nicht das Ende des Euro-Verfalls anzeigen. Kluge Anleger stellen sich darauf ein. Ich zeige Ihnen, wie Sie vom fallenden Euro sogar profitieren können.

Warum Tesla mein neuer Lieblings-Short ist

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

im Februar 2021 nannte ich MicroStrategy (Nasdaq: MSTR) die größte Short-Position auf dem Markt. An diesem Tag schloss die Aktie bei 876 USD.

Während ich schreibe, liegt sie bei 206 USD – ein Rückgang von mehr als 75 %. Und bei ihrem Jahrestief im Mai war sie auf 134 USD gefallen, was einem atemberaubenden Rückgang von 85 % entspricht.

Ich war wegen der Führung von MicroStrategy – insbesondere wegen des CEO – skeptisch. Jetzt stellt sich heraus, dass er in Washington D. C. wegen Steuerbetrugs angeklagt ist.

Ich glaube, dass Tesla (Nasdaq: TSLA) aus ähnlichen sowie auch anderen Gründen eine weitere gute Short-Position ist.

Tesla stellt großartige Autos her. Ich fahre ein Model 3. Ich war noch nie ein Autofan, aber ich LIEBE mein Auto. Es sieht toll aus und fährt großartig. Der einzige Grund, warum ich weiß, was Benzin kostet, ist, dass es mein Job ist, über diese Dinge Buch zu führen.

Allerdings kann ich nicht sagen, dass ich von Teslas Geschäft so begeistert bin wie von seinen glänzenden Autos. Nach jahrelangen Verlusten hat das Unternehmen im Jahr 2020 endlich die Gewinnzone erreicht. Aber hier ist etwas, worüber die Tesla-Bullen nicht sprechen werden: Der Goldesel von Tesla sind nicht die Autos. Es sind die Emissionsgutschriften (oder auch CO₂-Zertifikate genannt).

Unternehmen erhalten Emissionsgutschriften für die Reduzierung ihres Kohlenstoffausstoßes. Hersteller von Elektrofahrzeugen (EV) wie Tesla erhalten viele Emissionsgutschriften, weil EVs die Umwelt nicht so stark verschmutzen wie benzinbetriebene Autos.

Diese Gutschriften können gehandelt und an andere Unternehmen verkauft werden, die mit ihrem Kohlenstoffausstoß an ihre Grenzen stoßen, sodass diese Unternehmen wieder mehr Kohlenstoff ausstoßen können.

Tesla verkauft also Kohlenstoffgutschriften an Unternehmen wie General Motors (NYSE: GM), die mehr Kohlenstoff in die Umwelt pumpen – und das Unternehmen macht dabei einen Gewinn.

Im vergangenen Jahr hat Tesla mit dem Verkauf von Emissionsgutschriften 1,5 Milliarden USD verdient, was das Unternehmen aber erst bekannt gab, als es von der Securities and Exchange Commission (SEC) dazu gezwungen wurde.

Diese Zahl ist rückläufig. Im zweiten Quartal 2022 haben sich die Einnahmen aus den Emissionszertifikaten halbiert. Der Gewinn von Tesla in Höhe von 68 Millionen Dollar aus dem Verkauf einiger seiner Bitcoin-Bestände trug ebenfalls zu den Zahlen des zweiten Quartals bei.

Ein beträchtlicher Teil der Einnahmen von Tesla stammt also aus Aktivitäten, die nichts mit Autos zu tun haben, wobei der größte Teil davon die Kohlenstoffkompensationen sind, die rückläufig sind. Der wichtigste Aspekt meiner Baisse-These zu Tesla ist jedoch der Gründer und CEO des Unternehmens, Elon Musk.

Der Mann ist brillant und hat ein fantastisches Produkt geschaffen. Er hat das Spiel verändert – aber er hat sich ablenken lassen, und offen gesagt, führt er kein gutes Unternehmen.

Und ein erfolgreiches internationales Unternehmen zu führen, ist schwer. Noch schwieriger ist es, wenn man seine Zeit damit verbringt, in den Weltraum zu fliegen, Angebote für fremde Unternehmen (Twitter) abzugeben und sich mit ihnen in Rechtsstreitigkeiten zu verwickeln. Man könnte sagen, dass er sich nicht auf sein Autounternehmen fokussiert.

Musks freimütige, schroffe und impulsive Persönlichkeit hat ihm schon früher Ärger mit der Börsenaufsicht (SEC) eingebracht, z. B. als er twitterte, dass er erwäge, Tesla zu einem Preis von 420 Dollar an die Börse zu bringen und dass die Finanzierung gesichert sei. Das war ein Scherz. Irgendwie haben die sonst so heiteren Leute bei der SEC den Humor nicht verstanden.

Und Musks Verhalten, wie z. B. sein Ausrasten gegen die Federal Aviation Administration (Luftfahrtbehörde), die den Start eines seiner Raketenschiffe aufgrund von Sicherheitsproblemen verzögerte, hat ihn für einige Leute zu einem James-Bond-Schurken gemacht. Einige dieser Leute sind seine Kunden, die ihn möglicherweise nicht mehr unterstützen.

Jahrelang war Tesla das einzige Unternehmen, wenn es um Elektroautos ging. Heute haben die Käufer eine größere Auswahl, und einige der neuen Elektroautos, wie die von Lucid, sind wunderschön, schnell und machen Spaß beim Fahren.

Tesla hat mehr Konkurrenz als in der Vergangenheit und einen CEO, der möglicherweise einen Teil seiner Kunden verprellt und nicht ganz bei der Sache ist.

Tesla hat auch wegen der Misshandlung von Mitarbeitern Schlagzeilen gemacht. Vorwürfe der Belästigung, Diskriminierung und der Erzwingung von unbezahlten Überstunden haben nicht nur die Aufmerksamkeit der Medien, sondern auch der institutionellen Anleger auf sich gezogen.

Das bringt mich zum letzten Punkt meiner bärischen These zu Tesla: Die Aktie ist perfekt eingepreist.
Tesla wird zum 66-Fachen des Gewinns gehandelt, wobei für 2022 ein Gewinnwachstum von rund 85 % und für 2023 von 36 % erwartet wird. Das sind hohe Hürden, die es zu überwinden gilt. Jede Unterschreitung könnte die Aktie in den Abgrund stürzen lassen.

Die Autos von Tesla sind fantastisch. Der CEO ist brillant. Aber Tesla verdient nicht so viel Geld mit seinen eigentlichen Produkten, wie das Unternehmen glauben machen möchte. Außerdem wird Elon Musk im Laufe der Zeit immer mehr zu einem Platzhalter.

Ich glaube, dass Tesla in den nächsten 12 bis 24 Monaten auf 150 USD fallen könnte.

Gutes Investieren!

Putin wackelt ­– Chance für die Börse?

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

das System Putin wackelt im engsten Sinne des Wortes an allen innen und äußeren Fronten. Die Ukrainer haben binnen weniger Tage in der Region Charkiv die russische Front aufgerollt. Ihre Verbände sind nur noch wenige Kilometer von der russischen Grenze entfernt…

Gleichzeitig strengen einige liberale Stadt-Abgeordnete aus Sankt Petersburg ein Amtsenthebungsverfahren gegen den russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin an. Ein ungeheuerlicher Vorgang! Auf der anderen Seiten des politischen Spektrums dreschen die Ultranationalisten jetzt auf den Kreml und seine Offiziere ein. Der Tschetschene Ramsan Kadyrov hat sich bereits im Kreml zum Besuch angekündigt, um der Staatsführung einmal zu erklären, wie ein Krieg wirklich funktioniert.

Unterdessen proben immer mehr russische Oligarchen den Absprung. Man will den Wendehals machen, um auch in der neuen Zeit noch ein Faktor zu sein. Besonders weit vorgeprescht ist hier bereits in der vergangenen Woche ein Mann namens Michail Maratowitsch Fridman. Der Mann gehört zu den ganz Großen und Schweren der russische Wirtschaftselite. Über seine Holding Alfa Group mischt er unter anderem in der Öl- und Gasförderung, im Rohstoffhandel, in der Assekuranzbranche oder in der Telekommunikation mit.

Zum Imperium des Oligarchen gehört ferner die größte russische Privatbank Alfa Bank. Und jetzt wird es interessant. Denn die Alfa Bank beackert über eine Tochter ebenfalls den ukrainischen Finanzmarkt. Genau diese Tochter soll jetzt aus dem Privatvermögen des Herrn Fridman großzügig rekapitalisiert werden.

Eine Milliarde Dollar will der Oligarch auf diesem Weg der Ukraine zuschanzen. Mit den frischen Mitteln soll das Land den Wiederaufbau ankurbeln. Im Gegenzug wird sich Kiev dann in Brüssel einsetzen, dass die EU das eingefrorene Beteiligungsvermögen des Russen wieder warm und flüssig macht.

Wladimir Putin dürften die Planungen seines Landsmanns Michail Maratowitsch gar nicht in den Kram passen. Aber gut, Wladimir Putin wird seit einigen Tagen nicht mehr in jeder Angelegenheit nach seiner Meinung gefragt.

Kommen wir nochmal zu Michail Maratowitsch zurück: Sein Vermögen wurde vor dem Krieg auf knapp 16 Milliarden USD taxiert. Mittlerweile dürfte dieses Vermögen, sofern unter den gegebenen Umständen überhaupt liquidierbar, auf wenige hundert Millionen USD geschrumpft sein. Nun setzt er auf eine gewisse konstruktive Dynamik im Kreml, die am Ende möglicherweise das System Putin beseitigen wird. In einem solchen Szenario kann Fridman für sich eine ganz gewaltige Rendite erwarten. Denn dann sind seine Vermögenswerte wieder frei und milliardenschwer. Und noch mehr: Und seine russischen Beteiligungen können auch wieder operativ umfassend arbeiten und für ihn Geld verdienen.

Unsere persönliche Situation unterscheidet sich schon von derjenigen eines russischen Oligarchen. Trotzdem haben auch wir eine Chance auf eine erhebliche Aufwertung unseres Depots. Wenn sich im Kreml tatsächlich Dynamik und Veränderung auftut, kann das vor allem den europäischen Aktienmärkten eine ganz erhebliche Zwischenrallye bescheren.

Zunächst bleiben wir sachlich und cool. Wichtig ist aber, wir müssen die Entwicklungen in der Ukraine und besonders in Moskau jetzt ganz genau im Auge haben. Wenn der Putinismus zerfällt, müssen wir voll im Markt sein.

Deshalb preise ich heute einmal meinen Börsendienst Premium Chancen ausdrücklich als Politikdienst an. Sie werden erfahren, wenn Osteuropa in eine neue Zeit aufbrechen wird, und dann werden Sie gemeinsam mit mir richtig verdienen. Hier gehen Sie direkt zu den Premium Chancen.

Zum Abschluss sind unsere Gedanken nochmals bei den Menschen in der Ukraine. Meine Gedanken sind auch bei den jungen russischen Soldaten. Die letzten Tage habe gezeigt, wie wenig die kämpfen wollen. Die wollen nur heim. Lasst sie heimgehen!

Bärenmarkt: Jetzt noch verkaufen?

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

im Rückblick ist man immer schlauer. Wir denken uns, hätte ich doch nur verkauft, hätte ich doch jetzt eine höhere Cashquote, hätte ich doch einmal abgesichert. Ich zitiere einen ehemaligen sozialdemokratischen Politiker: Hätte … hätte … Fahrradkette.

In der Tat, der Blick in die Vergangenheit oder der Konjunktiv bringt uns jetzt nicht mehr viel.

Als Börsianer leben wir in der Gegenwart und stellen uns nun die Frage: Sollen wir in dem fortgeschrittenen Bärenmarkt jetzt doch noch verkaufen und Cashquote schaffen?

Okay, Sie waren zu offensiv, Sie waren zu stürmisch und nun sind Teile des Depots beschädigt. Jetzt hat der Markt Sie weich gekocht, und Sie tragen sich mit dem Gedanken, einmal mit großer Kelle ins Depot zu fahren. Sie möchten jetzt endlich Sicherheit haben.

Dieser Gedankengang ist nachvollziehbar, gleichwohl nur teilweise richtig. Ich rate Ihnen stattdessen, halten Sie an Ihrer offensiven Gangart fest, denn ganz offensichtlich sind Sie von offensiver Natur und segeln gerne hart am Wind. Das ist Ihre Stärke. Machen Sie sich jetzt nicht an der falschen Stelle schwach!

Natürlich kann ich Ihnen nicht versprechen, dass der Markt in den kommenden Wochen oder vielleicht sogar Monaten Stabilität findet. Vielleicht muss Ihr Depot noch einige Prozentpunkte südwärts. Gleichwohl rate ich Ihnen, jetzt die Zähne aufeinander zu beißen und jetzt schon in die Zukunft zu blicken. Denn der nächste Haussezyklus kommt. Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.

Trotzdem sollen Sie nicht die Hände in den Schoß legen und untätig bleiben. Forsten Sie nun Ihr Depot durch! Möglicherweise stoßen Sie dort auf die eine oder andere Position, von der Sie nicht mehr überzeugt sind.

Stellen Sie sich dabei eine Frage: Welche meiner Aktien – so schwach sie im Moment auch sein mögen – haben das Potenzial, bei der nächsten Hausse vorne zu sein? Diese Aktien werden vorne sein, weil sie einfach von unbestrittener Qualität sind. Diese Aktien sind nicht gefallen, weil sie schlecht waren oder sind, sondern weil der Gesamtmarkt gefallen ist.

Bei Ihrer kritischen Depotanalyse werden Sie freilich auch auf einige Positionen stoßen, die vor allem deswegen gefallen sind, weil sich ihre Perspektive dauerhaft eingetrübt hat, weil ihr Geschäftsmodell einfach nicht mehr wie in der Vergangenheit funktioniert. Genau diese Positionen werden bei der nächsten Hausse weiterhin unterdurchschnittlich abschneiden. Auch diese Schwach-Aktien werden schon steigen, aber eben weit schwächer als der Gesamtmarkt.

Einige Beispiele gefällig? Das Geschäftsmodell Video-Streaming hat nachhaltig an Attraktivität verloren. So wird Netflix sicherlich nicht zu den Kursraketen des nächsten Haussezyklus gehören. Das Geschäftsmodell des US-Unternehmens muss grundlegend renoviert werden. Es kann lange dauern, bis die Umbaumaßnahmen Früchte tragen. Eine ähnliche Situation sehe ich übrigens auch bei Meta Platforms (Facebook). Social Media ist nicht mehr neu oder originell.

Ein anderes Beispiel: Die BioNTech-Aktie hat sich halbiert, nun allerdings stabilisiert. Trotzdem fällt mir kein Grund ein, warum der Titel nächstens abheben soll. Natürlich wird man auch künftig reichlich Covid-Impfstoff verkaufen, wie andere Pharma-Unternehmen eben Grippe-Impfstoff. BioNTech braucht allmählich ein neues mRNA-Präparat. Gehen Sie einmal auf die Webseite des Unternehmens und recherchieren Sie unter dem Reiter „Pipeline“! Da werden Sie viele Kandidaten finden, nur freilich vor der Markteinführung steht davon zunächst keiner. Da sehe ich kaum Kursphantasie.

Schaffen Sie sich diese lauwarmen Geschäftsmodelle endlich vom Hals und schaffen Sie Platz für Neuware in Ihrem Depot! Ich wiederhole mich: Die nächste Hausse kommt. Und wenn das Startsignal erklingt, müssen Sie die richtigen Pferde auf der Rennbahn haben und keine Kaltblüter und andere Schindmähren.

Ich hätte da in meinem Börsendienst RENDITE TELEGRAMM einige Ideen für Sie: etwa ein US-Startup aus der E-Mobilität und Batterietechnologie. Dieses Rennpferd scharrt schon mit den Hufen und wartet nur darauf, dass sich das Gatter öffnet. Hier finden Sie weitere Infos zum RENDITE TELEGRAMM und meinen Rennpferden.

Wie ich meine Anlagestrategie dem Markt angepasst habe

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

im letzten Monat hat meine Tochter ihr erstes Studienjahr begonnen. Das bedeutet, dass ich jetzt zwei Studiengebühren bezahle, denn mein Sohn ist mittlerweile im vierten Jahr am College. Meine Frau und ich haben gute Entscheidungen getroffen, indem wir von dem Moment an, als wir erfuhren, dass wir Eltern werden, hart für die Ausbildung unserer Kinder gespart und investiert haben.

Aber wir hatten auch Glück. Das Geld, das wir investierten, wuchs während langer und starker Bullenmärkte. Sicher, wir mussten die Große Rezession überstehen (während der wir fleißig weiter investierten). Aber das Wissen um die langfristige Geschichte des Aktienmarktes – dass es immer aufwärts geht – machte es mir leicht, viele Jahre lang in aggressive Wachstumsaktien zu investieren.

Als meine Kinder die Highschool erreichten, begann ich, das Gaspedal bei ihren College-Fonds zu drosseln und wurde konservativer. Und als der Wechsel zum College absehbar war, trat ich auf die Bremse und nahm einen Großteil des Geldes aus den Aktien heraus und investierte es in Anlagen, die für uns da sein würden, wenn die Studiengebühren fällig würden.
Mit anderen Worten: Ich wollte die Gelder nicht mehr riskieren. Das Geld musste zu diesem Zeitpunkt verfügbar sein.

Ich habe also einige Gewinne verpasst. Aber ich habe auch den COVID-19-Crash im Jahr 2020 und den Bärenmarkt in diesem Jahr verpasst. Und das alles war für mich in Ordnung, denn ich konnte nachts schlafen, weil ich wusste, dass das Geld sicher war und wir in der Lage sein würden, die Rechnungen für die Studiengebühren zu bezahlen.

Was mein eigenes Geld betrifft, so bin ich nach wie vor am Aktienmarkt investiert und habe einige Anleihen als zuverlässige Einkommensquelle im Bestand. Ich habe auch einen Teil in Immobilien investiert und halte etwas Bargeld an der Seitenlinie, um neue Gelegenheiten wahrnehmen zu können. Ich bin aber nicht mehr ständig in Aktien investiert, wie ich es früher war.

Während des Dotcom-Booms wurde der Aktienmarkt zum nationalen Zeitvertreib. Finanzjournalisten wie Maria Bartiromo wurden zu Berühmtheiten und traten in Late-Night-Talkshows auf. Alles, worüber man reden konnte, waren Aktien, Aktien, Aktien. Und so blieb es auch in den nächsten 25 Jahren.

Das ergibt Sinn, wenn man darüber nachdenkt. Aktien können in kurzen Zeiträumen große Sprünge machen, was für große Medienberichte sorgt. Sie werden keine Schlagzeilen darüber lesen, dass eine Anleihe heute fällig wurde und den Anlegern den Nennwert wie vereinbart ausgezahlt hat oder dass heute der Erste des Monats ist und die Vermieter ihre Miete kassiert haben.

Aber diese Dinge sind, ebenso wie Edelmetalle, wichtig für ein Portfolio. Von Zeit zu Zeit erinnert uns der Aktienmarkt daran, wie zu Beginn dieses Jahres oder kürzlich am 26. August 2022 – Anleiheinvestoren waren von dem 1.000-Punkte-Einbruch des Dow Jones an diesem Tag nicht betroffen.

Unabhängig davon, was mit Aktien passiert, werden Anleiheinvestoren ihr Geld bei Fälligkeit mit ziemlicher Sicherheit zurückbekommen, da die Ausfallquote bei Anleihen extrem niedrig ist. In ähnlicher Weise wird ein Immobilieninvestor die fällige Miete oder die Dividenden seines Immobilienfonds erhalten, unabhängig davon, ob der Markt um 1.000 oder um 5.000 Punkte fällt.

Ich bin ein Aktientyp. Ich investiere gern in Aktien und schreibe gern über sie. Die Investition in Aktien hat sich für mich über die Jahre als lukrativ erwiesen. Aber ich bin nicht mehr so jung wie früher, also muss ich mein Risiko hier und da reduzieren.

Während der Bärenmarkt an der Wall Street tobt, kann ich nachts besser schlafen, wenn ich andere Vermögenswerte besitze. Sie leisten weiterhin das, wofür sie geschaffen wurden, egal ob die Aktienkurse steigen oder fallen. Wenn Ihr Portfolio zu stark in Aktien investiert ist, sollten Sie unbedingt eine Diversifizierung in andere Anlagen in Erwägung ziehen, vor allem, wenn Sie durch Markteinbrüche wie die, die wir gerade erleben, gestresst sind.

Russland als Anführer der neuen OPEC?

Liebe Börsianerinnen, liebe Börsianer,

die ukrainische Geldwäscherei geht weiter. Letzte Woche hat Joe Biden der Ukraine weitere 3 Milliarden Dollar an Hilfe zugesagt. Die Hilfe umfasst Waffensysteme, die es der Ukraine ermöglichen werden, sich langfristig zu verteidigen. Aber wie lange ist langfristig? Wie lange will die US-Regierung zusehen, wie die Ukraine zerstört wird, nur weil sie Russland schwächen will?

Inzwischen ist das Drehbuch bekannt. Die Ukraine schreit: „Gebt uns mehr Geld und wir werden zurückschlagen.“ Dann schöpfen sie das Geld ab, warten ein oder zwei Wochen und stellen die gleiche Forderung. Waschen, ausspülen und wiederholen.

Die Unterstützung der ukrainischen Geldwäscherei führt zur Verarmung Europas. Die Deutschen kaufen Brennholz für den Winter, weil die Gasvorräte knapp werden. Die Polen stehen tagelang Schlange, um Kohle zu kaufen. Sie wollen es im Winter einfach nur warm haben, aber den globalistischen Eliten ist das egal. Letzte Woche sagte der französische Präsident Emmanuel Macron: „Wir erleben das Ende des Überflusses.“ Das stimmt, wenn es den Eliten gelingt, die Öl- und Gasindustrie stillzulegen und gleichzeitig alle dazu zwingt, teure und ineffiziente grüne Energie zu nutzen.

Wölfe im Schafspelz

Die Anhänger der grünen Energie sprechen von Nachhaltigkeit und der Rettung des Planeten, was sich gut anhört. Denn wer will nicht eine saubere Umwelt und den Planeten retten? Das klingt nach einer Politik, der wir alle zustimmen sollten. Leider sieht die Realität ganz anders aus. Die Bewegung wird von globalistischen Unternehmens- und Regierungseliten kontrolliert, die mit dem Weltwirtschaftsforum verbunden sind.

Das Umweltziel ist Teil der Bemühungen der Klimaalarmisten, den Klimawandel als trojanisches Pferd zu benutzen, um die Öl- und Erdgasindustrie zu zerstören, Verbrennungsmotoren abzuschalten und die Länder zu zwingen, Windturbinen und Solarmodule zu verwenden.

Sie versuchen auch, das globale Finanzwesen und die Zentralbanken zu übernehmen (durch die Glasgow Financial Alliance for Net Zero, oder GFANZ), um neue Kredite für Öl- und Erdgasfirmen zu verhindern und Kredite zur Subventionierung von Elektrofahrzeugen und Batterieherstellern zu erzwingen.

Ich hasse Schadenfreude, aber …

Als die USA und die EU zu Beginn des Krieges in der Ukraine die ersten Wirtschafts- und Finanzsanktionen gegen Russland verhängten, schrieb ich, dass die Sanktionen Russland nicht abschrecken würden. Ich ging noch weiter und sagte, dass die Sanktionen den USA mehr schaden würden als Russland, und dass die Sanktionen Russland sogar helfen würden, indem sie die Macht der Oligarchen (Putins Rivalen) beschneiden sowie den Energiepreis (Russlands wichtigste Quelle für harte Währung) erhöhen würden.

Alle diese Prognosen haben sich als richtig erwiesen. Ich will mich nicht selbst beweihräuchern. Ich möchte nur aufzeigen, wie ahnungslos unsere sogenannten Eliten und Politiker sind. Sie sind einfach nicht in der Lage, auch nur einen Schritt weiter zu denken.

Anstatt mit den Sanktionen Russland zu schaden, nimmt das Land mit seinen Energieexporten über 21 Milliarden Dollar pro Monat ein. Das ist weit mehr als vor dem Krieg und auch der russische Rubel ist stärker als vor dem Krieg. Tatsächlich hat der Chef der russischen Zentralbank vor Kurzem die Zinssätze gesenkt, weil der Rubel zu stark war. Natürlich sagten alle „Experten“, dass die Sanktionen den Rubel lähmen würden.

In der Zwischenzeit befinden sich die USA in einer Rezession, die Inflation ist auf einem 40-Jahres-Hoch, die Zinssätze steigen und die Gas- und Lebensmittelpreise haben sich im letzten Jahr verdoppelt. In Europa ist die Lage noch schlimmer, da in den kommenden Monaten Energie- und Lebensmittelknappheit droht. Könnte die Situation noch schlimmer werden? Tatsächlich ja.

Eine neue OPEC auf der Grundlage von Erdgas?

Durch die Bewaffnung des US-Dollars, das Einfrieren russischer Vermögenswerte und den Ausschluss Russlands aus den globalen Zahlungssystemen haben die USA Russland dazu gezwungen, alternative Zahlungswährungen, alternative Zahlungskanäle und möglicherweise eine neue globale Reservewährung in Betracht zu ziehen, einschließlich neuer digitaler Währungen, die durch einen Korb von Rohstoffen, einschließlich Gold, gesichert sind.

Diese Projekte sind bereits im Rahmen der BRICS+-Treffen und der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit im Gange, die sich beide um Russland und China gruppieren. Nun gibt es neue Bestrebungen, ein Erdgaskartell zu bilden, an dem Russland, der Iran und eventuell weitere Länder beteiligt sind.

Diese neue Organisation könnte wie die OPEC funktionieren, mit dem Unterschied, dass das strategische Gut Erdgas und nicht Öl wäre. Weitere Länder, die diesem neuen Kartell beitreten könnten, sind Katar und Aserbaidschan. Russland, Iran und Katar allein kontrollieren etwa 60 % der weltweiten Erdgasreserven. Ein solches Kartell wäre in der Lage, Exklusivverträge mit bevorzugten Abnehmern wie China abzuschließen, was Europa im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen lassen würde.

Wir müssen uns der Tatsache stellen, dass die Sanktionen von Anfang an ein Fehler waren. Aber die „Russlandhasser“ waren von ihrer Verachtung für Putin so geblendet, dass sie trotzdem weitermachten. Jetzt zeigen sich die unvorhergesehenen Folgen und sie sind noch schlimmer, als die Kritiker es sich vorgestellt haben.

Die globalistischen Eliten und die westlichen Politiker träumen weiter von Windrädern und Solarmodulen, während sich ernst zu nehmende Länder wie Russland und der Iran die einzigen Energielieferungen sichern, die auf absehbare Zeit wirklich von Bedeutung sein werden: Öl und Gas.

Wenn Ideologie und Realität aufeinanderprallen, gewinnt am Ende immer die Realität. Das verheißt nichts Gutes für den Westen.